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Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition)

Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition)

Titel: Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Donohue
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auch eine erste Verkostung deiner Kreationen einplanen.«
    Es hätte nicht viel gefehlt, und Julia hätte sich die Lippen geleckt. Ich musste gegen meinen Willen lachen. »Sehr raffiniert, wie du das so beiläufig angebracht hast.«
    »Was?«, fragte Julia mit einem unschuldigen Augenaufschlag. »Ich stelle die Milch und den Champagner.« Sie studierte ihre Liste. »Was ist mit den Zulieferern? Obst, Mehl und so weiter, darum hast du dich gekümmert, oder?«
    »Ja. Julia, ich habe dir doch gesagt, dass ich mich um alles kümmere, was mit der Küche zu tun hat, also auch die Lebensmittellieferungen. Ich habe da meine Kontakte und meine Quellen. Das ist mein Metier, damit musst du dich nicht beschäftigen.«
    »Perfekt.« Julia tippte eine Notiz in ihr Smartphone und verstaute es wieder in der Tasche. Dann zögerte sie kurz. Die Art, wie sie dabei ihre Lippen aufeinanderpresste, erinnerte mich auf geradezu unheimliche Weise an ihre Mutter. »Hör zu, Annie«, sagte sie. »Dieses Graffiti … das ist wirklich nur ein bizarrer Zufall. Das glaubst du mir doch, oder?«
    Ihre Augen schimmerten immer noch feucht, und als ich sie anblickte, sah ich zum ersten Mal nicht die vollendete Heuchlerin vor mir, als die ich sie kannte. Meine Schultern, die sich in dem Moment, als ich die Schmiererei gesehen hatte, schmerzhaft verkrampft hatten, entspannten sich endlich wieder. Es war anstrengend, ständig wütend auf sie zu sein, und sie schien sich tatsächlich um eine Aussöhnung zu bemühen, aus welchem Grund auch immer. »Ja«, erwiderte ich. Denn es stimmte: Obwohl ich ein gebranntes Kind war, glaubte ich ihr.

10 – Julia
    »Julia St. Clair, wenn du noch einen Termin, der mit den Vorbereitungen deiner Hochzeit zu tun hat, platzen lässt, brennen mir die Lampen durch!«, jammerte die Stimme meiner Mutter durch die Auto-Lautsprecher, als ich mich vom Cupcake-Café auf den Rückweg machte. Der altmodische Ausdruck amüsierte mich. Es war einer der Lieblingssprüche meiner Mutter. Sie hatte ihn von ihrer eigenen Mutter, die ihn wiederum von ihrer Großmutter übernommen hatte, als wäre die Redensart »mir brennen die Lampen durch« so kostbar wie Familienschmuck. Ich ging davon aus, dass meine Mutter sie endgültig mit ins Grab nehmen würde und ich sie niemals, niemals mehr hören musste.
    »Ich komme, versprochen!«, sagte ich, als ich vom Mission District kommend auf die Dolores Street mit ihren steilen Hügeln und dem palmenbestandenen Mittelstreifen abbog. Nach dem versöhnlichen Ende meines Treffens mit Annie war ich guter Laune, auch wenn unser Café von irgendwelchen Gangstern aus dem Mission heimgesucht wurde.
    »Und wie viel später kommst du diesmal, Julia? Das wird man ja noch fragen dürfen.«
    Ich warf einen Blick auf die Uhr im Armaturenbrett. »Zwanzig Minuten. Ich bin auf der Dolores.«
    »Du bist immer noch im Mission?«, ereiferte sich meine Mutter. »Fährst du den Mercedes? Dann verriegle die Türen. Und lass bitte das Telefonieren bleiben, konzentrier dich auf die Straße! Ich begreife einfach nicht, warum du dich nicht von Curtis fahren lässt. Genau dafür haben wir ihn doch angestellt . Er hätte dafür gesorgt, dass du heil und gesund und pünktlich zurückkommst.«
    Verriegle die Türen. Offen gestanden hatte ich das sofort getan, als ich in der Twentieth Street losgefahren war, aber sogar mir fiel auf, wie sich diese Worte aus dem Mund meiner Mutter anhörten. »Mach dir keine Sorgen, ich komme«, wiederholte ich, beendete das Gespräch und gab Gas.
    Und ich hatte auch wirklich fest vor, zu dem Treffen mit dem Hochzeitsfotografen zu fahren. Innerlich war ich schon ganz darauf eingestellt, die Mappen des Fotografen zu studieren, das angemessene Verhältnis von formellen Porträts zu fotojournalistischen Aufnahmen zu besprechen und zu entscheiden, welches überteuerte Paket überteuert genug war, um den Ansprüchen einer St.-Clair-Hochzeit gerecht zu werden. Doch als ich einige Blocks vom Cupcake-Café entfernt an einer roten Ampel hielt, überquerte direkt vor mir eine schlanke Frau in enger Jeans und einem schicken Tweedmantel mit Trompetenärmeln die Straße. Sie trug ein in einem Tragesitz eingekuscheltes Baby an ihrer Brust. Die Straße verschwamm. Ich presste die Augen zu, während die Verzweiflung wie eine schwarze Welle über mir hereinbrach und mein Herz in tausend schmerzende Stücke zersprang. Hinter mir hupte es, und ich schaffte es irgendwie, unter Tränen den Wagen an den Straßenrand zu

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