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Das blaue Feuer - Roman

Titel: Das blaue Feuer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Villa kamen, weil er Angst vor Aristokraten hatte.
    Ich leerte den Beutel Pynvium auf den Tisch. Danello stellte sechs Heilziegel daneben. Aylin legte eine komplette Pynviumrüstung hin. Der Beutel mit dem Metallsand, den ich mitgenommen hatte, stellte sich als feingemahlenes Pynvium heraus.
    Siekte starrte mich an, dann den Tisch. »Wie habt ihr so viel bekommen?« Sie nahm einen Teil der Rüstung in die Hand. »Ist das ...?« Sie schaute mich mit offenem Mund an. »Heilige! Ist das die Rüstung eines Unsterblichen?«
    »Sie war es.«
    Die Leute hinter ihr begannen zu reden und einige sahen uns nicht mehr so missbilligend an.
    »Wo habt ihr das her?«
    »Aus der Gießerei.« Ich bemühte mich, nicht zu lächeln, als ich das sagte. »Und da ist noch ein Karren mit Pynviumerz in der Küche. Vielleicht schickst du jemand hinauf, um es zu holen«, sagte ich.
    Sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Was hast du getan?«
    »Der Herzog wird eine Weile keine Waffen mehr herstellen.«
    »O nein. O nein, das darf doch nicht wahr sein! Wie konntest du so dumm sein!«
    Ich wich zurück. Danello trat vor. »Sie hat das getan, von dem du behauptet hast, es könne nicht getan werden.«
    »Es durfte nie getan werden, du Idiot.« Sie wandte sich an die anderen. »Alarmiert sofort die anderen Häuser. Sorgt dafür, dass alle bewaffnet und bereit sind.«
    Etliche nickten und gingen nach oben. Das Bücherregal knallte zu, und Schritte kamen herab. Onderaan betrat den Raum. Auf seinem Gesicht mischten sich Wut und Furcht.
    »Du solltest doch nichts tun, bis Jeatar zurückkehrt«, sagte er zu mir.
    »Warte«, rief Siekte. »Du hast davon gewusst? Mich hast du zurückgehalten, aber du hast sie die Gießerei angreifen lassen.«
    Onderaan ignorierte sie. »Die halbe Garnison ist auf den Beinen und sucht dich. Hast du irgendeine Vorstellung, was du getan hast?«
    »Sie hat uns befreit«, sagte Sorg. »Und dem Herzog eine ordentliche Schlappe zugefügt. Direkt ins Auge gestochen.«
    Onderaan schaute ihn und seine Kameraden an, als hätte er sie soeben erst bemerkt. »Wer sind all diese Leute?«
    »Die Schmerzlöser und Techniker, die der Herzog in der Gießerei gefangen hielt. Er hat sie gezwungen, für ihn zu arbeiten.«
    Onderaan seufzte. »Du hast keine Ahnung, was du getan hast.«
    Nein, aber offensichtlich war die Zerstörung der Gießerei nicht der Sieg, für den ich ihn gehalten hatte. »Ich habe gedacht, der Plan war, dem Herzog Einhalt zu gebieten.«
    Siekte schnaubte. »Aber du hast ihn nur wütend gemacht und ihm einen Vorwand geliefert, uns zu jagen. Onderaan, was ist draußen los?«
    »Die Gießerei steht in Flammen. Geschmolzenes Pynvium soll überall auf dem Boden sein. Die Garnison ist alarmiert. Sie schließen die Tore, alle. Niemand kann in die Stadt gelangen oder sie verlassen.«
    »Ist das nicht der perfekte Zeitpunkt, den Herzog anzugreifen?« fragte Danello. »Seine Männer sind überall verteilt, und er ist durch die Gießerei abgelenkt.«
    »Wenn wir bereit wären«, sagte Siekte. »Sind wir aber nicht, und keiner ist an seinem Platz.«
    »Ich dachte, du hättest die Leute einsatzbereit. Neulich hast du dich damit gebrüstet.«
    Sie erstarrte und warf einen Blick auf Onderaan, der darüber noch weniger als über mich glücklich zu sein schien.
    »Was redet er?«
    »Er ist verwirrt.«
    Danello runzelte die Stirn. »Kaum. Sie hat behauptet, sie hätte ihre Leute einsatzbereit, den Herzog zu ermorden.«
    Siekte sah aus, als würde sie jeden Moment explodieren. Onderaan kam ihr zuvor.
    »Ermorden?«, brüllte er. »Wie oft habe ich dir gesagt, nein. Wenn ihr den Herzog umbringt, zerbricht Baseer und ihr löst einen Bürgerkrieg aus. Wir können ihn nur loswerden, wenn wir ihn bloßstellen, ihn diskreditieren.«
    »Kaum«, höhnte sie mit einem Blick auf Danello. »Glaubst du wirklich, dass sich irgendjemand dafür interessiert, was er macht? Sie wissen Bescheid und tun nichts.«
    »Die Menschen wissen nicht Bescheid«, widersprach Onderaan. »Und nicht alle Aristokraten und prominenten Familien kennen die Wahrheit.«
    »Das werden sie, wenn er tot ist.«
    »Was einen Aufstand entfacht. Du schaffst ein Loch, das jeder machthungrige Aristokrat in Baseer füllen möchte. Es wird Krieg geben, und die Menschen werden leiden. So gewinnt man nicht. Der Herzog hat den Thron gestohlen. Wir müssen daher das Hohe Gericht dazu bringen, ihn des Hochverrats zu überführen ...«
    »Der Herzog besitzt das Hohe Gericht ...«
    »...

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