Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
Vom Netzwerk:
als man den Jungen gesucht und gefunden hatte. Wieso hatte sie unablässig er gesagt, obwohl da noch keiner wusste, dass es ein Junge war? Wusste sie, dass es ein Junge war oder Zufall? Diese Frau war eiskalt, zeigte jedoch ein immenses Interesse an einem Baby. Warum? Nur wegen der Medien? Galt ihr Interesse nicht mehr, was man herausfand?
Burkhardt und Birgit Strehler folgten. Bei Birgit Strehler fiel ihm auf, das sie vehement bestritt, etwas von der Schwangerschaft gewusst zu haben, trotzdem sagte sie gegenüber Rolf: Ja, ich wusste, dass sie manchmal die Schule schwänzte, weil ihr nicht so gut war, aber das ist eben während einer Schwangerschaft so. Meinem Mann haben wir nichts davon gesagt. Wusste sie es doch, oder war das nur eine Erklärung im Nachhinein?
Diese leeren Bilderrahmen! Warum sollte Silke akribisch ihre Fingerab- drücke beseitigen? Selbst wenn am Montag die Putzfrau dort geputzt hatte, einer wäre auf jeden Fall von der Dame darauf gewesen. Dasselbe bei der Kamera. Was für eine Putzfrau wischte einen Fotoapparat in einer Schublade dermaßen penibel ab? Es gab in dem Raum keinerlei Finger- abdrücke an der Tür, keine an den Schreibtischschubladen. Silke hatte keinerlei Veranlassung, dermaßen gründlich zu wienern. Das hatte eine andere Person bewerkstelligt. Man musste diese Frau befragen!!!
Das Handy ohne Karte! Da das ein Modell aus dem Vorjahr war, wollte sie es deswegen mutmaßlich nicht benutzen. War da eventuell eine Prepaid-Karte drinnen gewesen und man hatte diese entfernt? Auch darauf keinerlei Spuren, selbst auf der Innenseite der Schale nichts.
Prepaid???
Warum hatte sie das Geld dermaßen versteckt und von wem, für was hatte sie es erhalten? Erpressung? Hatte man diese Lehrerin eventuell erpresst? Möglich wäre selbst das. Die hatte ausgesagt, man hätte sie hereingelegt, ihr etwas ins Glas getan. Es kommt zum Sex und das wird festgehalten. Damit war sie erpressbar, und da es bereits diesen Skandal in Berlin gegeben hatte, zahlt sie. Nur warum war sie folgend nochmals zu den Strehler´s gegangen?
Die weitere Familie Strehler. Der Bruder und die Schwägerin sollten sich um Silke kümmern. Sie müssen doch mitbekommen haben, dass Silke schwanger ist? Was wissen sie über den Verbleib des Säuglings?
Man musste mal nachforschen, ob das Haus wirklich an die Eltern ging?
Er schob den Ordner weg, legte sich hin und verschränkte die Hände unter dem Kopf.
Silke Strehler war wirklich ein Früchtchen. Seit über einem Jahr ständig die Schule geschwänzt. Die Unterschrift der Mutter gefälscht. Auf jeden Fall den Vater permanent belogen, selbst vor dieser Reise. Sie hatte die Freunde belogen, dass sie ein Mädchen erwarten würde. Ja, sie hatte geplant, das Baby irgendwie loszuwerden, deswegen immer der Spruch: Der Vater nimmt die Kleine zu sich. Nur damit fiel seine Theorie von einem Austausch der Kinder. Kein Arzt konnte zwei Geburten auf den Tag genau voraussagen und zeitnah mussten die Kinder auf die Welt kommen. Jeder Dussel konnte ein Neugeborenes von einem bereits Tage alten Säugling unterscheiden. Er sah tagtäglich die kleinen Veränder- ungen bei dem Lütten. Ergo musste sie etwas anderes mit dem Jungen vorgehabt haben - Aussetzen! Nur wenn ich ein Kind loswerden will, es deswegen am Deich aussetze, rechne ich damit, dass es qualvoll stirbt. Warum nehme ich nicht die Wolldecke mit nach Hause? Warum lege ich es nicht tiefer hin, damit es möglicherweise von der Flut mitgerissen wird? Warum überhaupt ausgerechnet dort? Für Silke wäre es einfacher gewesen, das Kind woanders abzulegen, wo es voraussichtlich keiner finden würde. Warum überhaupt aussetzen? Sie hätte den Säugling ersticken können und anschließend zur Nordsee geschafft.
Nein, sie hatte zumindest einen Helfer bei der Geburt und genau diese Person hat danach den Lütten mitgenommen.
Ergo müssen alle Leute im weiteren Umfeld auf ein Alibi überprüft werden. Mittwoch waren sie entweder in der Schule oder arbeiten, bis auf wenige Einzelfälle.
Er schaltete den Fernseher aus, dachte an den lütten Eike. Was erwartete den Butscher bei dieser Familie? So wie es aussah, waren sie pleite, denkbar mit einem Schuldenberg behaftet. Er würde vermutlich wegen Betrugs ins Gefängnis wandern, sie würde mit einer Bewährungsstrafe davonkommen. In diesem Umfeld ein Baby. Eine gruselige Vorstellung. Nahm man noch an, dass die Mutter von der Schwangerschaft wusste, dass sie das dem Mann verheimlicht hatte, weil der Junge weg

Weitere Kostenlose Bücher