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Das Attentat

Das Attentat

Titel: Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Mitte ein
wenig durchzuhängen. »Wann essen wir?«
    »Wheeler, der letzte der
romantischen Liebhaber!« sagte sie in dramatischem Ton. »Wir essen, wenn ich
mit allem fertig bin, und keine Sekunde früher. Ich habe gedacht, daß wir
morgen vielleicht einmal zu einem Picknick hinausfahren — der Abwechslung
halber.«
    »Tut mir leid, ich kann nicht«,
sagte ich.
    »Nun schmollst du.«
    »Nein — ich habe Bryan
versprochen, Lois Teal zu besuchen. Sie sei sehr
deprimiert, hat er mir gesagt.«
    »Nun«, sie zuckte die
Schultern. »Vermutlich werde ich das als triftige Entschuldigung gelten lassen
müssen.«
    »Ich werde gegen acht Uhr
abends zurück sein«, sagte ich. »Wenn du mich hier wieder einladen möchtest, so
habe ich gegen Essen nicht allzuviel einzuwenden.«
    »Ich habe eine großartige
Idee«, sagte sie mit plötzlicher Begeisterung. »Warum packen wir den
Picknickkorb nicht einfach in den Wagen und fahren beide zu Lois hinaus?«
    »Es tut mir leid, Süße«, sagte
ich. »Aber ich glaube nicht, daß ich dich mitnehmen kann.«
    »Warum nicht?« fragte sie kalt.
»Glaubst du vielleicht, ich arbeite die ganze Zeit über für Grossman?«
    »Natürlich nicht. Aber der
gesamte Erfolg dieses Grand-Jury-Unternehmens hängt von Lois’ Aussage ab. Wir
können einfach kein Risiko auf uns nehmen.«
    Greta setzte sich auf die Couch
und schmiegte sich eng an mich. »Aber, Liebster! Lois arbeitet für mich, oder
hat es jedenfalls getan. Ich möchte sie gern wiedersehen und etwas für sie tun.
Ich hätte viel mehr mit ihr zu besprechen als du.«
    »Nun ja, sicher«, gab ich zu.
»Aber...«
    »Aber gar kein Aber. Du kannst mir
die Augen verbinden, wenn du möchtest — wickle mir einen Teppich um den Kopf.«
    »Okay.« Ich gab nach.
»Vermutlich wird dein Besuch Lois wesentlich besser tun als der meine, was das
betrifft.«
    »Ausgezeichnet!« sagte sie
beglückt. »Nur noch eins, Al. Wir nehmen meinen Wagen, nicht deinen.«
    »Warum?«
    »Weil die Straße dort oben
bestimmt holprig ist und ich so leicht blaue Flecken kriege. Selbst wenn man
sie nicht sieht, tun sie weh.«
    »Na gut — nehmen wir deinen
Cadillac«, stimmte ich zu. »Zeigst du mir die Stellen, an denen du so leicht
blaue Flecken kriegst?«
    »Nach dem Abendessen«,
versprach sie. »Und du weißt verdammt gut, wo ich sie kriege!«
     
    Es war ein schöner Tag für ein
Picknick — eine heiße Sonne schien von einem wolkenlosen blauen Himmel herab.
Ein angenehmer fauler Tag, geschaffen dafür, draußen in der Natur zu sein und
zu faulenzen.
    Wir saßen neben dem Cadillac im
Gras, die Reste von Hummer, Hühnchen und allem, was dazu gehörte, um uns herum
verstreut. Zwei leere Champagnerflaschen lagen verloren im Gras. Ich öffnete
die letzte Flasche, und die beiden Mädchen schüttelten automatisch den Kopf.
    »Ich nicht mehr«, sagte Lois
träumerisch. »Im Augenblick würde ich einfach davonfliegen — trotz meines
übervollen Magens. Ich würde mich ganz sachte aus dem Gras erheben wie
Distelflaum und von der Brise weggeweht werden.«
    »Die reine Poesie«, sagte Greta
feierlich, »oder wenigstens beinahe. Mir gefällt es eigentlich besser als ein
Gedicht: Das ganze Handikap, daß sich die Worte ewig reimen müssen, fällt weg.«
    Ich füllte die Gläser der
beiden Detektive, die zu Lois’ Schutz mit dabei waren, und sie leerten sie in
stetem Zug, bevor ich noch richtig Zeit hatte, mein eigenes Glas zu füllen. In Null Komma nichts war die letzte Flasche leer.
    »Das perfekte Picknick!« seufzte
ich glücklich und streckte mich wollüstig auf dem Rücken aus.
    Das nächste, was mir bewußt
wurde, war, daß jemand mich heftig an der Schulter rüttelte.
    »Nicht jetzt, Süße«, sagte ich
verschlafen. »Es gibt Zeiten, in denen selbst Wheeler Schlaf braucht.«
    »Wach auf, du Ferkel!«
    Ich öffnete ein Auge und sah
Greta neben mir knien und in mein Gesicht herabstarren.
    »Gib mir einen triftigen Grund
dafür an«, sagte ich.
    »Weil du geschnarcht hast«,
sagte sie. »Steh auf!«
    Sie packte mich am Handgelenk
und hievte mich in eine sitzende Stellung hoch. Ich ließ alle Hoffnung auf
Schlaf fahren und zündete mir eine Zigarette an.
    »Es ist widerwärtig«, sagte
Greta. »Ein schöner Tag auf dem Land, und nun sieh sie dir an!« Sie machte eine
umfassende Geste mit beiden Armen, und so sah ich mich aus reiner Höflichkeit
um.
    Lois lag da, den Kopf auf den
Armen, sanft atmend, ein halbes Lächeln auf den Lippen. Einer der Leibwächter
lag nicht weit von

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