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Das Attentat

Das Attentat

Titel: Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Distriktsstaatsanwalt persönlich für die Grand Jury vorgeladen habe. Wenn ich morgen alles abblase
und die Jury entlassen wird — wie lange, glauben Sie, werde ich hinterher noch
Stellvertretender Staatsanwalt sein?«
    »Etwa zwei Minuten«, sagte Lavers . »Ich habe ein wenig mehr Glück — wenigstens werde
ich bis zur nächsten Wahl Countysheriff bleiben. Was
aus Parker wird, weiß ich nicht genau.«
    »Und was geschieht mit mir?«
fragte ich freundlich.
    »Mit Ihnen ist schon alles
geschehen«, sagte Lavers kalt. »Sie sind aus der
Polizei gefeuert worden, und der Distriktsstaatsanwalt hat Sie angewiesen, das Weite zu suchen. An Ihrer Stelle würde ich genau das
tun.«
    »Auf Ihre alten Tage werden Sie
ein Defätist, Sheriff«, sagte ich boshaft. »Ich werde keineswegs das Weite
suchen, dafür werden die Warenkreditgesellschaften von Pine City schon sorgen.«
    »Sicher ist dieses Geplauder
sehr amüsant«, sagte Bryan müde. »Aber früher oder später werden wir den
Tatsachen ins Gesicht sehen müssen: Wir sind erledigt. Wir haben versucht,
Grossman kleinzukriegen, und haben versagt. Von mm an wird er am Zuge sein —
und ich habe das heftige Gefühl, er wird mehr Erfolg haben als wir.«
    »Sie haben auf eine Totenwache
Wert gelegt«, brummte Lavers . »Haben Sie eine Flasche
mitgebracht?«
    »Ich habe was Besseres
mitgebracht«, sagte ich selbstgefällig, »nämlich eine Idee.«
    »Was er damit meint«, erklärte Lavers , sich an Bryan wendend, »ist, daß es billiger käme,
wenn er sich statt dessen an Ihren Whisky hält.«
    »Ich werde etwas zu trinken
zurechtmachen.« Bryan grinste schwachi . »Was wollen
Sie beide haben?«
    Sobald die Gläser eingegossen
waren, hob ich das meine zu einem Toast. »Auf den Erfolg der Grand Jury!«
    »Ach, hören Sie auf, Wheeler«,
knurrte Lavers , »sonst begehe ich noch Selbstmord.«
    »Es ist mein Ernst«, sagte ich.
»Wer weiß, ob Lois Teal tot ist?«
    »Im Augenblick nur wir«,
brummte er. »Morgen weiß es die ganze Stadt.«
    »Sie haben den Zeitungen bis
jetzt noch nichts mitgeteilt?« fragte ich Bryan besorgt.
    »Nein, noch nicht«, sagte er.
»Ich habe es absichtlich vermieden.«
    »Großartig!« sagte ich und
zitterte nachträglich ein wenig. »Sie haben mir für einen Augenblick einen
Schrecken eingejagt. Lassen Sie mich einen Punkt richtigstellen, Sheriff. Sie
und Mr. Bryan wissen nicht, daß Lois Teal tot ist,
Sie haben nur meine Aussage. Greta und ich wissen, daß sie tot ist, weil wir
dort waren, als es passierte.«
    »Spielen Sie nicht den
Neunmalklugen«, brummte Lavers .
    »Wir wissen, daß sie bei der
Wucht dieser Explosion nicht am Leben bleiben konnte«, fuhr ich fort. »Aber
sonst weiß das niemand — nicht einmal der Bursche, der die Zeitbombe in den
Wagen hineingelegt hat. Er war nicht dabei, um zuzusehen, wie sie explodierte.
Ob die Bombe im richtigen Augenblick losging, war ein Risiko, das er auf sich
nehmen mußte — ob Lois Teal zu diesem Zeitpunkt im
Wagen saß oder sich nahe genug bei ihm aufhielt, um bei der Explosion ums Leben
zu kommen. Also kann der Betreffende nicht mit Sicherheit wissen, ob sie tot
ist oder nicht.«
    Bryan zuckte gereizt die
Schultern. »Das stimmt natürlich, aber ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Damit sind wir ebenso weit,
wie wir waren, als sich dies alles noch nicht ereignet hatte«, sagte ich.
»Damit hat Grossman vor der Grand Jury keine Chance zu gewinnen.«
    »Wieso?« bellte Lavers .
    »Meine Idee«, sagte ich bescheiden,
»ist, wie alle genialen Einfälle, einfach. Sie wissen schon, so wie das Rad,
die Elektrizität, die Atomspaltung — .« Ich sah den Ausdruck auf seinem Gesicht
und fügte schnell hinzu: »Lois Teal ist nicht tot.«
    »Sind Sie übergeschnappt?«
fragte Lavers schwerfällig. »Sie haben uns doch eben
gesagt, sie sei tot.«
    »Ja und nein«, erklärte ich.
»Ganz einfach, nicht wahr?«
    Bryan blickte verwundert auf Lavers . »Es ist vermutlich die innere Anspannung«, sagte
er, »die Reaktion auf das Vorgefallene — vielleicht sollten wir ihn in ein
Krankenhaus bringen?«
    »Oder in eine Irrenanstalt«,
knurrte Lavers .
    »Lois Teal ist nicht umgekommen«, wiederholte ich sorgfältig. »Erzählen Sie den Zeitungen
die Geschichte von der Zeitbombe im Wagen, die den Tod zweier guter Detektive
verursacht hat. Und teilen Sie den Leuten weiter mit, zwei Leute seien
entkommen, Greta hier und ich. Und eine dritte sei auch entkommen, aber nicht
unversehrt. Sie habe schlimme Kopf- und

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