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Das blaue Feuer - Roman

Titel: Das blaue Feuer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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schoben. Feueralarm, allgemeiner Alarm, ich hatte keine Ahnung, was geschlagen wurde. Fast übertönte dieser Lärm den Schlag der Turmglocke. Vier Mal.
    Die Lampen neben dem Tor leuchteten vor uns, dazu schwankten die Fackeln. Der Alarm hatte offensichtlich die Torwachen aufgeschreckt, sodass sie nach Verstärkung riefen. Ich zählte vier Fackeln. Demnach warteten wohl sechs Soldaten auf uns.
    Ich hatte keine mit Schmerzen gefüllte Rüstung mehr. »Wer hat noch einen Pynviumstab?«
    Zwei Männer holten ebenso viele heraus.
    »Gebt mir einen!«
    Sie zögerten.
    Sorg versetzte dem ihm nächsten Mann einen Schlag auf den Kopf. »Gib ihn ihr!«
    Er tat es.
    »Bleibt hinter mir!« Ich rannte voraus, den Stab in der Hand, bereit zu blitzen, sobald ich Schmerz spürte. Oder bis ich sie sah, was immer zuerst kam. Ich ging davon aus, dass auch sie Stäbe hatten; vielleicht aber auch nicht.
    Als erstes spürte ich die Stiche von geblasenem Sand. Vier Soldaten standen mit gezückten Schwertern in einer Linie. Ein fünfter hielt den Stab.
    Ich machte eine schnelle Drehung mit dem Handgelenk und schickte Schmerzblitze zu den Soldaten hinüber. Vier fielen, der letzte taumelte, stürzte jedoch nicht zu Boden. Er griff an. Ich wich seitwärts aus, aber seine Klinge streifte meine Schulter. Ich biss die Zähne zusammen, als ich auf der Straße landete.
    Danello schwang sein Schwert und stürzte sich auf den Soldaten. Dieser wehrte den Schlag ab, aber er brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Danello nützte den Vorteil, holte wieder aus und schlug dem Gegner das Schwert aus der Hand.
    Ein Lehrling drängelte sich vor, rammte seinen Erzkarren in den Soldaten und presste ihn gegen das Tor.
    »Holt die Schlüssel!«
    Zee nahm sie, und die Torflügel flogen auf. Wir rannten die dunkle Straße entlang und bogen oft ab, um Verfolger abzuschütteln. Als wir sicher waren, dass uns niemand folgte, hielten wir in einer Seitengasse an und holten Luft.
    »Seht euch all das Pynvium an«, sagte Quenji mit ehrfurchtsvoller Stimme. »Ich kann nicht glauben, dass du es wirklich getan hast.«
    »Es ging nicht genau nach Plan, aber Ende gut, alles gut. Nimm einen Beutel und füll ihn. Wir können diese Karren nicht durch die Straßen schieben. Es wird nicht lange dauern, dann wimmelt es überall von Soldaten.«
    Wir verteilten die Beutel und Rucksäcke und füllten so viel Erz hinein, wie sie fassten. Aber danach waren immer noch drei Karren übrig.
    »Den Rest können wir verstecken«, sagte Quenji. Die Techniker schüttelten die Köpfe.
    »Das gehört uns ebenso wie jedem anderen.«
    Ich wurde zornig. »Mir ist gleich, wer es nimmt, solange der Herzog es nicht bekommt.«
    Zee stellte sich hinter einen Karren. »Dann nehmen wir diesen hier.«
    »Und wir nehmen diesen.« Die Techniker der Gießerei und die Waffenschmiede stellten sich hinter den zweiten Karren.
    Sorg tätschelte den dritten. »Ich glaube, den schaffe ich.«
    Quenji prüfte die Straße und gab Zee das Zeichen, sich in Bewegung zu setzen. »Schifterin, wenn du wieder Hilfe brauchst, weißt du, wo du uns findest.«
    »Tu ich. Und vielen Dank.«
    Er wuchtete die Pynviumbeutel auf die Schultern. »Es war es wert. Lass dich nicht erwischen.«
    »Bleibt frei.«
    Ceun blies mir einen Kuss zu und rannte mit dem Rest seiner Bande los. Ich wandte mich an meine Bande. Aylin, Danello, Enzie, Winvik, Jovan, Bahari, der Heilerjunge und zehn Techniker und Lehrlinge.
    »Habt ihr einen Platz, wohin ihr gehen könnt?«, fragte sie Aylin.
    »Ich kann selbst sehr gut für mich sorgen«, antwortete der Techniker, der sich den zweiten Karren genommen hatte. »Wir machen uns auf den Weg. Danke für die Rettung.« Er schob mit dem Karren los, entgegen der Richtung, die Quenji eingeschlagen hatte. Die Waffenschmiede folgten ihm.
    Sorg wandte sich an mich. »Sie werden innerhalb eines Tages erwischt werden, merk dir meine Worte. Wir bleiben bei dir.«
    Danello grinste. »Ich kann es kaum erwarten, Siektes Gesicht zu sehen, wenn wir dort eintreffen.«
 
    »Du kannst nicht einfach Fremde hierher mitbringen!«, rief Siekte, sobald wir den Hauptraum betreten hatten. Auch keiner der anderen schaute glücklich drein, uns wieder zu sehen. Enzie und die anderen setzten sich auf Stühle und den Boden. Wir hatten auf dem Weg drei Leute verloren - der letzte Techniker hatte beschlossen, die Stadt zu verlassen. Ein Lehrling verließ uns, als wir nahe der Herberge seiner Familie waren, und noch einer lief weg, als wir zur

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