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Das Band des Mykerinos (Adrian Pallmers magische Abenteuer, Band 2) (German Edition)

Das Band des Mykerinos (Adrian Pallmers magische Abenteuer, Band 2) (German Edition)

Titel: Das Band des Mykerinos (Adrian Pallmers magische Abenteuer, Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steeve M. Meyner
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dünnen Ärmchen um seinen Hals und gab ihm einen dicken Schmatz auf die Wange. »Du bist Shirleys Freund, Adi!«, flüsterte sie leise und setzte sich neben ihn auf den Boden. 
    »Ich muss zur Mykerinos-Pyramide. Könnt ihr mich da hin führen?«
    »Shirley wird führen.«, sagte der Alte mit einer leichten Verbeugung, »Morgen früh, wenn Sonne aufgeht!«
    Inzwischen hatte sich der Sturm gelegt und Wilson öffnete den Eingang zum Zelt. Alles, was Adrian sehen konnte, war gelber Sand. Überall war nur Sand und ein paar größere Steine. Neugierig trat er vor das Zelt. Sie befanden sich am Rande eines Weges oder besser Trampelpfades. In südlicher Richtung war nichts als Sand und Steine zu sehen. Als Adrian sich umblickte, sah er in der Ferne die drei Spitzen der Pyramiden von Gizeh. Am liebsten wäre er sofort losgelaufen, doch der alte Oobenga hielt ihn zurück. »Es dunkel werden sehr bald. Besser Nachtlager suchen und morgen gehen zu Pyramide mit Shirley.«
    Adrian blickte sich suchend um. Weit und breit war kein Haus zu sehen. Also fragte er, »Kann ... ich bei euch übernachten?«
    »Herr möchte ... übernachten bei uns? In Wilsons armer Hütte?«
    Der Alte schien gar nicht glauben zu können, dass jemand wie Adrian freiwillig in so einer ärmlichen Behausung übernachten wollte. Shirley strahlte über ihr ganzes Gesicht bei der Aussicht, dass er bei ihnen bleiben würde. Sie richtete einen einfachen Tisch her und stellte drei Kisten als Sitzgelegenheiten daneben. Unterdessen hatte Wilson ein Feuer in einem verrosteten Benzinkocher entzündet. In einer alten und verbeulten Pfanne bereitete er dann Brotfladen zu. Und obwohl das Essen sehr einfach, ja primitiv war, fühlte sich Adrian bei ihnen wohl.
    Nach dem Essen, als Adrian meinte, unbeobachtet zu sein, holte er Hermann endlich aus dem Inneren seiner Jacke. Schließlich war er durch den Tarnzauber für alle anderen unsichtbar. Doch kaum, dass der Libure auf dem Tisch saß und sich über einen der Brotfladen hermachte, stieß Shirley einen Schrei aus und kam herbeigelaufen. »Adi, Adi! Was ist das?«
    Erschrocken fragte Adrian zurück, »Du kannst Hermann sehen?« Das Mädchen nickte schweigend, ohne jedoch ihre Augen von dem Liburen zu lösen. Wilson, der ebenfalls an den Tisch getreten war, aber offensichtlich nichts sah, sagte, »Ja, ja. Shirley sehen verborgene Dinge. Wilson erklären später.«
    Beim Licht einer einfachen Kerze saßen die Drei noch den ganzen Abend zusammen im Zelt und Shirley löcherte Adrian neugierig mit allen möglichen Fragen. Schließlich war sie aber so müde, dass ihre Augen von ganz allein zufielen und sie, in eine Decke gehüllt, einschlief. Kurz darauf begann der Alte mit gedämpfter Stimme zu erzählen.
    »Shirleys Mutter Baba sein böse Voodoo-Hexe. Hat umgebracht Shirleys Papa, Oma und Opa. Und wollte auch töten kleine Shirley! Aber Wilson hat gerettet und versteckt kleine Shirley. Seitdem immer flüchten vor Baba. Wenn Shirley groß sein, hat Kraft zu besiegen böse Baba. Aber jetzt müssen flüchten immer weiter.«
    »Ich dachte,«, entgegnete Adrian, »dass sie Shirleys Großvater sind?«
    »Nein, nein.«, lachte der alte Mann, »Wilson ist Freund von Vater von Vater von kleine Shirley. Und ist Häuptling von Stamm der Holi. Wilson haben geschworen, Shirley zu retten und beschützen. Wilson halten sein Wort.«
    »Und ist diese Baba hier irgendwo in der Nähe?«
    »Baba verlassen Dorf nicht. Baba weit weg. Aber Voodoo-Zauber verfolgen Mädchen. Wilson aber kennen Gegenzauber und so verstecken Shirley bis stark genug, um Baba verjagen.« Mit diesen Worten legte er sich neben das schlafende Mädchen, strich ihr sanft und liebevoll über das Haar und schon kurze Zeit später schnarchte er leise vor sich hin. Noch lange kreisten Adrians Gedanken um die Worte des Alten, bis er schließlich auch so müde war, dass er einschlief.
     
     
    Am darauffolgenden Morgen wachte Adrian schon auf, als es draußen noch dunkel war. Die Luft hatte sich merklich abgekühlt, so dass es im Moment ganz angenehm war. Shirley und Wilson schliefen noch ganz fest. Als Adrian vor das Zelt trat, kam die Sonne im Osten langsam über den Horizont geklettert. Der Sandsturm hatte sich komplett verzogen und nichts deutete mehr auf die tosenden Naturgewalten des gestrigen Tages hin. Die entfernten Pyramiden boten im rötlichen Licht der aufgehenden Sonne einen majestätischen Anblick.
    Außer dem Heulen eines Hundes ganz weit in der Ferne herrschte um

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