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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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geschwindelt?"
"Weil sie behauptet hat, sie würde Husum nicht kennen, sie wäre Innenarchitektin, dabei ist sie Raumausstatterin, hat nie studiert, noch ein Abi. Sie, arbeitet nicht in dem Beruf, sondern spioniert für Ihren Vater das Personal aus, schikaniert die Damen, bestiehlt sie, kündigt mit weiteren Lügen, und dass alles, weil man reduzieren will."
"Husum kennst du genau. Warum sagst du denn so was?"
"Ach, du fällst mir in den Rücken? Tolle Freundin. Du kannst deine Tasche bei mir abholen und bei dem schlafen. Ich stell sie dir vors Tor und erspar dir, meine Großeltern wach zu klingeln. Du bist für mich gestorben, du hinterlistige Schlange, dummes billiges Gänschen", rauschte sie wütend ab und die fünf Menschen schauten ihr betreten nach.
"Entschuldigung, das wollte ich nicht."
"Diese Braut spinnt wirklich", stellte Frederik fest.
"Wie ist die denn drauf?"
"Oh Mann, wie ich hysterische Weiber hasse", stöhnte sein Bruder. "Warum muss man aus allem ein Drama machen, nur weil man nicht die Wahrheit hören will?"
"Nett anzusehen, aber völlig dekadent."
"Sie können ja nichts dafür. Wir haben den ganzen Nachmittag Stress gehabt. Ich fahre lieber hin, nicht dass man mir noch meine Tasche stiehlt, falls sie die wirklich hinausstellt. Danke für das Getränk."
Sie drehte sich weg. "Könnten Sie mir bitte ein Taxi rufen", hörte er sie sagen.
"Warten Sie, ich fahre Sie hin, schließlich bin ich an dem Schlamassel schuld. Haben Sie kein Auto?"
"Nein, ich bin mit dem Zug hergekommen."
"Na gut, fahren wir. Seid ihr gleich noch hier? Das dauert nicht lange."
"Ich fahre nach Hause, sonst bekomme ich Ärger mit meiner Frau."
"Es ist fast Mitternacht, da fahre ich auch."
"Ich gehe ebenfalls, da ich müde bin."
"Na gut, machen wir Schluss. War ein langer Tag."
Er zahlte, nahm das Glas mit und man verließ gemeinsam das Lokal. Draußen verabschiedeten sie sich rasch, da es heftig regnete. Er fuhr mit Sina Jacobs zu dem Haus des alten Schiller.
Der Sturm hatte zwar merklich nachgelassen, dafür goss es in Strömen.
Bereits von Weitem sah man die Tasche. Die lag mitten auf dem unbe- festigten, schlammigen Weg.
"Diese Frau hat eine Macke", stellte Eike fest. "Schauen Sie bitte nach, dass nichts herausgefallen ist oder etwas fehlt. So etwas ist im Übrigen ein Strafvergehen."
"Lassen Sie es. Ich hätte gar nicht herfahren sollen." Sie stieg aus und er sah, wie sie hineinschaute, etwas in der Seitentasche überprüfte. Er betrachtete das Haus und bemerkte, dass da jemand am Fenster stand und zu ihnen hinstarrte. War wohl die Schiller, obwohl er sie nicht erkannte. Diese Braut war eine verwöhnte, bornierte, dumme Ziege.
Er stieg ebenfalls aus und war in Sekunden nass. "Das ergibt eine Anzeige, Frau Jacobs. Diese Braut ist verrückt. Daneben ist das Sach- beschädigung. Durch und durch kriminell", äußerte er sehr laut und gleich verschwand die Gestalt vom Fenster.
Sina stellte die Tasche hinter den Beifahrersitz, stieg ein.
"Mist Wetter! Meine Tasche ist total verdreckt und drinnen alles nass. Kennen Sie ein Hotel, wo ich noch ein Zimmer bekomme?" Sie strich die nassen Haare nach hinten, fluchte leise.
Er fuhr los, wendete den Jeep, überlegte dabei kurz. Er spürte das Kribbeln in seinem Körper.
"Wenn Sie möchten, können Sie bei mir in einem Gästezimmer schlafen, dazu gibt es eine eigene Dusche."
Er bemerkte ihren Blick. "Nein, so plump will ich das gewiss nicht. Das sage ich, wenn es an dem wäre. Ich bin da sehr direkt und ehrlich. Sie hat jederzeit die Möglichkeiten das abzulehnen. Das Zimmer hat gewiss nichts damit zu tun."
Eine Weile herrschte Schweigen und er überlegte, welches nicht zu teure Hotel noch jemand aufnehmen würde.
"Na gut, sage ich ja, aber nur, wenn es keine Umstände macht."
"Das Bett müssen Sie allein beziehen", scherzte er.
"Halb so schlimm. Muss ich zuhause auch."
"In Frankfurt! Welchem Frankfurt?"
"Main."
"Was arbeiten Sie, dass Sie so weit entfernt sind?"
"Ich bin Stewardess bei der Lufthansa."
"Inland oder Ausland?"
"Momentan leider Inland. In zwei Wochen gehe ich jedoch auf meine Auslandsflüge zurück."
"Gefällt Ihnen, dauernd woanders zu sein?"
"Ja, ich finde es interessant. Gelegentlich haben wir Glück und sehen sogar etwas von den Metropolen."
"Für mich wäre das nichts. Ständig unterwegs, ein Leben in Hotels."
"Für so einen Job muss man wahrscheinlich geboren sein. Entweder man mag es oder nicht, dazwischen gibt es nichts. Er hat Nachteile, da man Freunde, die Familie

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