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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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hatte ich damit Erfolg. Jedenfalls muss ich andauernd die Gläser bezahlen. Lieber wäre mir der Cousin oder seine Frau gewesen."
"Du denkst, sie waren es?"
"Sie sind zumindest darin verstrickt. Da bin ich mir sicher. Ich werde mir am Wochenende nochmals Gedanken machen und eventuell am Montag eine DNA für alle beantragen, primär für ihr Kind."
"Na Eike, mal wieder illegal etwas beschafft?"
Er drehte sich herum. "Moin, bei euch dauert das immer zu lange. Frederik, was machst du hier?"
Staatsanwalt Kerper blickte sich um. "Ich bin am Wochenende Stroh- witwer und das nutze ich aus. Ich hoffte, dich zu treffen."
"Ich zeige dem neuen Kollegen das Husumer Nachtleben", scherzte er.
"War das die Schiller?"
"Allerdings! Arrogante, eingebildete Braut. Voller Komplexe, aber Nase hoch, weil Opi Geld hat."
"Lassen wir die Arbeit. Trinkst du noch einen mit?"
"Ich muss noch fahren."
"Einer geht noch. Sie auch, Herr Kristens?"
Der nickte. "Ich muss nicht fahren, Doktor Kerper."
Er bestellte.
"Wen hast du ins Auge gefasst?"
"Frederik, ich bin heute nicht auf der Jagd, aber die Freundin der Schiller sieht passend aus. Würde mich reizen, allein um die Braut zu ärgern. Sie nervt mit ihrer penetranten Art."
"Schade, dass ich verheiratet bin. Sie würde ich sofort nehmen. Sie strahlt etwas Feminines aus. Ein nüddelicher Käfer. Ob die Haarfarbe echt ist?"
"Denke ja. Lass das Sybille hören und sie kastriert dich", lachte Eike.
"Macht sie nicht, wird ja noch gebraucht. Sie guckt neulich beim Einkaufen so einem jungschen Spund nach, meinte, der hat ja einen tollen Körper. War so ein Bodybuilder, mit Oberarmen dicker wie unsere Oberschenkel. Du siehst, sie ist da nicht anders."
"Wäre ja anomal. Heute ist relativ viel los und das für Anfang Oktober."
"Das warme Wetter, aber nächste Woche wird es kälter und nasser. Dieses Jahr freut sich die Gastronomie. Das Wetter hat die Kassen klingeln lassen."
"Das Geld benötigen nicht nur sie, zudem die Gemeinde. Nur heute ist das Wetter alles andere als einladend. Das gießt draußen und der heult ums Haus. Ich habe erst einmal alles dichtgemacht."
"Opa sagt, das wird nichts Richtiges. Es soll im Laufe der Nacht abflauen."
Eike drehte sich um, taxierte drei Frauen, die an ihnen vorbeischlen- derten, sie musterten.
"Da haben welche Notstand", stellte Frederik lakonisch fest.
"Ich aber nicht. Zu jung, zu dick, zu hässlich. Höre ich dieses alberne Gekicher, reicht es. Stell dir das im Bett vor und jeder Mann haut ab. Da geht nichts mehr."
"Du bist zu wählerisch."
"Nehme ich mir Sybille. Hübsch, intelligent, sportlich."
"Zu spät. Sie möchte noch mal ein Wochenende nach Rømø."
"Mal sehen, wie das Wetter nächstes Wochenende wird. Lust hätte ich auch. Wind ist ja schnuppe, aber es sollte nicht zu kalt werden."
"Halten wir fest. Danach das Wochenende können wir nicht, da mein Schwiegervater Geburtstag feiert. Die Schiller lässt dich nicht einen Moment aus den Augen."
"Ich sag doch, sie hat Notstand. Frag ich sie, ob sie mir für eine fixe Nummer im Auto einen Tausender gibt, sagt die ja, so nötig hat die es. Billig!"
"Eike, du bist unmöglich", lachte Frederik, während Rolf schmunzelte.
"Dein Bruder kommt."
Eike drehte sich um. "Was machst du hier?"
"Ich habe gerade Feierabend und will mich entspannen." Er nahm Eike das Glas ab. "Danke! Bestell uns eine neue Runde." Er schaute Rolf an. "Er ist mein großer Bruder. Einar Klaasen."
"Mein neuer Kollege, Rolf Kristens."
"Hat mir Oma erzählt und eine genaue Täterbeschreibung mitgeliefert. Er trägt die Haare nämlich sehr ordentlich, anders als wir beide."
Die vier Männer lachten schallend.
"Davon nehme ich noch zwei", gab er Eike das leere Glas zurück. "Unser Vater kam mal während der Semesterferien mit langen Haaren nach Hause und sie hätte fast einen Herzinfarkt bekommen, so unordentlich, wie der Junge aussah. Sie hat da ganze präzise Vorstellungen. Frauen haben lange Haare, die man ordentlich hoch steckt, wenigstens zusammenbindet. Männer haben kurze Haare, ordentlich mit Seiten- scheitel oder zumindest trägt man sie kurz, wie Herr Kristens."
"Da ist meine Großmutter nicht anders. Sie hat mal zu Sybille gesagt, Deern, ich mach dir eine Frisur, weil sie so hübsche lange Haare habe. Sie kannte Oma noch nicht, setzt sich ergo hin. Ich bin hinterher fast ausgeflippt. Zig dünne Strähnen geflochten und ordentlich zusammen- gesteckt. Ich benötigte ne halbe Stunde, bis sie wieder normal aussah."
"Das ist bei uns immer an Omas

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