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Das Band der Magie

Das Band der Magie

Titel: Das Band der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Mars
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Aeri da hinbringen. Und damit das klappt, müssen wir Aeri zu Keelin bringen. So einfach ist das.“
    „Lass uns doch erst mal darüber reden, ob es überhaupt sinnvoll ist, Keelin nach Alkamir zu bringen!“, warf Brahn heftig ein.
    Liah blieb abrupt stehen und funkelte ihn an. „Keelin denkt das! Und da wir nun mal gar nicht richtig wissen, was überhaupt los ist, sollten wir da seinem Urteil vertrauen!“
    „Ich glaub nicht, dass das eine gute Idee ist. Wir könnten ihn verlieren! Für immer!“
    Mir wurde es wieder ganz anders – und das lag nicht an den Schmerzen oder den Betäubungsmitteln. Worum, bitte, ging es hier gerade? Ich fing da eine Unterströmung auf, die mich ernsthaft beunruhigte. Weil mir aber klar war, dass die Debatte sofort aufhören würde, sobald ich mich einschaltete, hielt ich den Mund. Vielleicht erfuhr ich ja als unauffälliger Zuhörer am Rande mehr.
    Gerade holte Liah tief Luft, um etwas Heftiges zu erwidern, aber Brahn war schneller: „Schick Aeri nicht einfach so drauflos, bloß weil du einen winzigen Hoffnungsschimmer siehst!“
    „Tristan hält es auch für klug, wenn Keelin nach Alkamir geht!“
    „Tristan versucht gerade alles, damit Mahedan nicht an die Macht kommt. Er würde alles versuchen. Alles! Selbst Keelin opfern!“
    Opfern? Bitte!?
    Etwas Ähnliches schien Liah gerade auch gedacht zu haben, denn sie schnaubte verächtlich. „Jetzt dramatisierst du!“ Und zu mir: „Aeri, komm!“
    Sie zog mich weiter, ich ließ mich ziehen. Brahn folgte uns natürlich auf dem Fuße.
    „Aeri darf uns nicht mehr verlassen, Liah! Das ist Gesetz.“ Zu mir gewandt erklärte er: „Jeder, der diesen Ort betreten hat, darf ihn niemals wieder verlassen, es sei denn, er gehört zur Ehrengarde und ist absolut vertrauenswürdig. Sei mir nicht böse, Aeri, aber wir kennen dich ja eigentlich gar nicht. Daher darfst du hier in den nächsten Jahren nicht mehr weg.“
    Das war die nächste Neuigkeit, die mich ein bisschen aus den Schuhen haute. „Ich bin eine Gefangene?“, keuchte ich erschrocken. Das war mir gar nicht klar gewesen.
    „Nicht, wenn ich es verhindern kann!“, erklärte Liah inbrünstig. „Und hier kommt auch schon deine Mitnahmemöglichkeit in die Freiheit.“
    Ein großes Tier kam um die Ecke geschossen. Es war etwa zwei Meter hoch, hatte wunderschön schwarzes Fell, Hufe, ein langes Gesicht und riesige Augen. Ein wunderschönes Geschöpf.
    Und es trug einen Sattel und Zaumzeug.
    Brahn wurde bleich, als er das Tier auf uns zuschießen sah.
    „Liah, das ist Hochverrat!“
    „Mahedan begeht Hochverrat, nur seht ihr das nicht, weil euer Shadun-Scheiß euch ins Hirn geschissen hat. Von wegen Ehre und Regeln und Magiezwang. Ist doch alles gequirlte Geisterkacke.“
    Ich wurde ganz rot, als Liah ihre Schimpftirade losließ. Die Elementarmagierin ließ sich von unserem allgemeinen Unwohlsein nicht stören.
    „Aeri, das ist Nasur. Nasur, das ist Aeri. Sie sieht aus, als hätte sie noch nie ein Pferd gesehen, was vermutlich auch der Fall ist. Aeri, Pferde sind sehr, sehr selten geworden. Soweit ich weiß, haben wir hier die letzten Tiere in Sicherheit gebracht, denn Pferde gelten als Weltenwechsler und deshalb haben die Menschen sie zur Sicherheit mal lieber zusammen mit den Mar abgeschlachtet. Nasur wird sich im Hintergrund halten, aber wenn es darauf ankommt, dann wird er neben dir auftauchen und dich mitnehmen. Okay?“
    Nichts war okay, aber ich nickte trotzdem. Was war ein Weltenwechsler?
    Nasur trottete hinter uns her, während wir geflissentlich Brahn umrundeten. Der packte Liah an der Schulter, um sie aufzuhalten, dann ging alles ziemlich schnell.
    Die Erde rumorte unter ihm und tat sich auf. Sein Sturz in die Tiefe währte aber nur kurz. Nach einen halben Meter schloss sich der Boden wieder fein säuberlich um ihn herum – und fesselte ihn höchst effektiv.
    Das hinderte ihn allerdings nicht am fluchen.
    „Liah! Sag dem Erdgeist, dass er mich sofort loslassen soll!“
    „Entschuldige, Brahn. Aber sie sind heute wieder völlig außer Kontrolle, meine Geister. Du kennst das ja … da kann ich nichts machen, bin völlig hilflos. Bis später!“
    Brahn sah mit hochrotem Kopf hinter uns her. Fast tat er mir leid, aber hauptsächlich war ich mit dem Gedanken beschäftigt, welche Macht eine gut ausgebildete Elementarmagierin hatte.
    Liah schien zu spüren, in welche Richtung meine Gedanken wanderten, denn sie erklärte: „Die Geister sind normalerweise nicht bereit dazu,

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