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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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Scheint ein ordentlicher Haufen zu sein. Fällt nicht auf, keine Skandale, keine Morde. Alles in allem wirkt er nicht wie einer, der einen Riv a lenkrieg vom Zaun brechen würde.“
    Den Stapel Blätter, den Jakub ihm hinschob, fegte er vom Tisch. Geschreibsel taugte nichts.
    Jakub seufzte und sammelte sie auf. „Nun sieh schon hin! Die Daten sind aus dem Netz. Er betreibt ein Forum unter dem Nickname Sokr a tes Search. Er sucht potenzielle Mitglieder.“
    „Oder Einzelgänger, die gerissen gehören.“ Wenn er nur etwas von ihm in den Jahren seiner Ausbildung gelernt hätte, wäre das zweite sein eigentlicher Grund für die Interne t suche. Seine eigenen Männer waren handverlesen und zu viele von ihnen hatte n ihn trotzdem enttäuscht.
    „Ich werde ihn aufsuchen.“ Dreck am Stecken würde er nicht haben. Dazu war er zu nachsichtig. Aber auf Ondrejs Zu g ticket hatte Berlin gestanden. Zufälle gab es nicht.
    „Du wirst die anderen hüten, bis ich wieder da bin. Wein?“
    Den roten Lemberger würde er sich für die Reise einpacken lassen. Lieber schlief Hei n rich ohne Schlafsack im Dreck, als auf diesen Tropfen zu ve r zichten.
    „Vor allem auf den kleinen Jiri. Nicht, dass er so endet wie Ondrej.“
    Jakub nippte am Wein. „Hab schon gehört.“
    Sein Blick gefiel ihm nicht. Zweifelte er seine Autorität an?
    „Musste das sein?“
    „Ja.“
    „Disziplin?“
    „Ja.“
    „Ist schade drum. Ich weiß, du hast ihn geliebt.“
    „Ich liebe dich auch und trotzdem würde ich nicht zögern, dir die Kehle durchz u schneiden, wenn du mich verraten würdest.“ Das Herz würde ihm zerreißen, sol l te er eines Tages dazu gezwungen sein.
    Jakub lachte. „Ach Heinrich, ich bin viel zu stark für dich.“ Er klemmte sich die sinnl o sen Papierbögen unter den Arm und stand auf. „Soll ich dir Maria wieder rei n schicken?“
    „Mach das.“ Sie würde dafür sorgen, dass er sein Alter vergaß. Oder ihn daran eri n nern. Wahrscheinlich beides; erst das eine, dann das andere.
     

     
    „Du stehst im Parkverbot.“ Knut starrte das Schild an, als ob er es noch nie g e sehen hätte.
    „Das fällt dir jetzt erst auf?“
    Seine Jeans saß zu eng. Vincent würde sich die Finger brechen, bis er den ve r dammten Autoschlüssel erwischt hätte.
    „Du fährst zur Polizei und stellst dich direkt vor der Wache ins Parkverbot?“
    Stundenlang durch die Straßen laufen würde er noch weniger. Es war Platz, Vincent nutzte ihn, das war alles. „Die Jungs haben gerade andere Sorgen.“
    Knut schnappte nach Luft. „Aber bis vor ner Stunde warst du der Hauptve r dächtige in einem Mordfall.“
    Vincent lehnte sich an seinen Wagen und genoss die Tatsache, kein Mörder zu sein. Knut hatte seine Seele gerettet. Neben ihm hatte ihn Boris entlastet. Er hatte die Blonde mit einer Horde abgerissener Kerle weggehen sehen. Sie hatte nur eine Bikerjacke ang e habt. Wegen ihrer Verletzungen wollte Boris schon in der Nacht die Polizei rufen. Hätte er es nur getan. Vielleicht wäre sie dann noch am Leben.
    Jetzt suchte die Polizei fünf wahnsinnige Rocker und kein Biest, das sich neunzig Pr o zent seiner Zeit als Mensch tarnte. Das Leben war verrückt, dass es ihn u n geschoren davonkommen ließ.
    „Du gehst die Dinge zu locker an. Irgendwann bekommst du den Ärger deines L e bens . “ Knut zeigte über die Schulter zurück zur Wache. „Nicht mal deinen Ausweis ha t te st du dabei, als die deine Aussage aufg e nommen hatte n.“
    „Ich hab meine Brieftasche vergessen. Na und?“
    Knut blähte die Wangen. „Keiner vergisst seine Brieftasche, wenn er zur Pol i zei geht.“
    Das Ding lag sicher unter dem Kleiderhaufen von gestern. Er hatte immer noch keine Ahnung, wie er nach Hause g e kommen war. „Lass uns fahren. Paul springt vor Sorge sonst hoch und runter.“ Er hatte sie mit guten Ratschlägen überschüttet, bevor sie losg e fahren waren. Dank ihm hatte Paul Erfahrung mit Aussagen auf Polizeirevieren.
    Knut strich ums Cabriolet wie die Katze um den Sahnetopf. „Darf ich fa h ren?“
    „Nein.“
    „Schade.“ Beim Einsteigen streichelte er über den Lack. „Kann Paul noch ein bisschen länger hoch - und runterspringen ?“
    Die Sehnsucht nach Abenteuer blitzte aus seinen blau strahlenden Augen. Vincent drehte den Schlüssel. Das Grollen des Motors schmeichelte jedem geschwindigkeitssüc h tigen Ohr. „Sicher. Wo willst du hin?“
    Seufzend schmiegte sich Knut in den Sitz. „Egal. Hauptsache du fährst schnell.“
     
    Vincent

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