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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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sonst wäre das nicht in den Strampler gewesen. Dazu gab es noch eine von jemand Dritten.
Es klopfte und er schaute automatisch auf die Uhr. "Ja bitte!"
Die Tür öffnete sich und Serena Schiller trat lächelnd herein. "Guten Abend, ich sah Licht und wollte mich erkundigen, ob Sie die Mutter gefunden haben."
"Frau Schiller, das ist die Polizei und kein Auskunftsbüro. Wenn es soweit ist, geben wir die Meldung an die Medien und Sie erfahren alles. Folgend können Sie zu den Journalisten rennen, denen eine neue Story verkaufen, ihnen mitteilen, dass Sie erst Stunden später die Polizei alarmierten."
"Wie geht es dem Jungen? Ich wollte ihn besuchen, aber man lässt mich nicht zu ihm."
"Weil er ein Säugling ist, der seine Ruhe benötigt und keine Schaufen- sterpuppe, noch ein Gegenstand, mit den man sich der Öffentlichkeit präsentiert. Es gibt keine Aufnahmen von ihm mit seiner großen Lebensretterin."
"Sie sind immer so aggressiv. Ich habe ihn gefunden und da könnte man mir gestatten, ihn aufzusuchen. Wissen Sie schon, zu wem er kommt?"
"Wenn, würde ich es gerade Ihnen nicht sagen. Solche Angaben werden geheim gehalten und nicht an Hinz und Kunz hinausposaunt. Sie würden sofort ein Tross Journalisten dorthin schleppen, nur um neue Medien- präsenz zu erhaschen."
Sie blickte ihn wütend an, lächelte dann gekünstelt. "Herr Klaasen, hätten Sie Lust, mich zum Essen zu begleiten? Ich würde mich freuen."
"Nein, da ich bereit verabredet bin und bis dahin möchte ich arbeiten. Schönen Abend und ersparen Sie mir bitte weitere Belästigungen. Sie sind nicht mein Typ, noch erfahren Sie etwas über Ermittlungsarbeiten. Warum haben Sie daran sooo ein großes Interesse? Nur wegen der Medien oder steckt mehr dahinter?"
"Sie sind wirklich ein Tölpel."
"Sind Sie vorsichtig, wenn Sie einen Kriminalbeamten beleidigen, da das strafbar ist. Verlassen Sie bitte das Gebäude, sonst bekommen Sie Ärger."
Die Tür knallte laut ins Schloss und er schaute zu, wie sie in ihren Wagen stieg und davon fuhr. Eingebildete Tussi!
Also drei fremde DNA-Typisierungen. Da passte das mit der Erbkrank- heit nicht, oder? Dumm Tüch! Nur wer hatte den Lütten ausgesetzt, hatte das für die Mutter erledigt?
Er stopfte seine Pfeife, lehnte sich im Stuhl zurück, zog an der Pfeife und schaute dem Rauch nach, während er grübelte.
Zu dem kleinen Eike passte nur die DNA von Silke Strehler. Sie hat am Mittwoch den Jungen zur Welt gebracht. Was war passiert? Wieso hatte man in dem Strampelanzug die DNA von einem anderen Säugling gefunden?
Ich gehe trotzdem von der Krankheitsgeschichte aus: Silke bringt im Beisein von Person X den Lütten zur Welt. Diese Person zieht den Säugling an, packt ihn in die bewusste Decke und nimmt ihn mit. Man will den Jungen gegen einen vermeintlichen kranken Säugling austauschen. Man zieht dem mutmaßlichen kranken Jungen die Sachen von Eike an. Anschließend will man ihn wegbringen und was passierte dann? Man musste die zwei Säuglinge nochmals umgezogen haben. Die Mutter wollte ihr Kind trotz eventueller Krankheit behalten. Ergo setzte man Eike aus, anstatt des anderen Säuglings. Eventuell hatte Person X nicht mitbekommen, dass man sie Säuglinge abermals tauschte?
Silke Strehler wusste nicht, was man mit ihrem Lütten vorhatte, liest von dem Fund. Sie bekommt Angst, dass man ihr auf die Schliche kommt oder sie ist sogar empört, was man da mit ihrem Sohn angestellt hat. Für die Person, die ihr das Geld gegeben hat, ist sie auf jeden Fall eine Gefahr, deswegen muss sie weg. Auf der anderen Seite hätte Silke Strehler jemand geglaubt, wenn sie gesagt hätte, Frau X hat mir den Säugling für 7.000,- Euro oder 30.000,- Euro abgekauft? Warum sollte ihr jemand den Jungen abkaufen, nur um ihn auszusetzen? Nein, so passte es nicht oder es gab noch etwas, was Silke nicht ausplaudern durfte. Zum Beispiel wer der Erzeuger war? Auch für das Vertauschen der Babys wäre gewissermaßen eine Bezahlung sinnvoll.
Er stand auf, schnappte sich den Ordner, heftete die Analysen ein und nahm ihn mit, schloss ab und fuhr nach Hause.

Nachdem eine Kleinigkeit gegessen hatte, duschte er und legte sich auf das Bett, schaltete den Fernseher an und begann die Aussagen zu lesen. Nochmals erhob er sich, holte einen Block, einen Kugelschreiber und eine Flasche Bier und legte sich abermals hin.
Serena Schiller´s Protokoll war das Erste und er notierte die Schwinde- leien und Ausreden. Da stimmte einiges nicht. Er ließ den Abend Revue passieren,

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