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Das blaue Feuer - Roman

Titel: Das blaue Feuer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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hinaus?«
    Er zögerte und schaute mich forschend an, genau wie Papa, wenn er versuchte zu erraten, ob ich es ernst meinte. »Sie können zunächst bleiben, aber ihr könnt nichts tun. Der einzige Ort, wo man Pynvium bekommen kann, ist die Gießerei des Herzogs. Sie befindet sich im Viertel der Aristokraten, und das ist seit Monaten geschlossen. Dort hineinzugelangen ist unmöglich.«
    Das hatte ich zuvor gehört. »Glück für uns. Unmögliches zu tun, ist meine Spezialität.«

Vierzehntes Kapitel
 
    D u willst die Gießerei überfallen?«, sagte Jeatar eine Stunde später in Onderaans Arbeitszimmer. Er war das einzige Mitglied des Untergrunds, das anwesend war. Bis Onderaan den Spion fand - oder sicher war, dass es keinen Spion gab -, war Jeatar der einzige seiner Leute, dem er mit Sicherheit trauen konnte. Das sagte wirklich etwas aus über die schwierige Situation, in der er sich befand. »Das war Nyas Idee, richtig?«
    »Es war eine gemeinsame Entscheidung.«
    Danello nickte langsam. Zweifellos wog er die Möglichkeiten ab, wie immer. Ein Überfall auf die Gießerei war ein gewaltiges Risiko, aber ich brauchte das Pynvium, um Tali zu retten.
    »Ich mache mit«, sagte Aylin. Sie klang nicht so zuversichtlich wie sonst, und ich hatte den Verdacht, dass es nicht nur daran lag, dass es spät und sie müde war. Ich hatte eine Linie überschritten und war nicht sicher, ob es für die anderen nicht ein Schritt zu weit war. »Also, wie lautet der Plan?«
    »Wir schleichen uns in die Gießerei, stehlen etwas Pynvium und verdrücken uns wieder, ehe sie merken, dass wir da waren«, sagte ich.
    »Im Grund der gleiche Plan wie immer.«
    »So ziemlich, ja.«
    Jeatar stöhnte und bedeckte sein Gesicht mit beiden Händen. Ich schätze, er war auch müde. Onderaan blickte mich an. »Wir haben die Einzelheiten noch nicht ausgearbeitet. Wir sind uns nicht einmal einig, wann wir es versuchen wollen.«
    »Wir müssen bei Sonnenaufgang gehen, gleich nach dem Schichtwechsel«, sagte ich.
    »Diesen Sonnenaufgang?«, fragte Jeatar. »So in fünf Stunden ab jetzt?«
    »Niemand erwartet jemals Ärger vor dem Frühstück«, erklärte ich. »Und sie rechnen bestimmt nicht damit, dass wir so kurz nach dem Einbruch bei der Gilde wieder zuschlagen.« Es gab noch einen anderen Grund, schnell zu handeln, aber den wollte ich nicht erwähnen.
    Danello tat es. »Du kannst keinen weiteren Tag warten, richtig? Die geschifteten Schmerzen, meine ich.«
    »Stimmt. Ab morgen werde ich langsamer und habe Schwierigkeiten zu denken, mich an euch zu erinnern.«
    »Ja.« Er hatte geschiftete Schmerzen ertragen, um seinen Vater zu retten und hatte beinahe so viel gelitten wie Tali. Da er kein Schmerzlöser war, hatten sie ihm sehr viel stärker zugesetzt und beinahe ihn und seine Brüder getötet. Bis jetzt war ich imstande, die Schmerzen zwischen Eingeweiden und Herz zu halten, aber es tat dennoch sehr weh. Und es würde immer schlimmer werden.
    Aylin wandte sich an Onderaan. »Wir wollen mehr über diese Gießerei hören.«
    »Sie befindet sich hinter den inneren Mauern des Aristokratenviertels, in der Nähe des Hafens und der Zitadelle.« Er entfaltete einen Stadtplan. Ein Gitternetz und gerade Linien, alles sehr ordentlich. Mir waren Gevegs gewundene Straßen und sich schlängelnde Kanäle lieber. »Wir sind hier«, sagte er und zeigte auf einen Punkt unten auf dem Plan. »Die Gießerei ist hier.« Sein Finger bewegte sich nach oben, vorbei an den dick gezogenen, schwarzen Linien der inneren Mauer, zu einem Punkt beim Fluss. »Die Tore zu diesem Viertel werden streng kontrolliert. Ohne die ordnungsgemäßen Siegel ist es normalerweise unmöglich hineinzukommen, aber das Fiasko von heute Abend hat uns genau die Siegel beschert, die wir brauchen.«
    »Von den toten Soldaten«, sagte Jeatar.
    »Genau. Alle Soldaten haben Zugang zur Zitadelle. Wir verfügen daher über vier Siegel für das Osttor. Unglücklicherweise wechseln sie die wöchentlich aus, und ich habe keine Möglichkeit herauszufinden, wie lang unsere gültig sind.«
    »Also könnte man uns am Tor aufhalten?«, fragte Danello.
    »Durchaus möglich.«
    »Hinter die Mauern nach drinnen zu kommen, ist der leichte Teil«, meinte ich. Onderaan hatte die Probleme mit der Gießerei bis in alle Einzelheiten geschildert, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass ich einsehen möge, dass jeder Versuch sinnlos sei. Da dort aber unsere einzige Quelle für Pynvium war, mussten wir einen Weg hinein finden. »Die

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