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Das blaue Haus (German Edition)

Das blaue Haus (German Edition)

Titel: Das blaue Haus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Schreiner
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das?“
„Ja.“
„Und was sagt Ragee noch?“
„Dass du ein guter Mensch bist.“
„Er kennt mich nicht.“ Dane sah wieder zum Fenster hinaus. Julie betrachtete sein Profil. Das braune Haar war kräftig und hatte einen eleganten Schnitt.
„Was bist du für ein Mensch?“, fragte Julie und musste verlegen über ihre Frechheit grinsen. Die Frage war gewagt, das wusste sie, aber auch nötig, um endlich etwas in Bewegung zu setzen. Dane räusperte sich. „Ich bin ein Alan sowieso mit irgendwas, von irgendwo am irgendwann.“
Julie musste lachen und das nicht zu wenig. Es war die seltsamste Antwort, die sie je bekommen hatte. Das machte ihn noch interessanter und sympathischer.
„Was ist sowieso?“
„Irgendwer.“
„Und irgendwas?“
„Mit allem, gemischt und durcheinander.“
„Und irgendwo?“
„Von Kansas bis Kalifornien.“
„Und irgendwann?“
„Tot.“
Julie erschrak. „Tot?! Du bist tot?“
„Ich bin tot“, wiederholte Dane. Vorsicht! Nicht zuviel.
„Dann will ich dich zum Leben erwecken.“
„Ich bin gerade selber dabei.“
„Seit wann?“
„Seit eben.“
„Seit ich da bin?“
„Nein, kurz davor.“
Julie sackte enttäuscht zusammen. War Jessie, ihre Kollegin, auch scharf auf Alan und eben bei ihm gewesen?
„Jessie?“, fragte sie vorsichtig.
„Wer ist Jessie?“
„Die andere Krankenschwester.“
Dane schaute Julie an. Eifersucht, kam es ihm in den Sinn. Damit hatte er den nächsten Eindruck von Julie gewonnen. Eifersucht und Frechheit. Das machte sie noch unsympathischer. Zwei Dinge, die er überhaupt nicht mochte, die Sarah nie besessen hatte. Zwei Gründe mehr, sie immer noch zu lieben und Julie auf Distanz zu halten. Er legte seine Hände gefaltet auf den Tisch und sah sie ernst an.
Wie gerne hätte sie seine Hände jetzt berührt, doch sein Blick war nicht so, als würde er es mögen. Und es schickte sich nicht für ihre Erziehung.
„Julie“, begann Dane gefasst, „ich finde das Gespräch ziemlich dumm. Ich möchte es gerne beenden.“
Julie sackte wieder zusammen. Dabei hatte sie eben noch geglaubt, etwas wirklich Intellektuelles entfacht zu haben.
„Julie ...“
Sie spürte seine Hände plötzlich an ihren, die ebenfalls auf dem Tisch lagen. Seine Wärme durchfuhr ihren Bauch. Sie sah mit glasigen Augen hoch.
„Ich kenn‘ dich nicht. Ich kann dir nicht auf deine Fragen antworten.“
„Sie sind zu dumm, nicht wahr?“
„Nein ... nicht zu dumm, ... aber sie sind zu persönlich, zu tief.“ Damit nahm er seine Hände wieder zurück. Er stand auf und ging zu seinem Bett. Julie fühlte sich beschämt. „Ich wollte dich nur besuchen. Du bist alleine und hast niemanden. Du warst sehr krank.“
Dane musste gekränkt lächeln. Warst krank? „Ich habe Ragee.“
„Den habe ich auch.“
„Er reicht mir. Er fordert mich genug.“ Dane zog die Schuhe aus und legte sich in sein Bett.
„Magst du Ruhe?“, fragte sie.
„Nicht immer.“
„Welche Ruhe? Die Innerliche oder die Äußerliche?“
„Ich hatte nie Innerliche.“
Nun erhob sich auch Julie von ihrem Stuhl und folgte ihm zu seinem Bett. Sie hielt sich am Kopfende des Bettes fest, wie es Dr. Bauer immer bei der Visite tat. Sie las: Alan. C. Gampell.
„Du kannst sie üben, die Innerliche. Du hast jetzt Ragee. Er kann sie dir geben.“
„Ich muss übermorgen weiter.“
„Er wird dir kein weiteres Geld geben.“
„Ich habe noch meine Frau.“
„Die du bis heute nicht angerufen hast.“
„Das geht dich nichts an.“ Wieder wurde Dane böse. Er dachte an ein lästiges Insekt, wollte aber nicht weiter unhöflich sein. Er wusste nicht, was Julie aus seiner Unhöflichkeit machen würde. „Ich bin müde“, sagte er ernst, um das Gespräch zu beenden.
„Wovon?“
Von dir, dachte Dane und rieb sich die Augen.
„Darf ich morgen wiederkommen?“, fragte sie weiter.
„Sicher.“
„Morgen habe ich Frühdienst.“
„Kann ich nicht ändern.“
„Dann komme ich erst später. Wie heute.“ Sie sah wieder auf seinen Namen am Bett. „Was heißt C.?“
„C ... Christopher“, antwortete Dane stotternd, denn er wusste es eigentlich auch nicht. Seine Mutter hatte bei der Taufe nicht den vollständigen Namen genannt, nur C. Er machte soeben Christopher daraus. Christopher, den Namen, den er seinem Sohn so gerne gegeben hätte.
„Alan Christopher Gampell?“
„So wird es wohl sein.“
„Hört sich Christopher Alan Gampell nicht besser an?“
Es war zum Verzweifeln. Sie gab einfach keine Ruhe. Er rieb sich das Gesicht.
„Schlaf

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