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Das besondere Kräuterkochbuch

Das besondere Kräuterkochbuch

Titel: Das besondere Kräuterkochbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jekka McVicar
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getrockneten Blätter in Flüssigkeiten. Die frischen Blätter in einer dünnen Lage auf einem mit Musselin bespannten Holzgitter ausbreiten und an einem warmen, dunklen, trockenen und gut gelüfteten Ort lagern. Ein Gästezimmer mit zugezogenen Vorhängen ist ideal dafür, oder auch ein Küchenschrank mit einen Spaltbreit geöffneten Türen.
    Die Blätter mehrmals pro Woche per Hand wenden. Wenn die Blätter vollständig trocken sind und sich leicht zerreiben lassen, werden sie in ein dunkles Glas mit Schraubverschluss gefüllt. Mit Name und Abfülldatum versehen. Die getrockneten Blätter halten sich etwa 1 Jahr.

    Ich kannte die Süßdolde nicht, bis ich sie zufällig in einem Kräutergarten entdeckte. Von da an faszinierte mich die Geschichte dieser Pflanze und ich wundere mich, wie selten sie verwendet wird. Aber vielleicht kommt auch die Süßdolde eines Tages mit der verstärkten Rückbesinnung auf das, was unsere Vorfahren aßen, wieder in Mode.
    Beschreibung
    Diese winterharte Staude gehört zu den ersten, die nach dem Winter wieder erscheint. Im Frühling kann man ihr buchstäblich beim Wachsen zusehen. Die feinen, farnähnlichen Blätter duften beim Zerreiben süßlich nach Anis. Im Frühling blüht die Süßdolde in cremeweißen Dolden. Die länglichen Samenschoten sind zuerst grün und werden bis zum Herbst schwarz. Grün schmecken auch sie nach Anis.
    Die Süßdolde bevorzugt einen nahrhaften, durchlässigen Boden in absonniger Lage. Wo es ihr gefällt, sät sie sich leicht aus. Wenn man die Samen weder zur Aussaat noch für die Winterküche verwertet, sollte man die Pflanze gleich nach der Blüte zurückschneiden. Das wird zum Austrieb frischer Blätter führen, die sich hervorragend für Spätsommersalate oder Desserts eignen. Vermehren lässt sich Süßdolde durch Aussaat im Herbst, denn zum Auflaufen braucht der Samen Frost. Alternativ dazu kann man im Herbst etablierte Pflanzen teilen.
    Als Küchenpflanze
    Die altehrwürdige Süßdolde findet man wild wachsend in ganz Europa. In Aufzeichnungen des Botanikers John Gerard aus dem 16. Jahrhundert ist zu lesen, dass damals die Wurzeln wie die der Pastinake gekocht wurden. Auf dem Land kennt man die Samen auch als Knabbereien am Wegesrand.
    Ernte und Verwendung
    Blätter
    Blätter kann man von Frühling bis Frühherbst pflücken. Sie schmecken süßlich nach Anis und passen fein gehackt in Salate, Dressings und Omelettes, aber auch in Suppen, Schmorgerichte und ins Kochwasser von Weißkohl. Sie süßen Schlagsahne und nehmen ihr den fetten Geschmack.
    Blüten

    Die ganze Blüte ist essbar und kann gleich nach dem Öffnen der Knospen im Frühling geerntet werden. Dabei die Einzelblüten abzupfen und alles Grüne entfernen. Die süßen Blüten passen zu sauren Fruchtdesserts, etwa unter Apfelmus, Pflaumenmus oder auf Rhabarbertörtchen.
    Samen
    Ab Spätsommer sind die Samen reif. Unreife Samen mit ihrem süßlichen Anisgeschmack kann man in Fruchtsalate oder Eiscreme mischen. Reife Samen wiederum schmecken etwas nussiger und passen gut in warme Gerichte wie Apfelkuchen oder eignen sich zur Aromatisierung von Suppen und Saucen.
    Wurzeln
    Sie werden im zeitigen Herbst ausgegraben. Man kann sie als Gemüse heiß mit Butter oder heller Sauce servieren oder abgekühlt in den Salat schneiden. Roh kann man sie geschält und geraspelt essen, dazu ein French Dressing. Ihr Geschmack ähnelt dem von Pastinake mit einem Hauch Anis. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass man aus ihr auch Wein machen kann – in einem hiesigen Weinkennerzirkel erzielte Süßdolde den ersten Preis für einen Wurzelwein.
    Eigenschaften
    Süßdolde enthält Anisöl, das auch in Fenchel gefunden wurde. Dieses Öl ist für den Anisgeschmack der Blätter, Blüten und Samen verantwortlich und hilft bei der Verdauung von saurem, scharfem und fettem Essen.
    Weitere Arten
    Keine

NUDELN MIT FRÜHLINGSKRÄUTER-SAUCE
    Der Anisgeschmack der Süßdolde, die Säure des Sauerampfers, der Zwiebelgeschmack des Schnittlauchs und das frische Aroma von Petersilie machen aus den Nudeln ein wundervolles Frühlingsgericht.
    Ergibt 4 Portionen
    120 ml Olivenöl
    1 Zwiebel, fein gehackt
    4 EL frische Semmelbrösel
    6 Süßdoldenblätter, gewaschen, getrocknet und grob gehackt, dicke Stiele entfernt
    6 junge Sauerampferblätter, gewaschen, getrocknet und grob gehackt, dicke Stiele entfernt
    1 Handvoll Schnittlauch, geschnitten
    1 Handvoll Petersilie, fein gehackt
    500 g frische Nudeln
Salz und frisch gemahlener

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