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Das Bild - Geschichte einer Obsession

Titel: Das Bild - Geschichte einer Obsession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean de Berg
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geschehen, ohne sich zu wehren.
Genau in diesem Augenblick erregten Claires Arme meine Aufmerksamkeit. Sie waren ausnehmend wohlgestaltet, das hatte ich bereits geahnt. Dennoch war ich auf eine derartige Anmut nicht gefaßt gewesen.
Claire bemerkte rasch, daß ich sie betrachtete und nicht ihr Opfer. Sie fixierte mich ihrerseits nachdrücklich, in der Absicht, mich dazu zu bringen, den Blick zu senken.
Ich lächelte ihr zu... Ich sagte ihr, sie habe sehr anziehende Arme...
Sie ließ ihre Beute los und richtete sich wieder auf. Es war leicht vorauszusehen, daß ihre Verwirrung nur ihre Heftigkeit der kleinen Anne gegenüber verstärken würde.
«Steh auf!» befahl sie ihr.
Sobald das Mädchen stand, spreizte sie brutal ihre Beine auseinander und drehte ihr die Hände auf den Rücken.
«Rühr dich nicht mehr!»
Der anmutige Körper tropfte ebenso wie das Haar, das in sich schlängelnden Strähnen über eine Hälfte des Gesichts und des Halses herabfiel.
Gleichsam herausfordernd schleuderte Claire mir entgegen:
«Wollen Sie den kleinen Brunnen strömen sehen?»
«Warum nicht?» antwortete ich.
«Nun, dann sehen Sie her!»Mit beiden Händen packte sie das triefende Schamhaar; sie zog die Schamlippen auseinander, um ihre Finger hineinzubohren. Dabei war sie nicht sonderlich vorsichtig, tat der jungen Frau wohl auch weh, denn Annes Körper krampfte sich zusammen. Claire befahl ihr schroff stillzuhalten, sonst würde sie sie noch mehr mißhandeln; dann sagte sie:
«Zeig dem Herrn die hübsche Fontäne.»
Ihr drohender Ton entsprach jedoch überhaupt nicht dem kindlichen Duktus dieses Satzes.
Das Mädchen ließ sich nicht lange bitten. Sie beugte ganz leicht die Knie und schob den Oberkörper vor. Sie schloß die Augen. Ihre Arme blieben in ihrer Position in der Vertiefung des Kreuzes. Die farblose Flüssigkeit sprudelte zwischen Claires Fingern hervor und traf weiter unten die Oberfläche des Bades mit dem Geräusch einer plätschernden Quelle.
Claire spielte einen Augenblick mit den Schamlippen, dann mit dem Strahl selbst, den sie über ihre geöffnete Hand rinnen ließ, den sie zwang, an einem der Schenkel entlang zu laufen.
Und ich war, wie ich gestehen muß, ziemlich überrascht von dem Liebreiz einer solchen Szene, deren schlichte und wunderbare Anmut auch mich mit Befriedigung erfüllte.

IX. Das gotische Zimmer
    Nachdem sie den besudelten Körper ihrer Freundin lange unter dem lauen Regen der Dusche gewaschen hatte, half ihr Claire, die jetzt voller Zuvorkommenheit und Feinfühligkeit war, aus dem Bad zu steigen. Sie trocknete sie selbst ab, frottierte sie, liebkoste sie.
Sie bürstete und kämmte das schmale Pelzdreieck. Dann parfümierte sie es mit dem Zerstäuber, ebenso wie die Brüste, die Achselhöhlen, den Hals, die Unterseite der Pobacken und die Gesäßfurche.
Während die Haare dank eines kleinen elektrischen Apparats rasch trockneten, schminkte sie sehr sorgfältig den Mund und die beiden Warzen der Brust in einem lebhaften Rosa.
Sie schien vor Zärtlichkeit überzufließen und wußte nicht, was sie noch ersinnen könnte, um die junge Frau noch mehr zu verschönern, sie herauszuputzen und zu verhätscheln. Sie scheute sich weder, vor ihr auf der Badematte aus hellblauem Schaumgummi hinzuknien, noch bei jeder Gelegenheit die bevorzugten Stellen ihres Körpers zu küssen.
Während sie diese verschiedenen Aufgaben mit den Gesten einer Mutter, einer Kammerzofe oder eines Kindes, das mit seiner Puppe spielt, ausführte, kommentierte sie jeden Handgriff laut für mich, ja, fragte mich sogar nach meiner Meinung zum Parfüm, das sie wählen sollte, oder zum Farbton des Lippenstifts. Als alles fertig war, zog sie ihr Strümpfe mit besticktem Rand an, ebenso den weißen Strumpfhaltergürtel und den weißen Büstenhalter, die ich am Vortag gekauft hatte. Sie ließ ihr Meisterwerk sich vor ihr um die eigene Achse drehen, um es ein letztes Mal zu mustern, dann schob sie sie zur Couch:
«Geh und küß deinen Herrn, der dich liebt.»
Das Mädchen nahm neben mir Platz, fast ausgestreckt, und küßte mich lange auf den Mund, mit all der Ausdauer und Sanftheit, die ich jetzt schon an ihr kannte. Ich legte meinen Arm um ihre Taille, um sie noch enger an mich zu drücken.
Anschließend wanderte meine Hand an ihrem Rückgrat bis zum Nacken hinauf, wo sie verharrte, um die Berührungen unserer Lippen, ihren Druck, ihre Dauer regulieren zu können, ohne daß ich meinen Kopf bewegen mußte. Unmerklich begann das Mädchen, die

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