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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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von Neuem ein. Vincent presste Papier drauf. Sie kniff die Augen zusammen.
    „Vincent.“
    „Schöner Name.“ Unter ihrem Wangenknochen bildete sich ein Bluterguss. Egmont hatte ganze Arbeit geleistet. „Kennst du meine persönliche Geißel?“
    „ Hatte gerade das Vergnügen mit ihm.“
    „Und?“
    „Ich hab ihn zum Fressen gern.“
    „Ja bitte. Und scheiß ihn nie wieder aus.“
    Als er lachte, lachte sie mit und wieder suchte sich ein rotes Rinnsal den Weg über ihr Kinn.
    „Ich will nicht indiskret sein, aber es ist noch nicht lange her, seit ich mich nach einem amüsanten Plausch unter Freunden von deinem Egmont getrennt habe. Ein paar Min u ten vielleicht.“
    „Länger braucht er auch nicht.“
    Also war Egmont ein ganz Fixer. Aber ihm selbst waren schon schlimmere Ausru t scher passiert.
    „Verwandelt er sich jedes Mal?“
    „Verwandelt? Wie meinst du das?“
    Sie wusste es nicht . Sie ging im Hauptquartier der Nachtmenschen ein und aus, ohne einen Schimmer zu haben, was unter der Oberfläche ihrer Gastgeber laue r te.
    „Du siehst aus, als ob dich ein Monster in den Klauen gehabt hätte.“ Er ve r suchte, die bittere Wahrheit zum Scherz zu lächeln.
    Mit starrem Blick betrachtete Yvonne ihr Gesicht im Spiegel. „Monster sind wir alle, Vincent. Dafür b rauchen wir keine Verwandlung. Was siehst du mich so an? Hast du Mitleid?“
    „Du solltest gehen, Yvonne.“ Vorsichtig strich er über ihre blutende Lippe. „Hier ist nicht der richtige Ort für dich.“
    Sie schmiegte ihr Gesicht in seine Hand. „Und dann? Was ist dann?“
    Ein zärtlicher Kuss auf seinen streichelnden Daumen. Vincent schloss die Augen. Den Trick hatte er von Marcel. „Frauen sind wie Schokoladentorten“, hatte er ihm anvertraut. „Wenn man sie sieht, läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Und wenn man so wie du auf Diät ist, hilft es nur, einfach wegz u sehen.“
    „Sag es mir , Vincent.“
    Yvonnes Stimme holte ihn wieder an den Ort zurück, der für ihn gerade verboten war. Sie war mutig, wenn sie ihn mit diesem Blick ansah, der ihm alles preisgab, was sie sich wünschte.
    „Dann bekommst du dein Geld von einem Mann, der dich küsst und liebkost und nicht beißt und schlägt.“
    Unter voller Konzentration beugte er sich zu ihr und küsste sie zart auf ihren Mund. Ganz leicht, um ihr nicht noch mehr Schmerz zu bereiten.
     

     
    Mit dem Rücken zur Wand wartete Nina auf den richtigen Moment. Der Blick dieser giftgrünen Augen musste sich vor Begierde verschleiern. Noch war es nicht s o weit . Aber gleich. Das Blut rauschte laut in ihren Ohren, dass sie nichts anders mehr wah r nahm.
    „Angst?“ Sein schmaler Mund kam ihrem immer näher. „Knien, Nina.“ Seine Zunge leckte seine Lippen. „Du wirst nicht genug von mir bekommen kö n nen.“
    Sie stieß sich an der Wand ab, rammte ihm das Knie zwischen die Beine, dass es knirschte. Egmont starrte sie an. Öffnete den Mund, schrie aber nicht. Über seinem Hemdkragen schwoll die Schlagader an, pu l sierte in dunklem Rot wie sein Gesicht. Er krümmte sich, ging in die Knie und kippte zur Seite. Auf dem dreckigen Linoleumboden wand er sich wie ein Wurm.
    Rennen. Sie musste rennen. Nur einen Schritt, da schnappte er nach ihrem Fuß. Nina riss sich los, trat nach ihm.
    „Nina!“ Er brüllte wie ein Tier. „Ich kriege dich!“
    Sie rannte, rannte immer schneller.
    „Keiner kann dich vor mir schützen!“
     

     
    „Sei gut zu mir.“ Yvonne legte den Kopf in den Nacken, zog ihn zu sich.
    „Mach das nicht.“ Er drehte sich weg, als sie über seinen Mund leckte. Yvonne stache l te seine Begierden an, ahnungslos, in welcher Gefahr sie schwebte.
    „Ich bin leicht zu trösten.“ Sie strich an seinem Schenkel nach oben. Bevor ihre Hand ihr Ziel erreichte, hielt er sie fest.
    „Aber ich bin nicht leicht zu lieben.“
    „Lass es mich versuchen.“ Sie leckte über seine Kehle, hauchte auf die feuchte Haut.
    „Nicht das. Lass es sein.“ Er wollte ihren Kopf wegschieben , aber sie hielt seine Hand fest. Sie leckte, sie biss, sie küsste ihn zu gierig. Das Biest kämpfte sich hoch.
    „ Y vonne. Du willst das nicht.“
    „Aber du, schöner Mann. Oder denkst du, ich fühle es nicht, so dicht, wie ich an dir dranstehe?“
    Eine Befriedigung. Mehr nicht. Er würde entspannter sein. Das Blut ihrer Lippe schmeckte süß. Sie würde ihn aushalten. Auch als Biest. Sie würde ihn erlösen. Ihn von diesem Schmerz befreien, den er nicht mehr ertragen konnte . Er hatte

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