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Das Blumenorakel

Das Blumenorakel

Titel: Das Blumenorakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Durst-Benning
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Champagner offen.«
    Â»Gelüstet es dich wirklich nur nach einem Glas Champagner? Oder sind es die Farben Rouge et Noir, nach denen dir der Sinn steht?«, bekam er zur Antwort.
    Konstantin lächelte. »Du hast mich durchschaut. Sag, würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dich für ein, zwei Stündchen allein ließe? Piotr meinte, ein letztes Spiel im alten Jahr dürfe ich ihm keinesfalls verwehren.«
    Wie er es nicht anders erwartet hatte, tätschelte ihm seine Begleiterin liebevoll den Arm. »Geh nur! Ich möchte mich nachher sowieso ein wenig zurückziehen, schließlich will ich frisch und ausgeruht sein, um die letzte Nacht im Jahr gebührend feiern zu können.«
    Konstantins Augen glänzten. »Ach Püppi, womit habe ich nur eine solch liebe, fürsorgliche Frau wie dich verdient?«

27 . K APITEL
    A m vierten Januar reisten Friedrich und seine Eltern in Gönningen an und einen Tag später deren Gäste. Alle wurden sie aufs Herzlichste von Floras Familie begrüßt. Obwohl die beiden Elternpaare sehr unterschiedlich waren, verstanden sie sich auf Anhieb. Ernestine schaute sich zwar hilfesuchend nach Kuno um, als Hannah sich gleich bei ihr einhakte und sie zu einem Schwatz in die Küche entführte, doch schon eine Stunde später deckte sie zusammen mit Hannah den Abendbrottisch und erzählte dabei voller Stolz von ihren»Gartengesellschaften«, die nur möglich geworden waren, weil Flora den Garten so hübsch hergerichtet hatte.
    Derweil tauschten sich Helmut und Kuno über die Nachwirkungen des Krieges aus – Kuno lauschte dabei Helmuts Erzählungen über die vielen neuen Verkehrswege mit bangem Blick. »Ob sich überhaupt noch Gäste zu uns nach Baden-Baden verirren werden?«, sagte er, woraufhin Helmut antwortete: »Aber sicher – Baden-Baden ist schließlich die Kurstadt Nummer eins im deutschen Kaiserreich!«
    Unter den wachsamen Augen der Eltern und Verwandten gelang dem zukünftigen Brautpaar nicht mehr als eine flüchtige Umarmung. Traute Zweisamkeit gab es nicht – jeder wollte etwas vom Brautpaar haben!
    Â»Wie bin ich froh, wenn übermorgen alles vorüber ist«, sagte Flora in einem seltenen stillen Moment zu Friedrich. »Nach all dem Trubel habe ich wahrscheinlich eine Bäderkur dringend nötig.«
    Â»Am besten machst du gleich noch eine Trinkkur dazu!« Friedrich drückte sein Braut fest an sich. »Unsere guten Wässer bringen jeden wieder auf die Höhe.«

    Â»Und? Wie findest du es?« Arm in Arm standen Flora und Hannah im Türrahmen zum Saal des Gasthofs Adler. Es war der Morgen des sechsten Januar und die Trauung sollte in wenigen Stunden stattfinden. Friedrich und seine Eltern saßen beim Frühstück – nach alter Sitte würde er seine Braut erst in der Kirche wiedersehen.
    Obwohl sie die halbe Nacht mit der Blumendekoration des Saales beschäftigt gewesen war, war Flora kein bisschen müde, sondern beschwingt und nervös. Hannah war die Erste, die ihr fertiges Werk zu sehen bekam, dementsprechend gespannt war Flora auf ihre Reaktion.
    Â»So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen«, hauchte Hannah andächtig.
    Flora nickte stolz. Dafür, dass es Winter war und ihr fast garkeine Frischblumen zur Verfügung standen, sah alles recht ordentlich aus.
    Â»Was für eine hübsche Idee, auch die Stühle zu dekorieren …«
    Â»Das war die meiste Arbeit, Suse und ich dachten schon, wir werden nie damit fertig«, gab Flora lachend zu.
    Jeden der fast zweihundert Stühle hatten sie mit einem kleinen Büschel Tannengrün, etwas Rosmarin und einer getrockneten roten Rose geschmückt und die Ensembles von hinten an den Stuhllehnen befestigt, sodass sie von den Gästen nicht zerdrückt wurden.
    Â»Rosmarin bedeutet in der Blumensprache: ›Bald werde ich auf immer Dein sein.‹« Flora fand dies für eine Hochzeit sehr passend.
    Â»Und welche Bedeutung hat Tannengrün?«, hatte Suse wissen wollen, nachdem sie die Büschel mühselig befestigt hatten.
    Flora hatte eine Grimasse gezogen. »›Sei bitte nicht immer so mürrisch.‹ Nicht gerade passend, oder? Aber es gibt nun mal im Moment nichts anderes Grünes.«
    Selbst den Gabentisch hatte Flora mit Girlanden aus Tannengrün und Rosen geschmückt – solange sich noch gar keine Geschenke darauf befanden,

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