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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Geburtstag und am ersten Weihnachts- tag Usus. Mudding, Doreen und Inga laufen ganz ordentlich herum und Oma strahlt."
"Meine Oma findet lange Haare bei Frauen wiederum nicht so gut. Muss Dauerwelle sein. Lauter kleine Löckchen."
"Du bist ja auch kein Nordfriese. Ich finde die kleinen Macken von älteren Leutchen teilweise amüsant. Einar raucht zum Beispiel nicht. Opa stellt fest, ein richtiger Mann raucht Pfeife."
"Dafür trägst du die falsche Büx."
"Weil Oma deine nicht kennt."
"Wieso, was ist daran falsch?", amüsierte sich Rolf.
"Zu klein. Opa trägt ordentliche weiße Feinripp-Schlüpfer, so mit kleinem Beinansatz oder wie das heißt. Der Junge, also Eike, so komische Dinger, die man kaum sieht und dazu noch schwarz oder dunkelblau. Unter- wäsche muss weiß sein."
"Mudding hängt die Unterwäsche seit Jahren nicht draußen hin, damit Oma nicht tot umfällt, wenn sie die sehen würde. Dat Tüch taugt nix. Lieb sind sie trotz ihrer kleinen Macken."
"Die bekommen wir auch. Meine Oma wollte Sybille in der Beziehung belehren, weil man diese weiße Baumwoll-Unterwäsche kochen kann, hygienischer ist und dazu billiger. Außerdem erkältet man sich nicht so leicht. Opa sagt, dat Tüch sieht aber besser aus und Vadding lacht noch dazu."
"Großeltern sind etwas Herrliches."
"Sag, Brüderchen, wer ist die Braut, die dich dauernd anstarrt? Eine Ex?"
"Eine, die ich nie mitnehmen werde, aber die will."
"Ist normalerweise dein Beuteschema?"
"Sie nicht. Zu kalt, zu berechnend, zu dekadent, zu blöd, obwohl mir vorhin jemand sagte, sie wäre gut im Bett."
"Die benachbart steht sieht ohnehin nüddelicher aus. Sie hat was." Er überlegte. "Apart! Genau sie sieht apart aus, nichts Alltägliches."
"Einar, überlass das mir."
"Du brauchst mal wieder etwas Festes, sagt Oma."
"Sie wird es wissen", erwiderte er lakonisch.
"Sie hat die Augen wie Iris."
"Einar, Schluss jetzt."
"Verdammt, meinst du, sie hätte gewollt, dass du allein bleibst? Jede andere, aber nie sie."
Eike schaute seinen jüngeren Bruder wütend an, wollte gerade etwas erwidern, als er Rolf hörte. "Die Damen kommen her."
Serena Schiller steuerte direkt auf Einar zu, während Sina Jacobs langsamer folgte. Man sah ihr an, dass sie sich unwohl fühlte.
"Sie arbeiten in der Klinik. Können Sie mir sagen, wie es dem Jungen geht, den ich gefunden habe?"
"Eike, ich dachte, den haben Olaf und Martin gefunden?"
"Haben sie, aber Sie hat ihn Stunden vorher schreien gehört, anderer- seits nicht gesehen, weil sie keine Lust hatte, fünfzig Meter zu laufen." Wieso hatte die Schiller de facto erst Stunden später die Polizei informiert? Hatte sie gewartet, bis sie dachte, der Junge wäre tot? Schiet! Er bemerkte den Blick von Wolf Kleber und erinnerte sich an die Frau, die verloren an der Seite stand. "Möchten Sie etwas trinken, Frau Jacobs?"
"Was trinken Sie?"
"Campari mit Grapefruitsaft und einem Spritzer Limone."
"Nehme ich das auch. Habe ich noch nie getrunken."
"Ist mein Spezial-Drink. Einar, du noch einen?"
"Ja, einer geht noch."
"Fredrik und Rolf, ihr ebenfalls noch einen?"
Die zwei nickten und Eike wandte sich an die Frau bestellte, hörte, wie sein Bruder der Schiller gerade sagte, dass er keinerlei Auskünfte über Patienten erteilen dürfe, wegen der ärztlichen Schweigepflicht. Er schmunzelte.
"Ich würde ihn so gern besuchen. Können Sie da nicht etwas deichseln?", säuselte sie.
Gleich geht sie ihm an die Wäsche, wenn er nicht aufpasst.
"Nein, da keiner zu ihm darf. Er ist ein Säugling der Ruhe benötigt und keiner Schaufensterpuppe, die jeder anstarren soll."
"Frau Jacobs, wohnen Sie in Husum?", erkundigte sich Eike bei der Frau. Sie hatte wirklich Iris Augen - Katzenaugen.
"Nein, in Frankfurt. Ich war nur einige Tage bei Serena zu Besuch, da ich beruflich in Hamburg war."
Er verteilte die Getränke und man prostete sich zu.
"Ich hätte gern ein Glas Champagner."
"Müssen Sie sich an die Dame hinter dem Tresen wenden", kanzelte er sie brüsk ab. "Wann fahren Sie zurück, Frau Jacobs?"
Er nahm wahr, wie Serena Schiller die Lippen fest zusammenpresste, fühlte förmlich, dass sie ihm am liebsten eine geknallt hätte. Sie war kurz vorm Ausrasten.
"Sonntagmorgen geht's zurück nach Frankfurt."
"Schade, ich wäre mit Ihnen gern einmal essen gegangen."
"Dabei meckert er dich an", giftete Serena.
"Wieso ist Ihre Freundin auch so penetrant neugierig, fragt die Leute aus und schwindelt so viel wie Sie?"
"Gewiss nicht", schmunzelte Sina. "Wieso hat Serena

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