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Das blaue Feuer - Roman

Titel: Das blaue Feuer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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angegriffen und Läden und Häuser, welche Baseeri gehörten, niedergebrannt. Damit hatten sie dem Generalgouverneur einen Vorwand geliefert, seine Soldaten zu schicken, sowie einen legitimen Grund, uns etwas zuleide zu tun.
    Ich schaute zur Heilergilde hinauf, welche sich in der Ferne über den anderen Gebäuden erhob. Das klaffende Loch, wo das Amtszimmer des Erhabenen gewesen war, erinnerte mich nur allzu deutlich an den Grund, weshalb die Greifer mich haben wollten.
    Was geschehen ist, ist geschehen, und jetzt kann ich nichts mehr daran ändern.
    »Nya?«, sagte Tali und schaute mich komisch an. »Warum werden wir langsamer?«
    »Entschuldige.« Ich ging wieder schneller.
    Vor uns kamen drei Männer um eine Ecke und musterten die Straße. Die Männer der Greiferin? Ich machte kehrt und ging den Weg wieder zurück, auf dem wir gekommen waren.
    Aus einer Seitengasse trat die Greiferin.
    Ich erstarrte. Ebenso Aylin und Danello, die jetzt vor mir und auf der anderen Seite der Frau waren. Wir hatten sie zwischen uns in der Falle, aber deshalb fühlte ich mich auch nicht sicherer.
    Ein Plan. Ich brauche einen Plan.
    Die Greiferin lächelte, aber es war keine Spur Freundlichkeit in diesem Lächeln. Diesmal hielt sie ein gezücktes Schwert in der rechten und das Messer in der linken Hand.
    »Hab' dich vor dem Mittagessen gefunden«, sagte sie. »Stewwig schuldet mir zehn Oppa.«
    »Du verwechselst mich mit jemandem«, sagte ich und versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu halten, während Aylin und Danello sich von hinten an sie heranschlichen.
    »Das glaube ich nicht.«
    Danello warf sich auf die Greiferin und stieß sie vorwärts ins Fenster eines Schmerzhändlers. Das Glas barst, zerbrach aber nicht. Die Leute verdrehten die Köpfe und schlugen die Hände vor verängstigte Gesichter.
    »Lauft los!«, schrie ich. Zwei der drei Männer kamen näher und versperrten mir den Weg. Hinter ihnen tauchte noch einer auf. Ein Hüne, mit dicken Armen, die Ärmel hochgerollt wie bei einem Mann, der auf ein hartes Tagewerk vorbereitet war.
    Ich stieß Tali fort von den Männern, die näher kamen. Sie stolperte ein paar Schritte, dann blieb sie stehen. Auf ihrem Gesicht kämpften Angst und Wut. Die Schmerzlöserin und ihr Bruder flohen zu den Kanälen.
    »Tali, renn los!«, schrie ich.
    »Nicht ohne dich!« Sie rannte zu mir und packte meine Hand, um mich wegzuziehen. Aylin lief mit ausgestreckter Hand zu uns, als wolle auch sie mich festhalten.
    Die Greiferin war wieder auf den Beinen. Sie holte einen Pynviumstab hervor und zielte damit auf Tali und Aylin.
    Peng!
    Ein eigenartiges Kribbeln durchlief meinen Arm. Aylin schrie auf und brach auf der Straße zusammen. Tali nicht. Aber sie hätte ebenso reagieren müssen.
    Wir starrten uns länger an, als klug war. Sie hatte dem Blitz widerstanden! Ich hatte gesehen, wie der Blitz ihr wehgetan hatte. Sie war nicht immun, so wie ich. Wie hatte sie das geschafft?
    Zwei der Männer der Greiferin warfen sich auf uns. Ich ging zu Boden und landete hart auf der Straße neben der bewusstlosen Aylin. Ich packte ihre Knöchel und zog.
    Ein Kribbeln lief meinen Arm herauf; keine echten Schmerzen und es würde nicht lang anhalten. Die Männer der Greiferin packten mich. Ich wehrte mich und wand mich, um ein Stück bloßer Haut zu erwischen, aber es gelang mir nicht.
    Danello sprang den Hünen von hinten an. Er wirbelte herum und schlug Danello mit der Faust ins Gesicht. Danello wurde nach hinten geschleudert und ging zu Boden.
    Ich trat einem der Männer, die mich hielten, gegen die Schienbeine. Er schrie auf und lockerte den Griff an meinem Arm. Ich zerrte mit aller Kraft und wand mein Handgelenk weit genug heraus, um Kontakt zu bekommen.
    Ich drückte.
    Er fauchte und ließ mich los. Dann schüttelte er den Arm, als hätte ihn etwas gestochen. Dann griff ich nach dem Mann, der Tali festhielt, einen Herzschlag, ehe sich kräftige Arme um meine Schultern legten. Ich hob den Arm und erreichte gerade mit den Fingerspitzen seinen Unterarm. Dann schiftete ich in ihn den letzten Rest der Schmerzen, die ich von Aylin genommen hatte. Er grunzte leise, ließ mich aber nicht los.
    Einer hielt jetzt Talis Arme, ein anderer band ihre Hände zusammen. Sie versuchte ihn zu beißen, worauf er ihr eine Ohrfeige gab.
    »He!« Ich trat nach ihm, verfehlte ihn jedoch.
    Ein paar Fischer wollten mit finsterer Miene herkommen, doch die Greiferin trat vor und streckte etwas aus.
    »Das ist auf Befehl des Herzogs eine legale

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