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Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition)

Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition)

Titel: Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Donohue
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lebte wieder auf. »Ja? Das ist gut.«
    Wir lächelten uns an. Dieser Mann ist mein Vater . Wie absurd. In diesem Augenblick klopfte es an der angelehnten Tür.
    »Ogden!«, sagte ich verblüfft. »Was machst du denn hier?«
    Ogden marschierte geradewegs auf mich zu und ergriff zu meiner Überraschung meine Hand. »Gott sei Dank, es geht dir gut! Ich war auf der Eröffnungsparty des Restaurants von einem Freund, und auf dem Nachhauseweg habe ich die Löschwagen vor dem Treat gesehen. Als man mir gesagt hat, dass du ins Krankenhaus eingeliefert worden bist, bin ich gleich hergefahren.« Er sah zwischen Miguel und mir hin und her. »Oh, Verzeihung … störe ich?«
    »Nein, kein Problem. Danke, dass du gekommen bist.« Ich blickte zu Miguel. »Miguel, das ist Ogden Gertzwell, ein Freund von mir. Ogden, das ist Miguel Patilla.« Ich zögerte einen Moment und gab mir dann einen Ruck. »Miguel ist mein Vater.«
    Ogdens buschige blonde Augenbrauen wanderten erstaunt in die Höhe. Er wandte sich zu Miguel um, der aufgestanden war, und schüttelte ihm herzlich die Hand. »Mr Patilla! Freut mich sehr. Es tut mir leid, dass wir uns ausgerechnet unter diesen Umständen kennenlernen, wo unsere Kleine im Krankenhaus ist.«
    »Unsere Kleine?«, sagte ich. Ogden warf mir einen verlegenen Blick zu.
    Miguel lächelte ihn an. »Ich bin froh, dass Sie hier sind«, sagte er. »Es ist gut, dass jemand bei Annie ist.«
    Ich schüttelte den Kopf, als könnte ich damit das Gefühl vertreiben, in einem Paralleluniversum gelandet zu sein.
    »Ich sollte jetzt gehen«, sagte Miguel. Er schrieb seine Telefonnummer auf einen Zettel und gab ihn mir. »Rufst du mich an?« Nervös suchte er Blickkontakt. »Ich möchte gern mehr mit dir sprechen, wenn das okay ist.«
    »Das wäre schön«, sagte ich. Ich sah ihn an und prägte mir sein Gesicht genau ein. »Vielen Dank.«
    Nachdem Miguel gegangen war, ließ ich den Kopf zurück auf das Kissen sinken. Bevor ich wusste, wie mir geschah, begann ich zu lachen. Es war einfach zu unglaublich, was in dieser Nacht alles passiert war. Leider verwandelte sich mein Lachen schnell in einen Hustenanfall.
    Ogden musterte mich besorgt. »Geht es dir wirklich gut? Soll ich einen Arzt holen?«
    »Nein, alles in Ordnung.« Ich hatte geantwortet, ohne nachzudenken, doch es stimmte. Die Kopfschmerzen waren weg, und mein Hals brannte nicht mehr. »Ich werde wohl gleich entlassen. Es ist nett von dir, dass du vorbeigekommen bist, aber du brauchst wirklich nicht zu bleiben.«
    Ogden zog den Stuhl, auf dem Miguel gesessen hatte, näher heran. »Das würde ich aber gerne.«
    Ein Kribbeln durchlief meinen Körper. Jahrelang war ich auf mich allein gestellt gewesen, und auf einmal kamen lauter Männer aus der Versenkung, um mich zu beschützen und an meiner Seite zu sein. Damit kann es genauso schnell wieder vorbei sein, warnte ich mich. »Das ist gar nicht nötig«, sagte ich zu Ogden und richtete mich etwas auf. »Ich schaffe es schon allein nach Hause.«
    »Ich weiß, ich weiß«, erwiderte er hastig. »Aber wenn du nichts dagegen hast, würde ich trotzdem gern bleiben.«
    Kaum hatte er das gesagt, wurde mir klar, dass ich genau das hatte hören wollen.
    »Außerdem«, fuhr er mit ernstem Blick fort, »habe ich deinem Vater eben versprochen, dir Gesellschaft zu leisten, oder nicht?«
    Ich lachte. Ogden hatte ja keine Ahnung, wie seltsam das klang. Julia hätte verstanden, wie surreal diese ganze Situation war. Wo steckte sie überhaupt? Ich wunderte mich, dass sie noch nicht hier aufgetaucht war, um sich nach mir zu erkundigen. »Hast du Julia im Treat gesehen?«, fragte ich.
    Ogden wurde blass. »Nein – sie war doch nicht etwa mit dir da drin?«
    »Oh! Nein, das nicht. Aber die Sicherheitsfirma hat sie bestimmt gleich verständigt, als der Feueralarm losging.« Ich griff in meine Tasche und stellte erleichtert fest, dass mein Handy noch da war. Die Leute vom Sicherheitsdienst hatten mehrere Nachrichten hinterlassen, und auch Inspector Ramirez hatte mir einmal auf die Mailbox gesprochen. Aber kein Anruf und keine SMS von Julia. Das war merkwürdig. Als ich sie anrief, landete ich sofort auf ihrer Mailbox. Vielleicht hatte Wes sie zu einem romantischen Rendezvous entführt, für das sie ihr Smartphone ausgeschaltet hatte. Plötzlich fiel mir auch wieder ein, dass sie auf dem Weg vom Treat zu meiner Wohnung eine recht kryptische Bemerkung gemacht hatte, dass sie später noch etwas vorhabe. Tja. Schön für sie. Jetzt konnte

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