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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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böse.
"Isch weiß nischt mehr. Nur so, weil sie so viel allein war."
"Sie hatte zig Freunde und Freundinnen, mit denen sie ständig in Kontakt stand, die in dem Haus teilweise tageweise lebten. Da ruft Silke Strehler ausgerechnet eine Lehrerin an?"
"Isch bin eben etwas älter und sie fragte misch wegen des Babys aus. Wie man mit ihm umgeht und so."
"Sie haben Kinder?"
"Non!"
"War es, weil Sie ebenfalls schwanger sind?"
"Isch bin nischt schwanger. Da lügt jemand."
"Warum waren Sie dann wegen der Schwangerschaft bei einem Gynäko- logen in Behandlung? Warum fragt man eine Frau nach der Versorgung eines Babys, die keine eigenen Kinder hat? Warum eine Lehrerin, die man nicht sonderlich mag?"
"Weil isch etwas älter als sie bin. Isch weiß nischt."
"Waren Sie deswegen mehrmals in dem Haus der Familie Strehler?"
"Du warst in Burkhard´s Haus? Was wolltest du da?"
"Wahrscheinlich über Windeln reden, oder?"
"Oui. Wir aben über Pflege und so geredet."
Eike zog sein Handy aus der Hosentasche, tippte kurz.
"Frau de Lacroix, so sehen Ihre Beratungen über Babys aus", zeigte er ihr ein Foto. "Sie nackt und unter Ihnen ein Junge von 16 Jahren. Ein Schüler von Ihnen wohlgemerkt. Sie zeigen ihm anscheinend gerade, wie man Babys zeugt. Ist er der Vater Ihres Kindes, dass Sie erwarten?"
Sie wollte zugreifen, nur Eike zog die Hand zurück. "Davon habe ich noch mehr und das bedeutet für Sie, dass Sie nie wieder als Lehrerin arbeiten werden, dazu kommt ein Strafverfahren auf Sie zu. In Paragraph 174. Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen heißt es: Wer sexuelle Handlungen an einer Person unter achtzehn Jahren, die ihm zur Erziehung, zur Ausbildung oder zur Betreuung in der Lebensführung anvertraut oder im Rahmen eines Dienst- oder Arbeitsverhältnisses untergeordnet ist, unter Missbrauch einer mit dem Erziehungs-, Ausbildungs-, Betreuungs-, Dienst- oder Arbeitsverhältnis verbundenen Abhängigkeit vornimmt oder an sich von dem Schutzbefohlenen vornehmen lässt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft."
"Sie aben misch damit ereingelegt?"
"Wenn du ein Kind vögelst, legt dich keiner herein, da man da Nein sagen kann. Das Kind wolltest du mir unterjubeln?", lachte Wolf Kleber. "Hätte nicht funktioniert, da ich keine Kinder zeugen kann. Du bist nicht nur billig, sondern dazu noch blöd."
"Wieso hat man Sie hereingelegt?"
"Sie rief misch an, wollte mit mir spreschen. Dass eine Party stattfand, wusste isch nischt. Sie aben mir etwas ins Glas getan und isch weiß nischt, was passierte."
"Deswegen waren Sie eine Woche später nochmals auf so einer Party? Sehr einleuchtend. In Berlin hatten Sie wochenlang ein Verhältnis mit einem 17-jährigen Schüler. Hat er Ihnen ebenfalls etwas ins Glas getan? Das wird in einem Verfahren geklärt werden, da das heute bereits zur Staatsanwaltschaft gegangen ist. Sie hatten am Mittwoch um 13°° Schulschluss. Was haben Sie danach gemacht?"
"Isch war zu Ause."
"Allein?"
"Oui!"
"Hat Sie jemand angerufen oder kann das jemand bezeugen?"
"Non! Isch abe sie nischt getötet."
"Waren Sie bei der Geburt des Kindes dabei?"
"Non!"
"Hat Ihnen Silke Strehler gesagt, was sie mit ihrem Kind nach der Geburt machen will?"
"Oui! Sie sagte, der Vater wird es aufziehen."
"Ich denke, das war nur ein One-Night-Stand?"
"So sagte es Silke. Er würde das Kind zu sisch nehmen."
"Hat sie einen Namen genannt oder wo er wohnt?"
"Non!"
Egal was sie fragten, sie blieb bei ihrer Aussage. Eike forderte sie auf, am nächsten Tag im Büro zu erscheinen, da sie das Protokoll unterschreiben müsse, gleichzeitig könne sie zu dem anstehenden Verfahren wegen Missbrauch von Schutzbefohlenen aussagen, dass da auf sie zukäme.

Im Büro erwartete ihn eine Überraschung. Er öffnete den Umschlag, der auf seinem Schreibtisch lag.
Man teilte mit, dass es gelungen war, von der Decke weiteres DNA-Material auszuwerten. Es hieß, eine DNA konnte einwandfrei der Mutter von dem Lütten zugeordnet werden; zwei weitere wurden erstellt, gleichwohl ohne Zuordnung. Das warf einmal mehr alle Thesen über den Haufen. Zusätzlich hatten sie an dem Strampelanzug eine weitere DNA festgestellt, die jedoch zu einer der drei erstellten Analysen passte.
Es stand nun definitiv fest, dass Silke Strehler die Mutter von Eike war. Der Lütte hatte Blutgruppe A negativ, Silke 0 positiv, der Erzeuger müsste folglich A haben.
Jetzt hatte man drei Mal weiteres DNA-Material. Eins davon gehörte abermals einer Mutter und einem Säugling,

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