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Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Das Band der Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Susan Meyers
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derart in Hochstimmung versetzen können?
    »Seht mal!« Caroline kippte die Pfanne in die Richtung der beiden. »Arme Ritter!«
    »Super!« Peter hob Savannah von seinen Schultern und setzte sie mit einem eleganten Schwung auf einen Stuhl. Mit seinen breiten Schultern und den schmalen Hüften wirkte er größer, als er war. Er und Caroline waren gleich groß, einssiebzig. Caroline verteilte die Armen Ritter auf drei Teller.
    »Jemand Sirup?« Peter ließ den Sirup aus gefährlicher Höhe auf einen Teller fließen.
    »Daddy!«, schrie Savannah ausgelassen. »Du schüttest ihn noch daneben!«
    Peter zwirbelte sich den imaginären Schnurrbart und verkündete mit einem gespielten deutschen Akzent: »Der grandiose Daddy schüttet nie was daneben!«
    Caroline drückte Peters Schulter. »Gibt der grandiose Daddy der grandiosen Mommy einen Kuss?« Sie setzte ein strahlendes Lächeln auf, bemüht, an dem Glück der beiden teilzunehmen.
    »Was meinst du, Savannah? Soll die grandiose Mommy einen Kuss bekommen?«
    Savannah kicherte. »Au ja! Gib Mommy einen Kuss!«
    Peter wandte sich ihr zu und drückte seine warmen Lippen auf Carolines kühlen Mund.
    Der Laden in Wellesley strahlte so viel Charme und Entspannung aus, dass Caroline sich vor lauter Erwartungsdruck verkrampfte. Weiche, mit weißem Jacquardstoff bezogene Sessel, in denen edel gekleidete Frauen lagerten. Stapelweise Hochglanzmagazine auf niedrigen Glastischen luden zum Blättern ein. Purpurrote Akzente, in Anspielung an die Farbe königlicher Roben, verliehen der mattschwarzen Einrichtung eine wohltuende Wärme.
    Juliette Soros betrat den Raum, stellte sich ihr lächelnd vor und wandte sich dann an Savannah. Juliette war fast genauso groß wie Caroline, im Gegensatz zu ihr jedoch mit einer Wespentaille gesegnet. So eine perfekte Nase würde sich Caroline auch wünschen. Nasen fielen ihr immer als Erstes auf. Unvertraute Begierden regten sich in ihr angesichts all der glänzenden, hoffnungspendenden Produkte. Das Gefühl war ihr fremd und unangenehm.
    »Wie hübsch du bist!«, sagte Juliette zu Savannah. »Ich bin Juliette, und ich werde dafür sorgen, dass du dich nicht langweilst, während du auf deine Mommy wartest. Komm mal mit.«
    Lächelnd streckte Juliette die Hand aus, und Savannah nahm sie, als wären sie alte Bekannte. Dann wandte Juliette sich freundlich an Caroline. »Sie auch. Kommen Sie bitte mit.«
    Caroline folgte den beiden durch den Flur, und Juliette führte sie in ein Zimmer, als wären sie bedeutende Berühmtheiten.
    »Machen Sie es sich bequem.« Juliettes Lächeln entblößte perfekte Zähne. Caroline fuhr sich mit der Zunge über die raue Stelle an einem Schneidezahn, wo sie sich beim Fußballspielen in der Highschool eine Ecke abgebrochen hatte. Ihre Mutter, dazu erzogen, in allen Lebenslagen die Ohren steifzuhalten, hatte kleinen Unfällen in der Kindheit geschuldeten Schönheitsfehlern keine Bedeutung beigemessen. Carolines jüngste Schwester hatte immer noch eine hässliche Narbe am Kinn, Andenken an einen Sturz von der Veranda, bei dem sie sich das Kinn aufgeschlagen hatte. Die Platzwunde, die eigentlich hätte genäht werden müssen, war lediglich mit einem Pflaster versorgt worden.
    »Nehmen Sie doch Platz.« Juliette zeigte auf einen mit schwarzem Leder bezogenen Chromsessel vor einer Kommode aus weißem Schleiflack, über der ein großer Spiegel hing.
    Caroline fragte sich, wie viel von Juliettes Anmut sie den Segnungen der Schönheitsindustrie verdankte und wie viel auf ein Glückslos in der genetischen Lotterie zurückzuführen war. Während Juliette Savannah immer noch an der Hand hielt, schob sie Caroline sanft zu einem Stuhl. Nachdem Caroline sich gesetzt hatte, beugte Juliette sich über ihre Schulter, sodass sie beide in den Spiegel schauten, und nickte anerkennend.
    Alle Kosmetika der Welt konnten nicht diesen Unterschied bewirken. Selbst Juliettes honigblondes Haar wirkte natürlich.
    »Sie werden es genießen«, sagte sie. »Und für dich, mein Schatz«, sagte sie zu Savannah, »habe ich eine Überraschung.«
    Juliette zwinkerte Caroline zu und reichte Savannah eine Schachtel. »Das ist für dich.«
    Savannah lächelte schüchtern und schaute Caroline fragend an.
    »Es ist in Ordnung, Liebes. Mach sie ruhig auf.« Caroline schielte aus den Augenwinkeln zu Juliette hinüber, um zu sehen, wie sie reagierte. Schätzte sie Carolines Worte als fürsorglich ein, oder fand sie sie steif und übertrieben streng? »Wir ermahnen sie

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