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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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überwechselte?
    „Schick den Kurzen. Er genießt ihr Vertrauen.“
    Das Maul verzog sich. „Noch. Nicht mehr lange. Dieser Nathan ist kein Stümper.“
    Das war Heinrich auch nicht, doch sie waren in der Überzahl. Das musste für einen Sieg genügen.
     
    Wie ein herausgebrochenes Stück eines Schädels ragte die Wölbung zwischen Kiefer n stämmen empor. Jakub kroch durch das Loch nach draußen. Vom Ei n gang wer wenig übrig geblieben.
    Die Waldluft tat gut. Im Halbrund des kläglichen Restes einer meterdicken Beto n wand hockten sie um ein Feuer. Die gespenstischen Sc hatte n tanzten über graugrüne Flächen. Marek lag ausgestreckt auf D e cken.
    „Wir können ihn nicht umdrehen.“ Adam flüsterte. Es war nicht nötig. M a reks glasiger Blick suchte in den Baumwipfeln nach etwas, das nur er sehen konnte . „Er sagt, er fühlt seine Beine nicht mehr.“
    „Bald wird er nichts mehr sagen, nichts mehr fühlen und nichts mehr taugen. E r löse ihn.“
    Adam schluckte. „Das kann ich nicht.“
    Bronco sah auf, nickte zu Miroslav. Gut, er würde es tun. Miroslav hatte keine Scheu vor dem Tod. Weder bei sich noch bei anderen.
    „Wann?“
    Bronco zuckte die Schultern. „Gleich. Dann hat die Qual ein Ende.“
    Jakub wandte sich um.

     
    Der Kohlestift war zu weich zum Schreiben. Das dunkle Grau schmierte über teures Zeichenpapier und Nina hoffte, dass es ihr Vincent nicht übel nahm. Sie würde gehen, bevor er aufwachte. Simon lag sicher noch betäubt vom Whiskey in ihrer Wohnung. Sie musste ihn wecken und mit ihm reden, bevor er auf die and e ren Brüder traf. Lucas hatte nicht besorgt geklungen. Bis auf ein paar Blessuren würden sie die Nacht überstanden haben.
    Danke. Bis später. Pass auf mein Herz auf. Es hat sich zu dir geschlichen und will nicht mehr z u rück. Nina .
    Auf dem Flur begegnete ihr Paul. Er stand noch halb im Bad, starrte sie mit aufgeriss e nen Augen an. Sie musste einen schrecklichen Eindruck auf ihn machen, dreckig und verwuschelt. Sie winkte ihm zu. Er starrte zurück. Hoffentlich konnte Marcel sie abh o len. So konnte sie unmöglich in die U-Bahn.
     
    Schon durch das Milchglas der Türscheibe sah sie das Rot des Wagens. Die Be i fahrertür war offen, Marcel saß auf der Sitzbank und baumelte mit den Beinen nach draußen.
    „Ruhige Nacht gehabt?“
    „Dann schon.“
    „Ihr wart artig?“
    Nina schob ihn nach hinten. „Wir ja , aber ihr nicht. Das gestern im Wald war Krieg.“
    Marcel lachte. „Ein Scharmützel höchstens. Aber Nathan dreht im Roten, dass ihr au f getaucht seid und Heinrich spielt mit dem Gedanken, dich von Vincent fernzuha l ten.“
    Hoffentlich hatte der Opa sein Testament gemacht.
    „Ich sehe, du bist nicht begeistert von der Idee?“
    „Fahr los. Ich muss nach Simon sehen.“ Niemand konnte sie von Vincent fer n halten. Sie war seine Hüt e rin.
     

 
    Ein Ruck an der Decke und Vincent rollte vom Sofa. Er fiel nicht tief , aber hart.
    „Was hat die Frau in unserer Wohnung zu suchen gehabt?“
    Paul schrie. Das Echo in Vincents Hirn hallte schmerzhaft nach. „Ist sie weg?“
    Ein Blatt Papier segelte vor ihm nieder. Die Schmerzen verschwanden mit jedem Wort, das er las. Er legte sich auf den Rücken und sah in wutfunkelnde Augen.
    „Du hast es geschworen. Du hast es gebrochen. Du bist ein Verräter, Vincent Fabius.“
    Selbst wenn Paul jetzt die Koffer-Nummer bringen würde, könnte ihn das nicht e r schüttern. Glück fühlte sich fantastisch an.
    „Was ist das auf deiner Brust?“
    Vincent setzte sich auf. Der Schnitt verschorfte schon. „Frag besser nicht.“ Stück für Stück strömten die Ereignisse der Nacht auf ihn ein. Er musste sich bei Nathan melden.
    „Knut?“
    Eine Banane schälend kam er rein. „Wow, wilde Nacht gehabt?“
    „Ja. Aber leider nicht so, wie du denkst.“
    Knut grinste und Paul verwandelte seine Augen zu Sichtschlitzen. „Sprü h pflaster. Im Bad, oberstes Regal, der kleine Rattankorb.“ Er streckte die Hand aus wie die Ärzte in den Soaps.
    „Darf es auch ein Tupfer sein?“ Knut biss ab und kaute hörbar. „Eine Schere oder ein Pfleger?“
    Pauls Hand blieb in der Luft und Knut seufzte. „Ich find ’ s schön, keinen Willen zu h a ben. Brems dich nicht.“ Schmatzend verschwand er, um mit einem fremden Korb wi e derzukommen.
    „Wegen dir und deiner seltsamen Anwandlungen habe ich eine Hausapotheke ang e schafft.“ Paul kramte zwischen Mullbinden und Pflasterstreifen und fischte eine Sprühfl a sche hervor.

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