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Das Auge des Basilisken

Das Auge des Basilisken

Titel: Das Auge des Basilisken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kingsley Amis
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Mann dabei?«
    »Moment … Nein, er hat ihr fast den Rücken gekehrt, und Ihr Vater sagt etwas zu ihm. Es wird nicht weiter auffallen, wenn Alexander bald aufhört zu glotzen.«
    »Gut. Schließlich wollen wir nicht, daß Herr Korotschenko ihn zum Duell fordert.«
    »Er ist nicht der Typ. Viel zu vorsichtig.«
    »Ich nehme an, das ist hilfreich, wenn man unter jemandem wie Direktor Vanag arbeitet.«
    »Sie scheinen nicht gerade eine Vorliebe für ihn zu haben.«
    »Er ist ein Schwein.«
    »Was hat er getan?« fragte Markow aufmerkend, denn in ihrem Ton war die Hitzigkeit persönlicher Abneigung.
    »Ich weiß nicht. Ich meine, er hat mir nichts getan. Ich gehe ihm so weit wie möglich aus dem Weg. Aber jeder, der diesen Posten innehat, muß ein Schwein sein.«
    Er setzte zu einer Erwiderung an, verzichtete aber darauf, als er sah, daß Alexander in Begleitung von Elizabeth Cuy auf sie zukam. Er blickte wieder Nina an, und sie blickte zurück, und beide konnten die Augen nicht voneinander wenden. Sie war so fest davon überzeugt, daß er drauf und dran sei, ihre Hände zu ergreifen, daß sie den Atem anhielt und eine Röte ihre blassen Wangen färbte.
    »Darf ich Sie bald wiedersehen?« fragte er mit undeutlicher Stimme.
    »Gewiß. Gewiß.«
    Dann waren die zwei anderen bei ihnen, und es ergab sich keine weitere Gelegenheit, vor dem Abendessen unter vier Augen zu sprechen. Das Speisezimmer, ursprünglich der zentrale Teil eines Saales, der früher einmal für große Empfänge und Lustbarkeiten gedient haben mochte und die Höhe des Obergeschosses mit einbezog, öffnete sich mit hohen schmalen Bogenfenstern, die bis zum Boden reichten, nach Westen auf einen Hof, der von einem Gebäudeflügel, einer Ziegelmauer mit zwei Toren und gegenüber von einer niedrigen Steinbalustrade umgeben war. Von dieser ging eine Doppelreihe von Platanenstümpfen aus, die mit den Zypressen auf der anderen Seite korrespondierten. Der feine barocke Marmorkamin war fast unbeschädigt, und die lange Tafel aus Krim-Nußbaum fügte sich gut in den Raum. Augenblicklich war die hübsch gefleckte und strukturierte Oberfläche der Tafel mit Silbergeschirr und Besteck, Weinflaschen, Gläsern – drei an jedem Platz –, Zuckerkonfekt und Schalen voll von den zuvor geschnittenen Rosen gedeckt. Braungekleidete Lakaien mit weißen Handschuhen rückten die Stühle der Tischgesellschaft. Petrowsky saß am Kopf der Tafel und hatte Frau Tabidze und Frau Korotschenko rechts und links neben sich; seine Frau, die ihm am Fuß der Tafel gegenübersaß, war von den Ehemännern der betreffenden Damen flankiert. Theodor Markow saß zwischen Frau Korotschenko und Nina, eine ausgezeichnete Position, wie sich herausstellte, denn die ältere Dame schenkte ihre ganze Aufmerksamkeit Petrowsky, während der Oberst, der auf Ninas anderer Seite saß, ein paar muntere Liebenswürdigkeiten mit ihr tauschte und ein Gespräch mit seiner Gastgeberin begann. Während er und Nina auf diese Weise ziemlich ungestört miteinander sprechen konnten, was sie mit einiger Konzentration taten, blickte Theodor einige Male zu Alexander hinüber. Einmal sagte dieser etwas zu Elizabeth Cuy; einmal lauschte er den Bemerkungen, die Frau Tabidze machte; zweimal ruhte sein Blick auf Frau Korotschenko. Und einmal begegnete er Theodors Blick mit einem Ausdruck herzlicher Freundlichkeit, als wollte er ihn zu seinen Nina gewidmeten Aufmerksamkeiten ermutigen und Glück wünschen.
    Eine Backpflaumensuppe eröffnete das Essen, begleitet von süßem Sherry und gefolgt von gegrilltem Lachs mit Rettichen und roten Rüben. Der Wein war ein erstklassiger, langlebiger Pouilly Blanc Fumé. Der letzte Gang bestand aus heißem Fruchtsalat, Schlagsahne und kleinen Makronen; gekühlter georgischer Sekt machte die Runde. Zuletzt wurden Schokolade, Zuckerwerk, kandierte Mandeln, Tee, ein feiner Weinbrand (auch aus Georgien) und Zigarren angeboten.
    Dann, als die Lakaien sich zurückgezogen hatten, klopfte Petrowsky mit dem Löffel an sein Glas und sagte: »Ich möchte alle Neuankömmlinge über die Regeln des Hauses unterrichten, die von uns verlangen, daß wir, ehe wir uns wieder in den Salon begeben, der alten und ehrwürdigen Tradition folgen, einige Minuten im Gespräch am Tisch zu verbringen.«
    Tabidze, ein dunkelhaariger, drahtiger Mann von fünfzig Jahren, sehr schmuck in seiner Galauniform, ließ ein trockenes Glucksen hören. »Habe ich etwas von einer alten und ehrwürdigen Tradition gehört, Sergej? Es

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