Das besondere Kräuterkochbuch
als man schwer an Honig kam. Es ist ein interessanter Brotaufstrich und jedenfalls eine ungewohnte Darreichungsform für Petersilie. Schmeckt großartig mit Joghurt, Crème fraîche und Früchten.
Ergibt 2 Gläser à 450 Gramm
175 g frische Petersilie
850 ml Wasser Saft von 1 Zitrone
450 g Zucker
Petersilie waschen und trocknen, inklusive der Stiele grob hacken und in einem Topf mit Wasser zum Kochen bringen. 30 Minuten köcheln lassen. Durch ein Musselintuch passieren und die Flüssigkeitsmenge messen. Das Petersilienwasser mit dem Zitronensaft und 450 Gramm Zucker pro 570 Milliliter Flüssigkeit in einen Topf geben und bei schwacher Hitze gut umrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Dann zum Kochen bringen. Hitze reduzieren und 30–45 Minuten sachte köcheln lassen, bis die Mischung klar und sirupartig geworden ist – ähnlich wie Honig.
In angewärmte, sterilisierte Gläser füllen und verschließen, solange sie heiß sind.
Überschüssige Petersilie
Petersilie einfrieren
Petersilie gehört zu den Kräutern, die sich gut einfrieren lassen. So kann ein Ernteüberschuss leicht konserviert werden.
Für eine gute Ernte sollte man die Blätter an ihrem aromatischen Höhepunkt pflücken, der im Spätsommer des ersten Jahres liegt. Die Blätter nach dem Verdunsten des Morgennebels, aber deutlich vor Mittag ernten. Nach einem Tag in der Sonne ist ein erheblicher Anteil der aromatischen Öle verdunstet. Das Einfrieren zerstört zwar einen Teil dieser Öle, aber das Aroma wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Blätter mit den Stielen ernten, wenn nötig waschen, gut trocknen lassen und in geeigneten Beuteln einfrieren.
Bei Bedarf einen oder mehrere Beutel aus dem Gefrierschrank holen und sogleich in der Hand zerdrücken. Nach wenigen Minuten beginnt die Petersilie schon aufzutauen. Indem man die Kräuter zerdrückt, wenn sie noch steif gefroren sind, bekommt man sie mit wenigen Handgriffen in feine Stücke zerbröselt.
In der Grundschule meines Heimatdorfes gab es nur eine Lehrerin, Miss Woods, und diese Frau war überaus respekteinflößend. Ich habe zwiespältige Erinnerungen an diese Schule, zum Beispiel daran, dass mich Miss Woods von einer Linkshänderin in eine Rechtshänderin verwandelte – alles musste nun mal seine Ordnung haben. Schönere Erinnerungen sind die Wanderungen in die Natur, bei denen Miss Woods uns in das Erkennen von Vogelstimmen, Bäumen und anderen Wildpflanzen einführte. Zu den vielen Pflanzen, die wir sahen, gehörte auch die Pimpinelle. Sie wuchs beim Dorf Dundry, durch das wir auf unserer wöchentlichen Wanderung kamen. Wir pflückten die jungen Blätter und kauten sie, während wir im Gänsemarsch durch die Landschaft stapften.
Die Blätter haben einen leicht herben Gurkengeschmack, und wenn ich sie heute in Salaten esse, bin ich in Gedanken bei diesen Schulwanderungen.
Beschreibung
Dieses überaus nützliche Kraut sieht mit seinen hübschen ovalen, gezähnten Blättern nicht so widerstandsfähig aus, wie es ist. Im milden England ist es häufig immergrün, in kühleren Klimazonen aber zumindest frosthart und treibt nach dem winterlichen Einziehen im Frühling wieder aus. Wir haben es also eine lange Zeit im Jahr für die Küche verfügbar. Im Sommer erscheinen kleine magentafarbene Blüten, die etwa 30 Zentimeter über den Blättern in fingerhutähnlichen Köpfen zusammengefasst sind. Interessanterweise sitzen die männlichen Blüten unten, die zwittrigen in der Mitte und die weiblichen Blüten oben an den Köpfen.
Pimpinelle bevorzugt durchlässigen Boden in nicht unbedingt vollsonnigen Lagen. Zumindest für die Küchennutzung ist das wichtig, denn die Blätter bekommen in voller Sonne einen bitteren Geschmack.
Als Küchenpflanze
Früher aromatisierte man im Mittelmeerraum mit der Pimpinelle Wein, den man als Stärkungsmittel trank. Der Botaniker Nicholas Culpeper (1616–1654) beschrieb die Pimpinelle als »ein sehr wertvolles Kraut, dessen regelmäßiger Verzehr den Körper gesund und den Geist lebendig hält«. In die Neue Welt kam die Pimpinelle durch die Pilgerväter, die zu Anfang des 17. Jahrhunderts von England zum heutigen Neuengland aufbrachen. Auch im Standardwerk The New Family Herbal von Matthew Robinson aus dem Jahr 1865 steht: »Die kontinuierliche Nutzung hält den Körper gesund und den Geist lebendig. Man nehme zwei oder drei Stängel mit Blättern und tauche sie in Wein, besonders roten, und schon werden die Gedanken beflügelt und Melancholie
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