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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wichtig. Deshalb beschloß ich, auf unserer Suche nach Belar standhaft zu bleiben. Ich hätte nicht soviel Zeit und so viele Worte über diesen Vorfall verloren, hätte ich nicht das Bedürfnis zu erklären, wie tückisch die Eigenarten der angenommenen Gestalt werden und wie sehr sie die eigene Einstellung beeinflussen können. Jeder, der sich dieser Kunst bedient, sei gewarnt. Zu lange in einer artfremden Gestalt zu verweilen, könnte ungewollt dazu führen, daß man die eigene gar nicht wieder annehmen möchte. Ich gebe offen zu, daß ich – noch ehe wir das Land des Bärengottes erreicht hatten – mir ernsthaft Gedanken über die Freuden der Jagd und des Höhlenlebens machte und über Welpen, die ihren Kopf an mir rieben, und über die feste und aufrichtige Beziehung zu einer Gefährtin.
    Schließlich fanden wir eine Gruppe Bärenjäger am Rande des riesigen Urwaldes, wo Belar, der Bärengott mit seinem Volk lebte. Zur Verblüffung meiner Begleiterin nahm ich meine menschliche Gestalt an und näherte mich ihnen.
    »Ich habe eine Nachricht für den Bärengott«, verkündete ich.
    »Wie sollen wir wissen, daß du die Wahrheit sprichst?« fragten sie. »Ihr müßt es glauben, weil ich es sage«, erwiderte ich kurz angebunden. »Die Nachricht ist wichtig, verliert also keine Zeit.« Da entdeckte einer der Alorner meine Gefährtin und warf seinen Speer nach ihr. Ich hatte keine Zeit, etwas zu tun, das als normal und erklärbar erschien; also mußte ich ihnen meine Fähigkeiten offenbaren. Mir blieb nichts anderes übrig, als den Speer mitten im Flug anzuhalten.
    Sie rissen die Münder auf, als sie sahen, daß der Speer zitternd in der Luft steckte, als hätte er einen Baumstamm getroffen. Verärgert brach ich den Speer mit Willenskraft entzwei. »Zauberei!« stieß einer der Jäger hervor.
    »Die Wölfin gehört zu mir«, erklärte ich ihnen streng. »Versucht ja nicht noch einmal, ihr etwas anzutun.« Ich winkte ihr zu, und sie kam zu mir und zeigte den Jägern ihre gefletschten Zähne. »Und jetzt führt mich zu Belar!« befahl ich.
    Der Bärengott schien sehr jung zu sein, ein Knabe noch, aber ich wußte, daß er viel älter sein mußte als ich. Er schien ein aufrichtiger, offener Gott zu sein, doch die Menschen, die ihm dienten, waren ein rüpelhafter, undisziplinierter Haufe, sich kaum der Würde ihres Meisters bewußt.
    »Gut dich zu sehen, Belgarath«, grüßte er mich, obwohl wir uns nie begegnet waren und ich niemandem meinen Namen genannt hatte. »Wie geht es meinem Bruder?«
    »Nicht gut, Herr«, berichtete ich. »Euer Bruder Torak kam zu meinem Meister, schlug ihn und raubte ein wertvolles Juwel, das es ihm angetan hatte.«
    »Was?« brüllte der junge Gott und sprang auf. »Torak hat den Stein?«
    »So ist es leider, Herr. Mein Meister sandte mich zu Euch mit der Bitte, mich so rasch wie möglich zu ihm zu begleiten.«
    »Das werde ich, Belgarath«, versicherte mir Belar. »Ich werde umgehend Vorbereitungen treffen. Hat Torak das Juwel schon benutzt?«
    »Wir glauben nicht, Herr«, erwiderte ich. »Mein Meister rät uns, Eile walten zu lassen, damit wir bei ihm sind, ehe Euer Bruder Torak die Macht des Steines, den er geraubt hat, gänzlich ergründen kann.«
    »Wahrlich«, stimmte Belar zu. Er blickte auf die junge Wölfin, die zu meinen Füßen saß. »Sei gegrüßt, kleine Schwester«, sagte er höflich. »Geht es dir gut?«
    »Das ist alles höchst bemerkenswert«, sagte sie statt einer Antwort. »Mir deucht, ich befinde mich in der Gesellschaft ungemein wichtiger Wesen.«
    »Dein Begleiter und ich müssen uns beeilen«, erklärte Belar ihr. »Wäre es nicht so, würde ich angemessen für deine Bequemlichkeit sorgen. Kann ich dir etwas zu essen anbieten?«
    Sie warf einen Blick auf den Ochsen, der sich an einem Spieß über dem offenen Feuer drehte. »Das da riecht ganz gut«, sagte sie. Belar nahm ein Messer und schnitt ein riesiges Stück für sie heraus. »Ich danke Euch«, sagte sie, als sie einen gewaltigen Bissen herausriß und verschlang. »Der da – « sie wandte mir den Kopf zu – »war immer so in Eile, hierherzukommen, daß wir kaum Zeit hatten, uns unterwegs ein paar Kaninchen zu schnappen.« Sie verschlang den Rest des Fleisches mit zwei großen Bissen. »Ziemlich gut«, stellte sie fest, »aber verzeiht, wenn ich mich frage, ob es nötig war, es zu verbrennen.«
    »Das ist ein Brauch, kleine Schwester«, erklärte er.
    »Oh, wenn es sich um einen Brauch handelt…« Sorgfältig

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