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Das blaue Feuer - Roman

Titel: Das blaue Feuer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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und der legitime Erbe wird ...«
    »Ach, das wieder? Wen interessieren schon legitime Erben? Haben sie etwas getan, um uns zu helfen? Du versuchst nur zu beweisen, dass deine Familie im Recht war, als sie den wahren Herzog unterstützte, und dass die sich irrten, die ihren Ratschlag ignorierten.«
    »Sie haben sich geirrt!«
    »Na und? Von dieser Seite der Familie ist keiner mehr übrig.«
    »O doch!«
    »Gerüchte, nichts weiter. Mythen, um die Moral zu heben. Du warst nie imstande, sie herbeizuschaffen oder einen Beweis zu liefern, dass es sie gibt. Warum sollten wir dir glauben?«
    »Weil es die Wahrheit ist.«
    Siekte schnaubte.
    »Wenn du Beweise brauchst über das, was der Herzog tut, haben wir die Beweise direkt hier«, erklärte ich wütend.
    Alle starrten mich an.
    »Ich habe bewiesen, dass der Erhabene Gevegs Pynvium gestohlen hat, und dass der Herzog Experimente an den Schmerzlösern vornimmt. Ich habe sie befreit und sie ihre Geschichte erzählen lassen. Diese Techniker und Löser können euch mehr darüber sagen, was er getan hat, als irgendjemand sonst. Sie sind deine Beweise. Lass sie vor dem Hohen Gericht aussagen.«
    Siekte verschränkte die Arme. »Sie würden es niemals lebend schaffen, und selbst wenn, niemand würde ihnen glauben.«
    »Warum nicht?«
    »Niemand traut Lösern oder Technikern mehr. Nicht nach dem, was der Herzog mit ihnen angestellt hat.«
    Onderaan widersprach ihr nicht. Auch kein anderer, nicht einmal die Techniker, die wir befreit hatten.
    »Ihr seid Narren«, sagte ich. »Den Fisch zurückwerfen, weil ihr Appetit auf Geflügel habt. Wen interessiert es, ob sie ihnen trauen oder nicht. Sie können die Geschichten hören, hören, was geschieht, und vielleicht werden dann einige anfangen zuzuhören. Man kann niemanden überzeugen, wenn er nicht weiß, was tatsächlich geschieht.«
    »Und was geschieht tatsächlich?«, fragte Jeatar vom Fuß der Treppe. Er sah müde, abgekämpft und schmutzig aus.
    »Du bist zurück!«, sagte ich erleichtert. Er hatte gesehen, wie es in Geveg funktioniert hatte. Er konnte diese Idioten hier überzeugen, dass ich recht hatte.
    »Nya hat die Gießerei zerstört«, sagte Siekte. »Und bei Morgengrauen wird die gesamte Armee Baseeris nach uns fahnden, wenn sie das nicht schon jetzt tut.«
    »Sie sind jetzt schon ausgerückt. Ich bin gerade noch durch die Tore gekommen, ehe sie dicht gemacht wurden. Vom Landeplatz im Hafen kann man Rauch und Flammen sehen.« Er kam zu mir und musterte die besorgten Techniker und Schmerzlöser, die sich in einer Ecke geschart hatten.
    »Er wird uns erledigen«, sagte Siekte. »Den gesamten Untergrund. Niemand wird sicher sein.«
    »Wir waren vorher auch nicht sicher.«
    »Dann kämpfen wir«, sagte ich.
    »Kämpfen?« wiederholte Siekte. »Er schickt keine regulären Soldaten gegen uns. Er schickt die Unsterblichen. Planst du, gegen sie zu kämpfen?«
    Ich lächelte. »Tatsächlich ziehe ich es vor, gegen sie zu kämpfen. Viel leichter zu besiegen.«
    Alle starrten mich an, als sei ich verrückt geworden, abgesehen von denen, die mich kannten. Die grinsten nur.
    »Du hast den Verstand verloren.«
    Jeatar seufzte. »Nein, Siekte. Sie ist nur sehr viel klüger, härter und schwerer umzubringen als du.«
    Aber Tali war nicht so schwer zu töten. Der Herzog mochte ja seine gesamte Garnison ausschicken, um mich zu suchen, aber sie war viel leichter zu finden. »Jeatar, wenn die Unsterblichen gegen uns ausgeschickt wurden, heißt das doch, dass das Lager der Schmerzlöser unverteidigt ist. Oder nur schwach bewacht?«
    Er zog die Brauen in die Höhe, und ich schwöre, er hatte Mühe, nicht zu lachen. »Das meinst du nicht ernst.«
    »Ich muss meine Schwester da herausholen.«
    Er lachte kurz. »Nein, du kannst nicht hineingehen. Die Lager sind außerhalb der Mauern, und niemand kommt zurzeit durch die Tore.« Er deutete auf die Uniformen, die wir noch trugen. »Sie haben diese Uniformen jetzt gesehen und lassen sich von ihnen nicht mehr täuschen. Sie überprüfen jeden Soldaten zwei Mal, um sicherzugehen, dass er tatsächlich ein Soldat ist.«
    »Sie hat sogar das für uns ruiniert«, fügte Siekte hinzu.
    »Sie hat überhaupt nichts ruiniert«, widersprach Onderaan. »Wir können das ausnutzen und Gelegenheiten schaffen, um für unsere Seite Unterstützung zu gewinnen. Die Menschen sind bereits zornig, und wenn der Herzog anfängt, Türen einzubrechen und unschuldige Familien zu einem Verhör wegzuschleppen, werden

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