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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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tanzte nach vorn, und sein Bein war zwischen ihren. Sie warf den Kopf in den Nacken und schmiegte sich viel zu dicht an ihn. Ihr Körper war heiß, wo er seinen berührte. Sie glich sich seinem Rhythmus an, gleichgültig, wie wild er tanzte. Sein Herz schlug ihm bis in den Hals. Es musste an den Bässen liegen. Sein Mund wurde trocken. Er leckte über seine Lippen, fühlte zu lange Zähne, schmeckte staubige Luft. Der Schmerz, der sich von einer Stelle unterhalb seines Nabels au s breitete, hatte nichts zu bedeuten. Es geschah nie zweimal so dicht hintereinander. Das Biest musste erschöpft sein. Er würde noch lange seine Ruhe vor ihm haben.
    Ihre Hand schlich sich unter sein Hemd, lange Fingernägel kratzten seinen Rücken. Das Biest lag an der Leine, doch es hob den Kopf, zerrte an seinen Fesseln. Vincent hielt den Atem an, als ihre Hand nach unten glitt, um seine E r regung zu prüfen. Ihre Lust sprang ihn an, durchzuckte ihn wie ein Blitz. Sie würde diese Nacht nicht heil überstehen. Mitten im Pulk der Tänzer biss er zu. Noch zart genug, um sie nicht zu verletzen , doch ihre Li p pen in seinem Mund, zwischen seinen Zähnen , waren eine Verheißung. Sie beu g te sich in seinem Arm zurück, schloss die Augen. Ihre Kehle leuchtete weiß. Er konnte sich nicht mehr zügeln. Nur ein wenig, nur vorsichtige Bisse , nah am Puls ihres L e bens. Sie wand sich in seinem Arm. Ihre Schreie gingen im Dröhnen der Bässe unter. Er mus s te sie nicht hören. Er konnte sie spüren.
    Weiße Gesichter starrten ihn an. Sie zog ihn durch die Menge in einen kalten Flur. Sie stieß ihn in ein Zimmer, schlug die Tür hinter ihnen zu. Die zerschlissene Couch stank nach Schimmel und altem Rauch. Vincent sank in ihre Polster, lehnte sich zurück, ve r suchte , zu Atem zu kommen. Als die Blonde über den dreckigen Boden auf ihn zukroc h , keuchte sie lauter als er. Er krallte sich in die Lehne, konnte es nicht mehr z u rückhalten. Der Schmerz würde ihn wahnsinnig machen. Sie schlängelte sich zwischen seinen Beinen hoch. Ihr Biss durch den Stoff war kaum auszuhalten. Sie sah hoch. Er hatte geschrien. Es war zu viel für den Menschen gewesen. Nicht für das Biest. Es genoss jeden Moment.
    „Deine Augen. Sie sind gelb.“ Ungläubig starrte sie ihn an, führte die Hand an ihren Mund.
    „Ertrag mich.“ Er konnte nicht zurück.
    Sie schluckte, kam näher. Vorsichtig streifte sie das Hemd von seinen Schultern. „Fell!“ Sie zupfte, streichelte und kraulte seine Brust. „Weiches, seidiges Fell.“ Ungläubig starrte sie in seine Tieraugen.
    Der Raum verschwamm. Nichts war mehr wichtig. Nur noch diese unerträglich pulsi e rende Lust, die nach Erfüllung schrie. Die Schöne nickte, schloss die Augen. Ihre Hände glitten immer gieriger über seinen Körper. Die Erlösung war nah, unendlich nah. Kein Atem mehr. Nur Gier. Rasende Lust. Schmerz, der sich au f löste.
     

 
    „Nina!“ Jeans tiefe Stimme bellte ihr ins Ohr. „Warum gehst du nicht ran?“
    Es war sieben Uhr zehn. Ihr war schlecht vor Müdigkeit. Hatte sie überhaupt richtig geschlafen? Der Fremde war ihr nicht aus dem Kopf gegangen. Auch nicht aus d em Körper. Die Kissen waren zerwühlt und die Bettdecke lag am Boden. Er hatte sie bis in ihre Träume verfolgt. Sie berührt, liebkost, ihren Namen geflü s tert. Es waren fantastische Träume gewesen.
    Im Hintergrund quickte Gabriel. Marcels gutmütige Stimme versuchte , ihn zu beruh i gen. Es brachte nichts. Gabriel quickte weiter.
    „Was ist bei euch los? Fresst ihr euch schon gegenseitig?“
    „Nein, der kleinste Bruder leidet mit dem größten. So gehört sich das auch.“ Jean brül l te. „Verfluchte Scheiße noch mal! Kannst du nicht aufpassen?“
    „Gabriel? Was macht er denn?“ Jean schrie den Kleinen nie an.
    „Nicht er. Hektor! Er pult in mir rum.“
    Hektor lachte schadenfroh. War der andere Marcel? Er lachte auch.
    „Ich hab ne Ladung Schrot im Arsch.“
    Nein, sie würde nicht mitlachen. Sicher hatte Jean grässliche Schmerzen.
    „So ein Sack mit grünem Rock und Flinte hat mich für einen Wolf gehalten.“ Er brül l te wieder.
    Ihr Ohr klingelte. „Geht’s auch leiser?“
    „Rette mich!“
    Was trieb ihr Bruder auch vor den Augen eines Jagdpächters sein Unwesen. „Hast du ’ s Nathan schon gestanden?“ Der würde ihn in Streifen schneiden. Leichtsinn lehnte er kategorisch ab und die Sicherheit der Gemeinschaft durfte nicht durch Kindereien g e fährdet werden. Nina war schon oft unfreiwillige

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