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Das Auge der Ueberwelt

Das Auge der Ueberwelt

Titel: Das Auge der Ueberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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hören?«
    »Hah hah!« krähte Fabeln. »Hört die Stimme des unfähigen Zauberers!«
    »Hätte ich nur meine verlorenen Bücher!« ächzte Zaraides. »Du würdest jetzt ein anderes Lied singen.«
    »Wo sind sie zu finden?« fragte Cugel.
    »Was das betrifft, so mußt du diese stinkenden Rattenleute fragen; sie überrumpelten mich.«
    »Wollt ihr die ganze Nacht Erinnerungen austauschen?« beklagte sich Fabeln. »Ich will schlafen.«
    Zaraides begann Fabeln so heftig zu beschimpfen, daß die Rattenleute in den Bau kamen und ihn fortschleiften. Cugel und Fabeln blieben allein zurück.
    Am Morgen schlang Fabeln den übelriechenden Maisbrei mit doppelter Hast hinunter. »Also los«, rief er durch den Bau, »nehmt mir den Halsring ab, damit ich gehen und die zweite Person anlocken kann. Cugel hier war die erste, und heute bringe ich euch die zweite.«
    »Pah«, stieß Cugel hervor. »Unverschämt!«
    Die Rattenleute kamen herein, doch statt Fabeln den eisernen Kragen abzunehmen, schlossen sie ihn trotz Fabelns heftiger Proteste nur noch fester. Dann nahmen sie die Kette, und Fabeln wurde auf Händen und Knien hinausgezogen. Cugel blieb allein.
    Er versuchte zu sitzen, aber der Bau war zu niedrig, und er mußte sich wieder auf die Ellbogen herunterlassen. Verdammte Rattenmenschen! dachte er. Irgendwie mußte er ihnen entwischen. Er wandte sich zu dem Gitter, hinter dem der scharfäugige Bewacher saß. »Um die benötigten zwei Punkte zu gewinnen, möchte ich vor der Höhle warten.«
    »Das ist erlaubt«, verkündete der Bewacher. »Selbstverständlich geht es nicht ohne strenge Beaufsichtigung.«
    »Beaufsichtigung ist verständlich«, stimmte Cugel zu. »Ich bitte jedoch darum, daß man mir Halsring und Kette abnimmt. Selbst der gutgläubigste Wanderer wird sich abwenden, wenn er mich so offensichtlich gefesselt sieht.«
    »Das klingt einleuchtend«, räumte der Bewacher ein. »Aber was sollte dich daran hindern, einfach fortzulaufen?«
    Cugel lachte ein wenig gequält. »Sehe ich wie einer aus, der das Vertrauen anderer mißbraucht? Außerdem, warum sollte ich es tun, wenn ich mit Leichtigkeit die Ersatzpersonen zu meiner Auslösung beschaffen kann?«
    »Wir werden gewisse Vorkehrungen treffen.« Kurz darauf schwärmten mehrere Rattenleute in den Bau. Der Halsring wurde Cugel abgenommen, dafür ergriffen sie sein rechtes Bein und trieben ihm, während er Schmerzensschreie ausstieß, eine silberne Ahle mit einer Kette durch die Ferse.
    »So ist die Kette unauffällig«, erklärte einer seiner Peiniger. »Du kannst jetzt vor der Höhle stehen und Vorübergehende anlocken, so gut es dir gelingt.«
    Noch immer vor Schmerzen stöhnend, kroch Cugel durch die Gänge des Baus und gelangte zum Höhleneingang, wo Fabeln saß, eine Kette um den Hals, und auf seine Tochter wartete. »Wohin gehst du?« fragte er mißtrauisch.
    »Ich gehe vor der Höhle spazieren, um Passanten anzulocken und in die Höhle zu geleiten.«
    Fabeln grunzte verdrießlich und spähte in den Wald. Cugel blieb einige Schritte vor dem Höhleneingang stehen, blickte in alle Richtungen und stieß einen wohlklingenden Ruf aus. »Ist jemand in der Nähe?«
    Er erhielt keine Antwort und begann langsam auf und ab zu gehen, wobei er die Kette am Boden nachzog.
    Plötzlich wurde zwischen den Bäumen Bewegung sichtbar: in einem Geflatter von gelbem und grünem Stoff kam Fabelns Tochter, einen Korb und eine Axt in den Händen. Bei Cugels Anblick blieb sie stehen, um schließlich zögernd heranzukommen. »Ich suche Fabeln, der um verschiedene Dinge gebeten hat.«
    »Ich werde sie nehmen«, sagte Cugel und griff nach der Axt, aber die Rattenleute paßten auf und zogen ihn rasch in den Höhleneingang zurück. »Sie muß die Axt dort drüben auf den Felsblock legen«, zischten sie in Cugels Ohr. »Geh hin und sage es ihr.«
    Cugel hinkte wieder hinaus. Das Mädchen blickte ihn verdutzt an. »Warum bist du so seltsam zurückgesprungen?«
    »Ich werde es dir erzählen«, sagte Cugel, »und es ist eine ganz komische Sache, aber zuerst mußt du Korb und Axt auf den Felsblock dort legen.«
    Aus der Höhle kam zorniger Protest, der rasch unterdrückt wurde. »Was war das für ein Geräusch?« fragte das Mädchen.
    »Leg die Sachen dort ab, wie ich sagte, und du sollst alles erfahren.«
    Das Mädchen gehorchte zögernd und verwundert. Als es Axt und Korb auf den Felsblock gelegt hatte, kam es zurück. »Nun, wo ist Fabeln?«
    »Fabeln ist tot«, sagte Cugel. »Sein Körper ist

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