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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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sollte sie sich umdrehen? Ihre Wangen bran n ten vor Hitze.
    „Ihr Wasser kocht über.“
    Sein begehrender Blick, die sehnsuchtsvolle Rauheit seiner Stimme und erst die Lip pen, die ihre Hand liebkost hatte n.
    „Das Teewasser, es brodelt aus dem Kocher.“
    Nina schreckte aus ihren Träumen. Vor ihr zischte und dampfte es. Ihre Hände zitte r ten. Was war schwer daran, einen Te e beutel in eine Tasse zu hängen?
    „Sie sind nervös.“
    Diese Stimme zauberte ihr selbst jetzt eine Gänsehaut bis zum Haaransatz.
    „Liegt es an mir?“
    Nina riskierte einen schnellen Blick. Vincent hatte sich über den Tresen gebeugt und sah sie mit einer Wärme in seinen nussbraunen Augen an, die ihr das Herz höher schla gen ließ. So leise wie möglich versuchte sie , sich zu räuspern. „Aber nein. Warum sollte es?“
    „Weil Sie meine Bisse gestern Abend genossen haben und sich jetzt dafür schämen.“
    Das kochende Wasser schwappte auf ihre Hand. Es brannte, die Haut wurde rot. Es brannte stärker, immer stärker. Es hörte nicht auf. Vincent war neben ihr, hielt ihre Hand unter den Wasserhahn. Sie biss die Zähne zusammen. Die Kälte machte es schlimmer.
    „Nicht verkrampfen.“
    „Ich bin nicht verkrampft.“ Die Faust hinter ihrem Rücken ging nicht auf. Ihre Finge r nägel schnitten schon ins Fleisch. Die Haut würde Blasen werfen.
    „Sie zittern.“
    „ Es tanzen Funken vor meinen Augen.“ Der Rest war schwarz. Würde er sie au f fan gen, wenn sie fiel? Er legte den Arm um sie, hielt sie fest.
    „Es geht gleich besser. Keine Angst.“
    Ihre Beine waren weg. Ihr Körper fühlte sich viel zu leicht an. Da waren nur ihre Hand, das Brennen und Vincent, der sie im Arm hielt und vorsichtig ihre Hand unter dem Wa s serstrahl bewegte. Er war warm, roch so gut, tat so gut. Sein leises Lachen war wie Stre i cheln.
    „Zerreißen Sie wirklich Ihre Kissen in einer Liebesnacht?“
    Sein irritierend intensiver Blick glitt direkt in ihre Seele. Falsch. Auf dem Weg dorthin streifte er ihr Herz. Dann tauchte er ein. Ganz tief nach unten. Wo trieb sich ihre Seele nur rum? „Nein, natürlich nicht . “ Der Schmerz war fast weg. Ihr Atem auch.
    „Das glaube ich Ihnen nicht.“
    Sein Lächeln erzählte von ihren Geheimnissen, die er unmöglich kennen konnte . „Sie halten mich für eine Frau, die Kissen zerreißt?“ Es waren drei gewesen. Alle in der letz ten Nacht und alle während eines Traumes. „Wie kommen Sie darauf?“
    Vincent streichelte behutsam über ihren Puls. „Sie schmecken nach Leide n schaft.“
    An mehreren Stellen ihres verwirrten Körpers pochte es gleichzeitig. „Ich habe Ihre Brieftasche gefu n den.“
    „Wir waren bei zerrissenen Kissen.“
    „Mag sein, aber jetzt sind wir bei Brieftaschen.“
    Sein Mundwinkel zuckte. „Gut. Also Brieftaschen.“
    Sie würde Dirk bei Gelegenheit lynchen.
    „Ich habe sie gern bei Ihnen verloren.“
    Wenn sie noch länger in diese vor Spott blitzenden Augen sehen würde, würde sie d a rin ertrinken.
    „Und es tut mir leid, S ie erschreckt zu haben.“
    „Haben Sie nicht.“ Nina hatte noch in der U-Bahn gezittert. Aber nicht vor Angst.
    „Sie lügen gut.“ Vorsichtig tupfte er ihre Hand mit einem Geschirrtuch ab.
    Nina sah ihm dabei zu und wäre gern überall nass gewesen. „Ich weiß. Hartes Training über viele Jahre machen aus einer akzeptablen Lügnerin eine hervo r ragende Lügnerin.“ Es hatte keinen Tag in ihrem Leben gegeben, an dem sie nicht ihren Mitmenschen ein norm a les Leben vorspielen musste.
    „Dann kann ich Ihnen nicht trauen?“ Sein Augenaufschlag von schräg unten ließ sie stumm nach Luft schnappen.
    „Ich zerreiße Kissen. Das sagt doch schon alles.“
    „Sie geben es zu?“
    „Überrascht Sie das?“
    „Nein.“
    Dieser Blick. Er ging nicht. Er machte etwas mit ihr, was nicht gut war. Ihre Hand brannte. Ihr Körper brannte. Und Vincent saß zu weit weg.
    „Ich beneide diesen Mistkerl um seine Gunst.“
    Er musste näher kommen. Sie berühren. So, wie sie es sich in der Nacht ausgemalt ha t te .
    „Tut ’ s noch weh?“
    „Er besitzt nicht meine Gunst.“
    „Vielleicht sollten Sie zu einem Arzt gehen.“
    „Er besitzt nur eine einzige gemeinsame Nacht, an die nur er sich erinnern kann.“ An die Nächte mit Vincent würde sie sich noch Leben später erinnern können. Dabei hatte n sie noch nicht einmal stattg e funden.
    „Ich beneide ihn trotzdem.“ Ein bezaubernd melancholisches Lächeln u m spielte seine Lippen. „Sie dür

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