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Das blaue Feuer - Roman

Titel: Das blaue Feuer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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ihr Zimmer, wo ihr euch ausruhen könnt?«
    »Ja, im anderen Flügel.« Ellis ging langsam zur Tür. »Wir schaffen das. Ihr beide - nein, ihr drei - geht und findet das Pynvium, damit wir das nicht noch mal tun müssen.«
    Ich schaute zu Danello, der sich aufgesetzt hatte, obwohl er noch müde aussah.
    »Das klingt gut«, sagte er.
    »Ja, aber nur Aylin und ich werden hinausgehen. Du bleibst hier und ruhst dich aus. Wir kommen in ein paar Stunden mit irgendeinem Plan zurück.« Wir würden heute Abend in die Gießerei gehen, ganz gleich wie. Wenn Vyand immer noch da war, mussten wir uns etwas ausdenken, um nötigenfalls an ihr vorbeizukommen.
    Danello schaute uns zweifelnd an.
    »Keine Angst.«
    »Muss ich Angst haben?«, fragte Aylin.
    »Nein.«
    Wir verließen Danello und gingen auf die Straße. Ich nahm Aylin am Arm, als wir die Villa verließen.
    »Wir brechen heute Abend ein«, erklärte ich.
    »Ich hatte so ein Gefühl, dass du das sagen würdest.«
    »Aber wir brauchen Hilfe.«
    »Ceuns Bande?«
    »Genau daran habe ich gedacht.« In der Gießerei gab es genug, um auch die vorsichtigsten Diebe in Versuchung zu führen, und wenn ich ihnen einen Zugang und einen durchführbaren Plan vorlegte, waren sie gewiss willig zu helfen, wenn sie dafür alles bekamen, was sie herausschleppen konnten.
    Wir eilten zu den Docks. Die Karte brauchten wir nicht mehr. Bei dem rasterartigen Aufbau der Straßen von Baseer war es nicht schwierig, sich zurechtzufinden. Wirklich. Der schwierigste Teil war, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen.
    Mehrere große Schiffe wurden entladen, als wir im Hafen ankamen. Ich schob mich zwischen den Löschern und den Waren, die sie entluden, hindurch. Mehr als einmal hielt ich wegen des Gestanks den Atem an. Wir erreichten die Steinmauer mit der guten Übersicht, wo wir Ceun täglich trafen, und sprangen hinauf. Es war fast Mittag.
    »Was ist mit Vyand?«, fragte Aylin.
    »Wir versuchen Danellos Idee, buchen eine Passage für heute Abend und hoffen, sie hört davon.«
    »Ziemlich riskant.«
    »Welche Wahl haben wir?«
    »He, gestohlenes Mädel.«
    Wir zuckten zusammen. Ceun war neben mir auf der Mauer. Der Junge war so leise wie Sonnenschein.
    »Du hast mir Angst eingejagt.«
    Er grinste. »Ich habe Eintopf gesehen.«
    Mein Herz machte einen Salto. »Wo? Bei den Docks?«
    »Er und seine hübsche Dame sind gestern Nachmittag auf ein Schiff gegangen.«
    »Sie sind gestern abgefahren?« O Heilige! Wir haben eine ganze Nacht verpasst!
    Er nickte. »Wollte dich auch sehen, aber du warst nicht hier.«
    Ich war so ein Dummkopf. Mir war nie der Gedanke gekommen, die Gießerei zu beobachten, um zu sehen, ob Vyand herauskam. Zwar hätte das nicht viel geholfen, da unsere Siegel nicht mehr gültig waren. Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr - sie war weg! Ich umarmte Ceun, und er lachte.
    »Ceun, heute Abend brauche ich deine Hilfe. Kannst du es schaffen, dass der Anführer der Bande mich gleich trifft? Ich habe eine Idee, die euch alle reich macht.«
    Seine Augen wurden groß. »Dafür bringe ich dir die ganze Bande.«
    »Ich brauche deine Hilfe für noch etwas.« Ich holte den Beutel mit den kleinen Münzen heraus, die Jeatar mir gegeben hatte. »Kannst du mir vier oder fünf Eisenkisten besorgen, wie sie die Fischer haben, um die Fackeln trocken zu halten?«
    Er grinste beim Anblick der Münzen. »Die kann ich sogar besorgen, ohne sie zu kaufen.«
    »Ich brauche sie heute Abend.«
    »Für den Plan, uns reich zu machen?«
    »Genau.«
    »Ich hole Quenji und gehe einkaufen. Warte hier.«
    Ich setzte mich, während er in der Menge untertauchte.
    »Wofür sind die Kästen?«, fragte Aylin und setzte sich neben mich auf die Mauer.
    »Gerechtigkeit.«
    Ich konnte es kaum abwarten, Danello Bescheid zu sagen. Wir mussten in eine Gießerei einbrechen.

Achtzehntes Kapitel
 
    D ie Gegend, in der die Herbergen standen, war dunkel, nur die Hälfte der Straßenlampen brannten. Ein paar weniger wären schön gewesen, weil es dann schwieriger gewesen wäre, uns zu entdecken. Ein Halbmond warf genügend Licht um zu sehen, erleichterte aber unser Vorhaben nicht.
    Wir schlichen uns einzeln aus der Villa. Obgleich die Wachen im Haupthaus uns sahen, waren sie offenbar inzwischen daran gewöhnt, dass wir fortgingen. Niemand versuchte, uns aufzuhalten. Ob sie Onderaan meldeten, dass wir fort waren, oder nicht, war etwas, mit dem ich mich nach unserer Rückkehr befassen musste.
    Falls wir zurückkamen.
    Ceun erschien mit

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