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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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Der Stein zerbrach auf dem Beton, die Splitter prallten gegen ihre Schienbeine.
    »Da drin!«
    Zwei von ihnen rannten auf die Tür zu und stürmten ins Haus. Schon war der erste Cop auf der Treppe. Auf dem Absatz des ersten Stocks stand ein Mädchen im Nachthemd.
    »Raus hier, Kleine!«, rief der Cop, drängte sich an ihr vorbei und wollte gerade die nächste Treppe in Angriff nehmen. Aber dort oben bewegte sich jemand. Da der Cop weder auf einen Haftbefehl warten noch den Einsatz von Gewalt auf den Notfall beschränken musste, forderte er den Kerl pro forma auf, stehen zu bleiben, und eröffnete dann das Feuer. Vier Schüsse, vier Treffer. Der Mann ging zu Boden.
    Langsam näherte sich der Cop dem Aufständischen. Es war ein Schwarzer. Grinsend blickte der Cop die Treppe hinunter und rief: »Ich hab einen!«
    Der Schwarze setzte sich auf. Dem Cop gelang es gerade noch, einen weiteren Schuss abzufeuern, dann war der Mann schon aufgesprungen, packte ihn, ging auf seinen Hals los. Der Cop wirbelte herum. Sein Gewehr war zwischen ihm und dem Angreifer eingeklemmt. Er spürte, wie das hüfthohe Treppengeländer in seinem Rücken nachgab …
    … und dann stürzten sie zusammen in die Tiefe und landeten hart auf dem Boden des Erdgeschosses. Der zweite
Cop, der am Fuß der Treppe stand, riss sein Gewehr hoch, legte auf den Aufständischen an, der dort auf seinem Kumpel lag und versuchte, ihm in den Hals zu beißen - doch bevor er abdrücken konnte, warf ihn etwas ebenfalls zu Boden.
    Das Mädchen im Nachthemd. Sie war vom Treppenabsatz gesprungen und hatte ihn umgerissen. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie sich rittlings auf ihn setzte und sich an seinem Hals zu schaffen machte.
    Ein dritter Cop lief in das Haus, sah, was dort vor sich ging, und schoss auf das Mädchen. Drei Schüsse, die sie gegen die Wand schleuderten. »Fresst Blei!« Der Cop legte auf den anderen Spinner an - aber in diesem Moment tauchte hinter ihm eine Hand auf, und ein langer, krallenartiger Nagel schlitzte seine Kehle auf. Er wirbelte herum und taumelte in die Arme der Kreatur.
    Kelly Goodweather, deren Sehnsucht nach ihrem Sohn sich in puren Blutdurst verwandelt hatte, schleifte den Cop mit einer Hand hinter sich her. Zog ihn in die nächstgelegene Wohnung. Schlug die Tür hinter sich zu, damit sie ungestört fressen konnte.

Der Meister
    Die Gliedmaßen des Mannes zuckten ein letztes Mal, der letzte Atemhauch, der seinem Mund entwich, duftete süß wie Parfüm, und sein letzter Seufzer beendete die Mahlzeit des Meisters. Der gewaltige Schatten ließ den nackten, toten Körper los, und er fiel neben den vier anderen, die zu Füßen des Meisters lagen, zu Boden.
    Sie alle hatten die gleiche Wunde im weichen Fleisch auf der Innenseite des Oberschenkels - der Stachel des Meisters hatte sich direkt in die Hauptschlagader gebohrt. Die weit verbreitete Vorstellung, dass Vampire ihre Opfer am Hals
aussaugten, war nicht falsch, mächtige Vampire allerdings bevorzugten die Arterie des rechten Beins. Hier waren sowohl Druck als auch Sauerstoffsättigung des Bluts optimal, und das Aroma war voller, ja geradezu überwältigend - ganz im Gegensatz zur Halsschlagader, die nur verunreinigtes, abgestandenes Blut transportierte. Längst jedoch hatte die Nahrungsaufnahme, egal auf welche Art, für den Meister jeglichen Kitzel verloren. Oft sättigte er sich, ohne seinem Opfer überhaupt in die Augen zu sehen; dabei verlieh gerade der durch die Furcht des Menschleins erzeugte Adrenalinschub dem metallischen Geschmack des Bluts eine exotische Note.
    Viele Jahrhunderte lang hatte er den Schmerz der Menschen als erfrischend, als belebend empfunden. Die mannigfaltigen Erscheinungsformen dieses Schmerzes hatten ihn amüsiert: diese grandiose Symphonie aus Stöhnen, Seufzen und Geschrei, die das Vieh ausstieß. Doch inzwischen - und ganz besonders, wenn er eine üppige Portion zu sich nahm - bestand er auf absoluter Stille. Nur so gelang es ihm, seine ursprüngliche Stimme wiederzufinden - die Stimme seines wahren Selbst, befreit von den zahllosen »Gästen«, die seinen Körper bewohnten. Diese Stimme war ein beruhigendes Summen, ein sanftes Pulsieren, das den Geist der Menschen einlullte und die Beute in seiner unmittelbaren Umgebung lähmte, sodass er in Ruhe sein Mahl zu sich nehmen konnte.
    Allerdings war das Summen nur mit Vorsicht zu verwenden, denn es bedeutete, dass die wahre Stimme des Meisters auch für alle anderen vernehmbar war. Dass er sein

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