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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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deutlich zu spüren. »Ihr erfindet dies nicht einfach so, oder?«, fragte er dann.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Es ist so. Es gibt eine Ballade über einen Krieger mit dem Namen. Amelas Dririseschlag. Ich hörte sie von Ragnar, dessen Axt Ihr tragt. Wenn ich mich richtig erinnere, fällte er in einem Kampf drei Riesen und rettete mit seinem heldenhaften Tod ein Dorf.«
    Er holte tief Luft. »Ich werde den Namen Janos vorerst weiter führen. Aber ich danke Euch. Ich frage mich, ob mein Vater das wusste.«
    »Vielleicht wusste es Eure Mutter«, sagte ich und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Die Dinge sind nie so, wie man denkt, nicht wahr, Havald?«
    Damit hatte er wohl recht. Ich nickte ihm zu und ging in meinen Raum, es war spät genug. Ich ließ ihn im Halbdunkel des Atriums zurück.
    Es war spät, als Leandra zurückkam. Ich sah ihr zu, wie sie sich entkleidete. Dann stand sie am Fuß des Betts und schien zu zögern. Zu meinem Erstaunen machte sie Anstalten, sich auf den Boden zu legen.
    »Wenn du nicht sofort ins Bett kommst, versohle ich dir den Hintern«, sagte ich und schlug das dünne Laken zur Seite.
    Sie sah mich mit großen Augen an. »Das wagst du nicht!«
    Ich sagte nichts.
    Nach einer kleinen Ewigkeit glitt sie in unser Bett und meine Arme.
    »Es war ein Jahrmarkt der Eitelkeiten«, sagte sie später, viel später, mit ihrem Kopf an meiner Schulter. »Es war wie in der Kronburg. Ich wurde betrachtet wie ein exotisches Wesen. Die Sprache war höflicher. Man wies mich darauf hin, dass ein Diplomat kein Schwert führt und keine Frau sein sollte. Man fragte mich, ob es wahr ist, dass man sich verjüngt, wenn man mit einer Elfe schläft. Wies mich darauf hin, dass Steinherz den Legenden nach ein magisches Schwert sei und meine Seele korrumpiert. Nur ein einziger der anderen Gesandten schien mich zu mögen. Er machte mir einen Heiratsantrag und versprach mir, dass ich seine Hauptfrau werden könne.« Ich sah im Dunkeln, wie sie lächelte. »Ihn mochte ich. Havald, ich bin zu lange mit dir zusammen. Ich wurde in der Kunst der Diplomatie geschult, es sollte mir nichts mehr ausmachen. Aber ein jeder drückte sein Bedauern aus, in sorgfältig gesetzten Worten und mit Blicken, die mir klarmachten, dass eine ausgiebige persönliche Audienz helfen könnte, die Beziehungen zwischen unseren Reichen zu verbessern.«
    Ich konnte mir denken, was damit gemeint war. »Wer war dieser einzig Vernünftige in dem Haufen?«
    »Magnus Torim. Der Gesandte des Nordreichs. Stell dir Janos vor, nur blond, mit einem Lendenschurz, vielen goldenen Bändern und einem weißen Fellumhang. Auch er trug eine Axt. Er sah aus wie ein gewaschener Barbar und machte mir Komplimente. Nannte mich vernünftig, weil ich mein Schwert trug. Dann fing er an, die Vorzüge meines Körpers zu beschreiben. Er hatte nur Bedenken wegen meines schmalen Beckens, war sich aber sicher, dass ich ihm bis zur Geburt unseres Sohnes viel Freude schenken würde.«
    »Vielleicht doch nicht ganz so vernünftig. Ich glaube, ich gehe hin und erschlage ihn.«
    Sie lachte gegen meine Schulter, ich spürte ihren Atem an meiner Wange. »Ich glaube, er ist der Einzige, der meine Warnungen vor Thalak ernst nahm. Und das, obwohl sein Reich am wenigsten gefährdet ist. Es liegt hoch im Norden.«
    Ich erinnerte mich mit einem Grinsen an einen denkwürdigen Nachmittag, an dem Ragnar mir detailliert die Vorzüge seiner Frau beschrieben hatte. Dabei galt sie bis zu ihrer Heirat als der schönste Eisklotz in Coldenstatt. Es gab immer noch viele, die Ragnar bemitleideten.
    »Du lachst, Havald. Warum?«
    »Ich muss dir irgendwann einen Freund vorstellen. Er soll es dir erklären.«
    Sie richtete sich auf und sah auf mich herab. »Weißt du, was mich rasend gemacht hat?«
    Ich blinzelte zu ihr hoch. »Du wirst es mir hoffentlich sagen.«
    »Dass du wahrscheinlich recht hast. Ich schilderte die Lage in Illian, den Fall von Kelar, berichtete von den Gräueltaten Thalaks. Danach durfte ich die Tafel eröffnen, schließlich fand dieser Abend zu meinen Ehren statt. Den Rest des Abends wurde darüber spekuliert, wann der Emir von Janas Faihlyd heiraten würde, um sich so die Krone des Kalifen zu sichern. Und über die Preise von Bohnen und Holz.« Sie sah mich ernst an. »Das werden die Hauptpunkte bei der Tagung der Könige sein. Preise von Waren, Handelstarife und die Höhe des Kontingents an Soldaten, das zu den Ostgrenzen des Alten Reichs geschickt werden soll. Als ich von

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