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Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition)

Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition)

Titel: Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Donohue
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stundenlang von ihren Beschwerden berichtet. Wahrscheinlich zahlt sie da ein Sonderhonorar! Ich sage ihr immer wieder, dass sie sich ein Ehrenamt suchen soll. Es ist nicht gesund, zu viel über sich selbst nachzudenken.«
    »Wie schade. Sie ist ein so netter Mensch«, sagte Lucia. Sie schabte die fein gehackten Kräuter vom Brett in eine kleine Schüssel. »Vielleicht kann sie mit dir in einem Komitee des Museums mitarbeiten? Sammelt sie nicht Kunst?«
    Meine Mutter dachte kurz nach. Ich erwartete eine spitze Bemerkung, vielleicht einen Kommentar zu der »Hausfrauenkrankheit«, über die sie bei ihren Freundinnen so gern lästerte und die sich ihr zufolge in akuter Faulheit und Shoppingsucht äußerte. Stattdessen zuckte sie nur mit den Schultern und sagte: »Sie ist tatsächlich eine große Kunstliebhaberin. Das ist eine gute Idee, Luce. Ich werde sie fragen.«
    In diesem Moment kam Annie mit ungekämmten Haaren und verschlafenem Blick durch den Dienstboteneingang hereingeschlurft. Sie blieb überrascht stehen, als sie uns drei sah, aber dann brummte sie eine Begrüßung und gab mir einen freundschaftlichen Schubs, damit ich ihr am Esstisch Platz machte.
    »Jetzt sind wir ja endlich komplett«, sagte meine Mutter fröhlich. Dafür, dass sie normalerweise voller Ehrgeiz und Elan durch ihr Leben rauschte, wirkte sie an diesem Tag ungewöhnlich entspannt.
    » Buenos días, mi amor «, sagte Lucia und kam zu uns, um Annie zu umarmen und einen Kuss auf die Wange zu drücken. »Happy Thanksgiving!«
    »Morgen, allerseits«, sagte Annie. »Frohes Erntedankfest. Ich hoffe, ihr seid dem Anlass entsprechend auch besonders dankbar für meine Wuschelhaare und ungeputzten Zähne.«
    »Igitt«, sagte ich lachend.
    Lucia sah meine Mutter an und hob kopfschüttelnd die Hände. »Das ist nicht meine Schuld. Ich habe ihr Manieren beigebracht.«
    »Oh, unsere Arbeit ist getan, Luce«, antwortete meine Mutter. »Die beiden jungen Damen sind jetzt selbst verantwortlich für ihr Handeln.« Sie hob mahnend den Zeigefinger und sagte zu Annie, die gerade herzhaft in einen riesigen Muffin biss: »Du musst mir nur versprechen, dass du einen kleinen Abstecher ins Bad machst, bevor wir uns heute Nachmittag zum Essen zusammensetzen.«
    Annie grinste, und obwohl Lucia und meine Mutter großzügig über die Krümel hinwegsahen, die ihr dabei aus dem Mund fielen, bekam ich einen der hysterischen Lachkrämpfe, die nur Annie bei mir hervorrufen konnte.
    Als mein Vater und Curtis vom Golfplatz zurückkamen, saßen wir immer noch in der Küche. Es war gerade erst elf Uhr, und mein Vater trank eigentlich lieber Martini, aber er ging geradewegs zum Kühlschrank und holte vier Bier heraus. Der Anblick meiner Mutter mit einer Bierflasche in der Hand reichte schon aus, um Annie und mich wieder zum Kichern zu bringen, und auch Lucia, Curtis und mein Vater schienen große Mühe zu haben, sich das Grinsen zu verkneifen.
    »Was guckt ihr denn so?«, fragte meine Mutter. »Ihr macht ein Gesicht, als hättet ihr Mutter Teresa beim Pferderennen mit einem Gin erwischt!« Sie setzte die Flasche an und nahm unter unserem Gelächter einen kräftigen Schluck.
    Zwar verbrachten wir alle tagtäglich viel Zeit miteinander, aber es kam nur selten vor, dass wir sechs uns zugleich im selben Raum aufhielten. Curtis war wie immer recht schweigsam, doch Lucia spannte ihn zum Kartoffelstampfen ein, und nach einer Weile taute er etwas auf. Mir war schon früher aufgefallen, dass Annie in seiner Gegenwart sehr auf ihn fixiert war; sie neckte ihn ständig und versuchte, ihn in eine Unterhaltung zu verwickeln. In seiner typischen stoischen Art ließ er ihre Scherze über sich ergehen und zeigte sogar ab und an ein kleines Lächeln.
    Im Laufe des Vormittags fand ich unsere seltsame Sechsergruppe mehr und mehr befremdlich. Als ich uns so beobachtete, wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass zwei der vier Erwachsenen im Raum unsere Angestellten waren. Hatten sie überhaupt Lust, mit uns zusammen zu sein? Ich betrachtete meine geliebte Lucia. Sah sie heimlich auf die Uhr, wann sie endlich Feierabend machen könnte, während meine Eltern und ich hier unseren Spaß hatten? Bei diesem Gedanken war meine gute Laune plötzlich wie weggeblasen. Lucia wurde dafür bezahlt , sich nach den Freundinnen meiner Mutter zu erkundigen. Curtis wurde dafür bezahlt , an Feiertagen mit meinem Vater auf den Übungsplatz zu fahren. Und das Schlimmste: Lucia wurde dafür bezahlt, mich gernzuhaben. Ich sah zu,

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