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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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mussten ständig gewartet werden, elektrischen Modellen fehlte es an der nötigen Durchschlagskraft und Reichweite, und beide Varianten waren sehr umständlich zu transportieren - also machte sich Vasiliys Gerät aus Setrakians reichhaltigem Arsenal an altertümlichen und hochmodernen Waffen die Schwarzpulverladung von Schrotpatronen zunutze. Die Magazine, die man wie bei einer UZI von unten in die Waffe steckte, fassten jeweils fünfzig Silbernägel. Bleikugeln durchlöcherten Vampire genauso wie Menschen, aber physische Schmerzen sind nur mit einem Nervensystem spürbar, und da die Vampire keines mehr hatten, war ihnen die kupferbeschichtete Standardmunition einfach nur lästig; man konnte sie mit einer Pumpgun durchaus aufhalten, doch wenn man ihnen nicht gerade den Kopf vom Hals schoss, machten ihnen selbst Schrotladungen noch lange nicht den Garaus. Silber allerdings - in diesem Fall zu vier Zentimeter langen Nägeln gegossen - tötete die Viren, die Grundlage der vampirischen Existenz, effektiv ab. Normale Bleikugeln machten sie nur wütend, Silbernägel dagegen verletzten sie sozusagen in ihrem tiefsten genetischen Inneren. Und was fast genauso wichtig war: Silber machte ihnen Angst. Genauso wie ultraviolettes Licht im kurzwelligen UV-C-Bereich. Silber und Sonnenlicht waren die Mittel der Wahl für Kammerjäger, die auf Vampire umgesattelt hatten.
    Als städtischer Angestellter hatte Vasiliy untersucht, was die Ratten in Scharen aus ihren Verstecken trieb. Dabei war er den Vampiren begegnet, und seine Fähigkeiten als Vernichter
von Ungeziefer jeder Art sowie seine Kenntnis des New Yorker Untergrunds machten ihn zum geborenen Vampirjäger. Er war derjenige gewesen, der Eph und Setrakian in den Bau des Meisters geführt hatte. Hierher.
    Das unterirdische Gewölbe roch noch immer nach Tod. Der beißende Geruch verkohlter Vampirleichen mischte sich mit dem Ammoniakgestank ihrer Exkremente. Eph bemerkte, dass er zurückgefallen war, und ging schneller, während er den Tunnel mit seiner Taschenlampe ausleuchtete. Schließlich hatte er wieder zu Vasiliy aufgeschlossen.
    Der Kammerjäger kaute auf einer unangezündeten Zigarre Marke Toro herum. »Alles klar?« Er war es gewohnt, mit der Zigarre im Mund zu sprechen.
    »Alles klar«, erwiderte Eph. »Ging mir nie besser.«
    »Er ist verwirrt, Mann. In seinem Alter war ich auch verwirrt, und meine Mutter war nicht gerade … na ja.«
    »Sicher. Das alles braucht Zeit. Aber Zeit gehört nun einmal zu den Dingen, die ich ihm gerade nicht geben kann.«
    »Er ist ein guter Junge. Normalerweise mag ich Kinder nicht, aber deins schon.«
    Eph nickte. Er wusste Vasiliys Aufmunterungsversuche zu schätzen. »Ich mag ihn auch.«
    »Der Alte macht mir viel mehr Sorgen.«
    Eph stieg vorsichtig über einige lockere Steinbrocken. »Das alles hat ihn ziemlich mitgenommen.«
    »Schon rein körperlich, ja. Aber auch psychisch.«
    »Eine weitere Niederlage.«
    »Genau. Nach all den Jahren, in denen er diese Dinger jagt, ist er so nah dran. Und dann muss er mit ansehen, wie der Meister entkommt. Aber da ist noch etwas. Er hat uns nicht alles erzählt. Irgendwas verschweigt er uns, da bin ich mir ganz sicher.«
    Eph erinnerte sich an jenen Moment, in dem der Meister seinen Mantel in einer Geste des Triumphes fortgeschleudert hatte, in dem sein blütenweißes Fleisch vom Tageslicht versengt
worden war, in dem der Herr der Vampire trotzig die Sonne angeheult hatte. Dann war er vom Dach gesprungen und verschwunden. »Er war überzeugt, dass das Sonnenlicht den Meister töten würde.«
    Vasiliy kaute auf der Zigarre. »Zumindest hat ihn die Sonne verletzt. Wer weiß, wie lange er die UV-Strahlen noch ausgehalten hätte. Außerdem - du hast ihn verwundet. Mit der Silberklinge.« Eph hatte einen Glückstreffer gelandet, hatte dem Meister eine schwere Wunde am Rücken zugefügt, und die unmittelbar darauffolgende Sonneneinstrahlung hatte den Schnitt in eine schwarze Narbe verwandelt. »Wenn man ihn verletzen kann, kann man ihn auch töten. Oder nicht?«
    »Ist ein verwundetes Raubtier nicht noch gefährlicher?«
    »Tiere reagieren genau wie Menschen stark auf Schmerz und Angst. Aber diese Kreatur? Schmerz und Angst sind der Nährboden, auf dem sie gedeiht. Der Meister braucht wirklich keinen zusätzlichen Anreiz, um …«
    »… uns alle auszulöschen.«
    »Darüber hab ich lange nachgedacht. Wieso sollte er die Menschheit auslöschen wollen? Immerhin ernährt er sich von uns. Wir sind sein

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