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Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Titel: Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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nichts. Size Zero war für sie so unerreichbar wie der Mars.
    Es war schon fast Mittagszeit. Niki beschloss, in den Speisesaal zu gehen. Wieder und wieder checkte sie ihr Handy. Niki brannte darauf, endlich etwas über Walburgas Mission zu erfahren.
    Im Speisesaal war nur ein einziger Tisch besetzt. Leo saß am Fenster und las Zeitung. Er war so in sich versunken, dass er zusammenfuhr, als Niki ihm auf die Schulter tippte.
    »Oh, Niki. Du bist früh dran. Und? Gibt es schon Nachrichten von der Heimatfront?«
    Niki legte eine Hand ans Ohr. »Der Geschützdonner ist bis in die Schweiz zu hören«, witzelte sie matt. »Sei ehrlich, war es falsch, Walburga fahren zu lassen?«
    »Keine Ahnung.« Leo hob die Hände. »Ich weiß zu wenig über diese Dinge. Liebe und so.«
    »Ach, nee. Und wie hast du deinen Sohn gezeugt? Im Reagenzglas?«
    Er schmunzelte. »Auf die konventionelle Art, würde ich sagen. Wenn auch durchaus unkonventionell.«
    Diese Antwort ließ eine Menge Spielraum für Fantasien. Ein kleiner, vorwitziger Flirtfunken segelte über den Tisch, direkt in Nikis Herzgegend. Verflixt. Sie wollte sich nicht in Leo verlieben.
    »Hi, ihr zwei!« Mit schweren Schritten kam Tamara angelaufen. »Habt ihr schon was gehört?«
    »Wie denn?«, fragte Niki. »Die Brieftauben sind nicht mehr so schnell wie früher. Und mein Handy ist stumm wie ein Fisch.«
    Hektisch fuchtelte Tamara mit ihrem Handy herum. »Also, ich habe Walburga schon zwanzigmal angerufen. Nichts. Sie meldet sich nicht.«
    »Wenn eine Frau nicht ans Telefon geht, ist sie entweder Schuhe kaufen oder tot«, befand Leo.
    »Ich halte das nicht mehr aus!«, jammerte Niki. »Ich hätte selbst hinfliegen müssen. Es war einfach kindisch, Walburga vorzuschieben wie die große starke Schwester.«
    »Aber das ist sie nun mal«, sagte Tamara. »Die wuppt das. Und wenn sie zurückkommt, machen wir Party! Was wirst du kochen? Alle reden darüber, dass du ein Profi bist. Kannst du Tiramisu? Was ist mit Steaks? Und ich liiiebe Kartoffelgratin!«
    »Langsam, langsam.« Niki fuhr sich durchs Haar. »Ihr wisst ja noch gar nicht,
wo
Walburga mich an den Herd stellen will. Ist eine ziemlich abwegige Location.«
    »Wo denn?«, fragte Tamara ungeduldig.
    »In der Höhle des Löwen. Ach, was sag ich: mitten in der Löwengrube. In Doc Mannheimers Villa.«
    Verblüfft beugte Leo sich vor. »Wie, hat er euch etwa eingeladen?«
    Niki lächelte schief. »Nein, er ist verreist. Und Walburga ist fest entschlossen, bei ihm einzubrechen. Das ist der Plan.«
    »Das ist Irrsinn«, stieß Tamara hervor.
    »Ich habe nicht gesagt, dass es ein guter Plan ist. Und wenn ihr mich fragt: Wir sollten es bleiben lassen. Das ist eine Nummer zu groß für uns.«
    Leo verzog seinen Mund zu einem unternehmungslustigen Lächeln. »In Anbetracht der Tatsache, dass wir alle Übergrößen tragen, sollte es eigentlich nichts geben, das eine Nummer zu groß für uns ist.«
     
    Um fünf vor drei bestand Niki nur noch aus Schuldgefühlen, schlechtem Gewissen und nackter Angst. Walburga hatte sich immer noch nicht gemeldet. Entweder hatte Wolfgang sie in die ewigen Jagdgründe geschickt oder umgekehrt. Niki hatte es daraufhin auf Peggys Handy versucht, doch das war genauso ausgeschaltet wie Walburgas. Irgendwas lief da gründlich falsch. Was nur?
    Niki hatte Kopfschmerzen und Schüttelfrost, als sie an die Tür des Shiatsuraums klopfte. War ja nett gemeint von Walburga mit der Extraportion Mario, aber ihr stand so gar nicht der Sinn nach erotischen Eskapaden.
    Mario wich zurück, als er Nikis umwölkte Miene sah. »Oha, da kommen viele schlechte Vibes auf mich zu.«
    »Weibs? Ich bin kein Weib.«
    »Vibrations«, erläuterte Mario. Er sprach es »Waibräischns« aus. Dann übersetzte er: »Auf deutsch: Vibrationen, auch Schwingungen genannt.«
    Wusste er etwa von Nikis Vibrator?
    »Ich hab ihn nie, nie benutzt«, stellte Niki klar. »Ich weiß nicht mal, wie so ein Zauberstab funktioniert.«
    »Hm. Sieht aus, als wärst du ziemlich abgespaced«, sagte Mario. »Komm erst mal runter. Leg dich hin, entspann dich. Dann werde ich deine Chakren öffnen.«
    Niki verstand nur Bahnhof. Allmählich hatte sie das Gefühl, dass Mario in einem anderen Sprachuniversum lebte. Trotzdem legte sie sich auf die orangefarbene Matratze und streckte sich aus. War Orange überhaupt ihre Farbe? Das klang eher nach Herbsttyp. Aber Mario war ja ohnehin farbenblind, wie man der eigenwilligen Farbzusammenstellung des Raums entnehmen

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