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Das Band der Magie

Das Band der Magie

Titel: Das Band der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Mars
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weit bei Verstand war, dass sie Mahedan absichtlich genau im richtigen Moment unterbrochen hatte. Hätte Mahedan es geschafft, Keelin zum Kampf aufzufordern, wäre dieser wohl darauf eingegangen. So aber starrten alle nur entsetzt Liah an, die wie eine Rachegöttin auf Drogen wirkte.
    Wer war hier wahnsinnig?
    Mahedan schien wohl auch erkannt zu haben, dass von Keelin gerade weniger Gefahr ausging als von Liah. Er wandte sich ihr zu und musterte sie, machte sogar zwei Schritte von ihr weg.
    Ein Brausen erklang, weit hinter der Mauer, doch es kam näher. Gleichzeitig war ein Dröhnen unter der Erde zu hören – und auch das kam auf uns zu. Es klang bedrohlicher als alles, was ich bislang gehört hatte. Selbst der Sturm, der mich fast getötet hätte, hatte dagegen harmlos gewirkt.
    „Brahn!“, schrie ich durch den Lärm. „Tu doch was!“
    Aber Brahn wirkte genauso hilflos wie alle anderen. Sein panischer Blick sagte deutlich, dass eine zornige Elementarmagierin über sein Wissen hinaus ging.
    Nicht gut. Gar nicht gut.
    Zum Glück schüttelte Keelin neben mir seinen Schock als erster ab. Er nahm mir die Schlüssel aus der Hand, ließ seine Fußfesseln aufschnappen und stürmte dann auch schon nach vorne.
    Keine Sekunde zu früh, denn Liah griff an: Etwas fegte Mahedan von den Füßen und schleuderte ihn zehn Meter durch die Gegend. Er krachte mit einem fürchterlichen Geräusch auf der Erde auf.
    Wir erstarrten vor Schreck, erst Recht, als Liah mit einem Mal in Flammen aufging und parallel dazu wie von Sinnen schrie: „Du hast ihn getötet, Mahedan. Du hast ihn getötet!“
    Sie war eine Gestalt aus meinen schlimmsten Albträumen. Ehrlich. Trotzdem hetzte ich Keelin nach, der über den sich duckenden Brahn hinübersprang und Liah trotz des Feuers um ihre Gestalt einfach an den Schultern packte. Offenbar sah das Feuer nur effektvoll aus, war aber nicht heiß. Verrückt.
    Ich kam nicht weiter dazu, über das Feuer um Liah herum nachzudenken, denn Keelin schüttelte die Elementarmagierin gerade heftig durch, als sei sie ein störrisches, kleines Mädchen.
    „Liah, hör auf! Hör auf!“, schrie er sie an.
    Liah reagierte sofort.
    Sie warf ihm einen flammenden Blick – der leider wortwörtlich zu nehmen ist - zu und hob nur eine Winzigkeit ihre Hände. Keelin wurde zu Boden gefegt, als sei eine Stierherde über ihn hinweg getrampelt.
    Zum Glück blickte sie sich sofort wieder nach Mahedan um und übersah mich.
    Wie gesagt, ich bin ein praktisch veranlagtes Mädchen. Und während meiner Zeit in meiner Hütte hatte ich eins gelernt: Mit vor Wut rasenden Wesen konnte man nicht verhandeln. Man musste sie töten – oder zumindest k.o. schlagen.
    Ich schätze, der merkwürdige Feuergeist, der sich um Liah schlang, griff mich nur nicht an, weil ich ebenfalls eine Feyann bin. Er warf mir zwar ein fragendes Gefühl entgegen, tat aber nichts, als ich meine Fäuste schwang.
    Ich traf Liah genau an der Schläfe. Sie ging zu Boden, ausgeknockt von meinem Schlag purer Verzweiflung. Fast sofort verpufften die schrecklichen Elementargeister, ausgeknipst in der Sekunde, in der Liahs Hass sie nicht mehr band.
    Ich war wohl die einzige, die noch stand. Alle anderen hatte es einfach von den Füßen gefegt, andere hatten sich ängstlich geduckt, um den Flammenschweifen auszuweichen, die plötzlich durch die Luft gezischt waren.
    Ausgerechnet Mahedan war es, der sich als nächstes regte, sich mühsam auf ein Knie hochstemmte. Er sah definitiv so aus, als sei ein Blitz in ihn gefahren, wirkte aber auch entsprechend wütend. Verdammt. Der Mann war zäh.
    Ich dachte nicht mehr großartig darüber nach, sondern lief zu Keelin hinüber, der immer noch ausgestreckt am Boden lag. Oh, bitte, lass ihn nicht verletzt sein!, dachte ich und schüttelte ihn hektisch.
    Er stöhnte, öffnete aber immerhin die Augen.
    „Steh auf!“, schrie ich ihn an und zerrte wild an seiner Hand. Immerhin setzte er sich auf, um in die Runde zu blinzeln.
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Mahedan sich auf das nächste Knie hochstemmte. Auch ihm schien der Schädel zu dröhnen, denn er barg das Gesicht für einen Moment in den Händen.
    Ich hatte kein Mitleid mit ihm, zog dafür aber noch hektischer an Keelin herum.
    Wenn Mahedan merkte, dass Keelin frei und Liah ausgeschaltet war, würde es vielleicht doch noch zum Kampf kommen. Das würde ich verhindern, das schwor ich mir innerlich bei allen Geistern dieser Welt – ob gut oder böse.
    Endlich kam so was wie

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