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Das blaue Feuer - Roman

Titel: Das blaue Feuer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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nicht rein.«
    »Braucht ihr bei der Suche Hilfe?«, fragte Danello.
    Die Frau zögerte, schaute ihren Partner an und schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn Vyand euch hier haben will, dann bleibt! Wir wollen nicht, dass Vinnot wütend auf uns wird. Haltet die Tür verschlossen.«
    »Machen wir«, sagte ich und zwang mich, ruhig zu sprechen. Vinnot war hier! Hier war nicht nur eine Gießerei, sondern auch der Ort, wo er seine grauenvollen Experimente durchführte. Kein Wunder, dass es so gut bewacht war und dass die Schmerzlöser hier waren. Arbeitete Vyand für ihn? Hatte sie deshalb Unsterbliche bei sich?
    Die Soldaten verließen den Raum und ich verschloss die Tür mit hörbarem Klicken.
    »Quenji wird wütend sein, dass er das verpasst hat«, sagte Ceun unter dem Bett. Er klang, als habe er Spaß.
    »Sie verstecken also etwas im ersten Stock«, sagte Aylin.
    »Klingt so. Ich wette, es ist etwas, an dem Vinnot arbeitet.«
    Es ist anders. Es hält uns fest. Tut uns weh ...
    »Erzählt mir mehr über diesen seltsamen Block. Verstecken sie ihn? Bringen sie euch alle zu ihm, wenn sie euch wehtun?«
    Enzie nickte. »Sie tragen uns nach unten. Und legen uns hinein. Das drückt die Schmerzen in dich.«
    »So, wie ich es kann?«
    »Ja, aber der Block nimmt sie nicht wieder heraus.«
    Jovan schüttelte den Kopf.«Er nimmt sie heraus. Ich habe gesehen, wie Vinnot das mit sechs Schmerzlösern gemacht hat, als er uns zu ihm gebracht hat. Ich glaube, er hat die Schmerzen aus ihnen herausgenommen, damit er sie uns einflößen konnte.«
    »Es sind Handschellen daran«, sagte Winvik. »So wie die am Bett. Aber nicht an Ketten. Sie wachsen aus ihm heraus.«
    Saea habe Mitleid! War der Block dazu da, um die Löser zu testen, oder war er eine Art Waffe? Vielleicht beides. Aber wozu brauchte der Herzog mich, wenn er bereits eine Waffe besaß, welche Schmerzen in die Menschen drückte?
    Weil du nicht wie eine Waffe aussiehst.
    Vergiss das Risiko. Ich konnte nicht fortgehen, ohne die Pynviumschmieden zu zerstören, ganz gleich, wie viele Soldaten dort unten waren. Ohne diese Schmieden konnte Vinnot nichts anderes bauen. Und ich musste in den ersten Stock und sein schmerzschiftendes Gerät vernichten. Aber zuerst -
    »Nya, du hast wieder diesen Ausdruck«, sagte Aylin. »Du willst etwas tun, das uns ganz und gar nicht gefällt, richtig?«
    »Wir müssen alle fortschaffen, damit ich diesen Ort zerstören kann.«
    Sie schaute mich mit offenem Mund an. Danello ebenso. »Es ist eine Gießerei«, sagte er. »Geschmolzenes Metall, jede Menge Gestein und Ziegel. Die brechen nicht.«
    »Er hat recht. Außerdem sind die Wachen bereits alarmiert«, erklärte Aylin. »Wir hatten Glück, Enzie und die Zwillinge zu finden. Deshalb sollten wir mit ihnen und dem Pynvium schleunigst von hier rausgehen, solange wir noch können.«
    »Ich kann nicht. Du hast gesehen, was die Unsterblichen dieser Familie angetan haben. Wie lang noch, bis die Unsterblichen die Türen in Geveg eintreten und gevegische Familien ermorden? Und jetzt hat der Herzog diese schmerzschiftende Waffe. Überlegt mal, was er noch hier hat. Nein, ich muss ihn aufhalten.«
    »Wie?«
    Ich holte meinen Rucksack unter dem Bett hervor. »Damit.« Ich holte einen der vier Kästen heraus, die Ceun mir besorgt hatte.
    Danello schaute bedenklich drein. »Kästen?«
    »Diese sind wasserdicht«, erklärte ich und hielt einen hoch. Er war nicht groß, etwa sechs Zoll lang, vier breit und hoch. »Fischer benutzen sie, um darin ihre Rettungsfackeln und Zunderbüchsen aufzubewahren. Auf den Booten bleibt alles darin trocken. Als mein Vater ein Technikerlehrling war, warf ein anderer Lehrling aus Versehen einen Kasten wie diesen in die Schmiede. Er erhitzte sich und explodierte. Ziegel barsten zu kleinen Stücken. Die gesamte Schmiede war ruiniert. Ich schätze, dass diese Kästen bei den Schmelzöfen genauso gut funktionieren wie bei den Schmieden.«
    Danello schien immer noch nicht überzeugt. »Kann der Herzog dann nicht einfach eine andere Gießerei benutzen?«
    »Nicht, um Pynvium zu schmelzen. Man braucht viel mehr Hitze als bei Eisen, um Pynvium zu schmelzen. Man braucht Zauberziegel, und die sind nicht leicht zu bekommen. Ich werde die gesamte Waffen- und Rüstungsproduktion zerstören. Dann ist der Untergrund vielleicht imstande, ihn vom Thron zu stoßen.«
    »Falls du überhaupt bis unten durchkommst.« Aylin verzog das Gesicht. Sie stand an der Tür, draußen schrillten immer noch die

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