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Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition)

Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition)

Titel: Das beste Rezept meines Lebens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Donohue
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entspannt hätte. Und irgendwie tat sie mir leid mit diesem künstlichen Leben, das sie sich aufgebaut hatte. Doch jetzt, wo sie sich ihr Bett so schön hergerichtet hatte, blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als sich hineinzulegen.
    Nachdem die letzten Gäste gegangen waren und wir die Kellnerinnen bezahlt hatten, tranken Julia und ich den Rest Champagner aus und gönnten uns noch ein paar Cupcakes. Julia schien zum ersten Mal an diesem Abend in Feierlaune zu sein. Ich drehte eine Runde durch die Küche und das Café und machte nacheinander alle Lichter aus, bis der Raum nur noch von der Straßenlaterne vor der Fensterfront erhellt wurde. Wäre ich nicht so überrascht gewesen, Julia zur Abwechslung einmal heiter und ausgelassen zu erleben, hätte ich vielleicht die dunkle Gestalt bemerkt, die draußen auf uns wartete. Doch Julias lächerlicher Versuch, einen Bananen-Toffee-Cupcake auf ihre übliche pedantische Art zu essen, obwohl sie ihre Bewegungen kaum noch koordinieren konnte, beanspruchte meine ganze Aufmerksamkeit.
    »Julia St. Clair, damit ist es amtlich: Sie sind betrunken«, sagte ich lachend.
    Julia hielt mit gerunzelter Stirn inne und kicherte einen Sekundenbruchteil später geradezu hysterisch los. »Stimmt«, sagte sie und betrachtete hustend und lachend die Krümel auf ihrem Kleid. »Ich bin stockbesoffen.« Als hätte ihr Körper schon den ganzen Abend auf dieses Stichwort gewartet, verlor er auf einen Schlag alle Anspannung. Sie taumelte vorwärts und hielt sich gerade noch rechtzeitig am Fenstertresen fest.
    »Ach herrje«, sagte ich. »Das bist du wirklich.« Ich dachte kurz nach. »Vielleicht solltest du bei mir schlafen. Ich wohne ganz in der Nähe. Kannst du noch laufen?«
    Julia bekam einen weiteren Lachanfall. »Kann ich laufen? Kann ich laufen ? Können Schweine fliegen?«
    »Hm, wohl kaum«, sagte ich. Wie sich herausstellte, waren meine Schultern genau auf der richtigen Höhe, um ihren schlaffen Arm darüberzulegen. »Dann mal los, mein kleines Ferkel.«
    »Hü, hott, mein kleiner Bär«, brabbelte sie.
    Als wir nach draußen in die kühle Nachtluft traten, schien wieder etwas Leben in sie zu kommen; ich spürte, wie sich ihr Körper neben mir ein wenig aufrichtete. Sie musste den Mann in exakt demselben Moment gesehen haben wie ich, denn wir blieben gleichzeitig stehen und gingen dann unwillkürlich schneller. Er war der Einzige außer uns, der um diese Uhrzeit noch auf der Straße war. Der stämmige Typ lehnte an dem heruntergelassenen Rollladen des kleinen Lebensmittelladens direkt neben unserem Café. Er trug ein schwarzes Sweatshirt, Jeans und eine Schirmmütze, die tief ins Gesicht gezogen war, und starrte uns schweigend an, als wir an ihm vorbeieilten. Gleich darauf hörten wir das Knirschen von Stiefelsohlen hinter uns. Er hatte sich unserem Tempo angepasst und folgte uns in geringer Entfernung. Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass mein Blut doppelt so schnell wie sonst durch die Adern strömte; meine Gedanken überstürzten sich.
    »Hey!«, rief der Mann mürrisch.
    Mein Herz setzte aus. Ich drehte mich halb zu ihm um, doch da packte Julia mich am Arm und rannte los. An der nächsten Straßenecke hing eine Gruppe junger Leute herum, auf die sie gezielt zusprintete, ohne mich loszulassen. Offenbar hatte sie vergessen, dass nicht jeder in seiner Freizeit für Marathonläufe trainierte.
    »Hilfe!«, schrie sie. Wir blieben erst stehen, als wir die Gruppe erreicht hatten, und warfen einen nervösen Blick über die Schulter. Auf dem Gehweg hinter uns war weit und breit niemand mehr zu sehen; im trüben Licht der Straßenlampen war alles gespenstisch ruhig.
    »Ach du Scheiße«, keuchte ich. »Das war gruselig.«
    Einige Leute aus der Gruppe hatten sich zu uns umgedreht. »Alles in Ordnung?«, fragte einer der Jungs und betrachtete belustigt mein langes, weites Kleid. Er schwankte leicht, als er sich eine Zigarette anzündete. Wir standen in einer Wolke von Rauch und Biergestank, und mir drehte sich der Magen um.
    Auf der Straße, die vor uns lag, herrschte regerer Verkehr als in der Twentieth Street. Selbst zu dieser späten Stunde fuhren noch zahlreiche Autos vorbei, und zwischen dem Verkehrslärm hörte man einige Nachtschwärmer reden und lachen. »Ja, alles okay, danke«, antwortete ich. Julia, die mit aschfahlem Gesicht neben mir stand, sagte nichts. »Komm, lass uns weitergehen«, sagte ich zu ihr. »Meine Wohnung ist gleich hier die Straße runter.«
    Unterwegs kam mir

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