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Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition)

Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition)

Titel: Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Donohue
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sollte, wo deine Prioritäten liegen?«
    Sprachlos starrte ich sie an. In diesem Moment nahm Wes meine Hand und drückte sie fest. Prompt wanderte meine Aufmerksamkeit von meiner Mutter zu meinem zukünftigen Ehemann, und ich schmolz dahin wie immer, wenn er mir auf seine subtile und unvergleichliche Art seine Liebe und Loyalität bewies.
    »Mrs St. Clair – Verzeihung, Lolly «, verbesserte sich Wes in dem Moment, in dem meine Mutter zu einem Tadel ansetzen wollte. »Da würde ich meine Verlobte aber schlecht kennen, wenn ich nicht wüsste, wie wichtig ihr diese reizenden kleinen Törtchen sind. Zum Glück liebe ich ihre Schwäche für Süßes aber genauso, wie ich ihre vielen Stärken liebe. Ich möchte dieses Mädchen unbedingt heiraten. Von mir aus können wir uns auch hier in diesem Tempel der Versuchung das Jawort geben, wenn das einfacher zu organisieren ist.«
    Meine Mutter machte ein so entsetztes Gesicht, dass ich beinahe laut aufgelacht hätte. Unwillkürlich nahm sie einen weiteren, etwas größeren Bissen von ihrem Cupcake und schaute mit großen Augen von mir zu Wes und wieder zurück. Als wir beide nichts sagten, tupfte sie sich mit einer schwarzen Cocktailserviette die Mundwinkel ab und seufzte. »Verstehe. Nun, wir wollen nichts überstürzen. Dann plane ich die Hochzeit eben allein. Es gibt keinen Grund, zum Friedensrichter oder zu einer Hochzeitskapelle in Vegas zu fahren oder, Gott bewahre, in einem Cupcake-Café im Mission District zu heiraten – nichts für ungut, mein Liebes. Hebt euch die Blumenkinder-Romantik für die Flitterwochen auf, und überlasst das große Fest ruhig mir. Ich hoffe nur, dass ihr meine Vorliebe für üppige Blumenarrangements, Chiavari-Stühle und goldene Damast-Tischdecken teilt.«
    »Ich bin sicher, dass Julia und Wesley deinem Geschmack blind vertrauen«, sagte mein Vater und zwinkerte mir zu. »Bestimmt hat sie dich deswegen alle Termine allein wahrnehmen lassen.« Er legte meiner Mutter die Hand auf den Rücken. »Und jetzt müsst ihr uns entschuldigen. Als Ehrengäste und mutige Vorkoster sollten wir nicht versäumen, der jungen Dame, die für diese himmlischen Minzschokoladen-Törtchen verantwortlich zeichnet, unsere Aufwartung zu machen.«
    Sobald sie außer Hörweite waren, lachte Wes los. »Unsere ›Blumenkinder-Romantik‹? Was um alles in der Welt sollte das denn?«
    Ich zuckte grinsend mit den Schultern und winkte eine Kellnerin herbei, um mein leeres Champagnerglas gegen ein volles zu tauschen. Dann nahm ich einen großen Schluck, setzte das Glas aber schnell wieder ab, als ich Wes’ nachdenklichen Blick auf mir ruhen sah. Er beugte sich hinunter zu meinem Ohr.
    »Baby«, sagte er leise, »ist alles in Ordnung?«
    In meinem Nacken begann es zu kribbeln. Noch ein Satz in diesem besorgten Ton, und ich würde meine mühsam aufrechterhaltene Fassung endgültig verlieren.
    »Würdet ihr bitte endlich aufhören, mich das alle zu fragen? Ich habe einfach viel zu tun , Wes! Seit Monaten stecke ich meine ganze Energie in dieses Café, und dieser Abend hier ist ziemlich anstrengend für mich. Meine Mutter nervt mich schon die ganze Zeit mit ihrer Hochzeitsplanung, und jetzt fängst du auch noch damit an. Wie kommt ihr alle auf die Idee, euch über etwas anderes als Cupcakes mit mir unterhalten zu wollen? Ich würde mich gerne über Catering-Angebote und Marketingkonzepte mit dir austauschen! Ist das vielleicht möglich?«
    Wes’ Gesicht verdüsterte sich. »Nein, Julia, ich fürchte nicht. Jedenfalls nicht jetzt gleich.« Er wischte sich mit den Händen über die Hosenbeine, als hätte er aus Versehen etwas Unappetitliches angefasst. »Ich werde mal sehen, ob ich noch einen Cupcake abkriege, und dann lasse ich dich am besten in Ruhe. Du musst dich ja um die Veranstaltung kümmern.«
    Sage ich doch die ganze Zeit , dachte ich missmutig, während ich ihm nachschaute. Doch meine Gedanken waren mittlerweile so träge geworden, dass ich Mühe hatte, sie zu ordnen. Warum habe ich ihn eigentlich gerade angefaucht? In meiner Erinnerung war die Szene schon verblasst.
    Ich wagte einen verstohlenen Blick Richtung Küchentür, wo Jake und Annie immer noch standen, sich tief in die Augen sahen und kleine Zärtlichkeiten austauschten. Meine Sicht trübte sich. Sie sollte sich unter die Leute mischen! , dachte ich ungehalten. Es ist wichtig, dass sie bei den Leuten genauso gut ankommt wie die Cupcakes! Es war ja schließlich nicht allein meine Aufgabe, mich um die Gäste zu

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