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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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dort auf einen offen stehenden Kanaldeckel deutete. »Hier runter!«, rief er.
    Creem und Gus bildeten die Vorhut, um etwaige lauernde Vampire auszuschalten. Dann folgten Setrakian und Angel - der alte Wrestler hatte reichlich Mühe, sich die Eisensprossen hinunterzuquetschen - und schließlich Eph und
die übrigen Sapphires. Sekunden bevor ihn eine weitere Horde Vampire erreichen konnte, verschwand auch Vasiliy im Gully.
    »Die andere Richtung!«, rief der Kammerjäger den Schacht hinunter. »In die andere Richtung!«
    Instinktiv hatten sie erst den Weg ins Zentrum eingeschlagen, doch Vasiliy trieb sie nach Osten einen Tunnel entlang, der direkt unter dem Franklin D. Roosevelt Drive endete. Er wusste, dass dieser Tunnel normalerweise geflutet war, aber da es kaum noch Menschen in Manhattan gab, wurden auch die Duschen und Toiletten so gut wie nicht mehr benutzt, und so liefen sie durch ein dünnes brackiges Rinnsal. »Weiter, bis zum Ende!« Seine kräftige Stimme hallte durch den Tunnel.
    Eph schloss zu Setrakian auf. Der alte Mann schleppte sich mühsam dahin, die Spitze seines Gehstocks klickte monoton auf dem Steinboden. »Geht es, Professor?«
    »Es muss gehen.« Setrakian sah Eph an. »Ich bin froh, dass Sie hier sind.«
    »Ich war bei Palmer. Heute ist der Tag. Der letzte Tag.«
    »Ich weiß, Ephraim, ich weiß.«
    Eph wandte sich Angel zu, nahm ihm das Buch ab und bat den Ex-Wrestler, Setrakian zu helfen. Der humpelnde mexikanische Riese fackelte nicht lange, streckte die Arme aus und hob den alten Mann auf die Schulter.
    Im Gehen sah sich Eph Angel genauer an. Was für eine seltsame Truppe sie doch waren …
    »Sie kommen!«, rief Vasiliy in diesem Moment.
    Eph fuhr herum und sah die dunklen Gestalten, die wie eine Woge aus reißendem schwarzen Wasser auf sie zuströmten. Er wollte gerade stehen bleiben, um den Kampf aufzunehmen, als Vasiliy brüllte: »Nein! Lasst sie! Lauft weiter!«
    Sie rannten weiter, bis sie wieder die Stimme des Kammerjägers hörten.
    »In Deckung!«

    Sie wandten sich um und sahen Vasiliy vor zwei an der Wand angebrachten Holzkästen stehen, die wie Lautsprecher wirkten. Kabel waren an den Kisten befestigt, und Vasiliy griff in dem Moment nach diesen Kabeln, als die ersten Vampirfratzen in der Dunkelheit auftauchten: rot glühende Augen, gierig aufgerissene Münder.
    Vasiliy wartete … wartete … wartete noch ein bisschen … und dann kam ein Schrei aus seiner Kehle, ein Schrei aus Zorn und Trotz, der Schrei eines Menschen, der den Naturgewalten die Stirn bot.
    Was folgte, war dem Blitzlicht einer Kamera nicht unähnlich, nur dass es tausend Mal stärker war. Die beiden Bomben detonierten, und die Silberpartikel schossen durch die Vampirhorde wie eine Woge der Vernichtung. Es gab keine Nische, keinen Schatten, wo sie sich hätten verkriechen können.
    Der Silberstaub hing noch einige Augenblicke lang in der Luft, bevor er sich wie schillernder Regen zu Boden senkte und auf die formlose Masse fiel, in die sich die strigoi verwandelt hatten.
    Sie waren alle weg. Als hätte man sie fortteleportiert. Nur einzelne Teile waren von ihnen übrig geblieben.
    Vasiliy ließ die Zündkabel sinken und blickte Setrakian an.
    »Sehen Sie«, sagte der alte Mann. »Es hat funktioniert.«
     
     
    Sie verließen die Kanalisation auf Höhe der 73rd Street kurz vor einer Auffahrtsrampe zum Franklin D. Roosevelt Drive und blickten in den Nachthimmel.
    Dunkle Wolken verdeckten die Sterne.
    »Zum Fluss«, rief Vasiliy.
    Noch während sie die sechsspurige Straße überquerten, wobei sie etliche liegen gebliebene Fahrzeuge umrunden mussten, sahen sie, wie weitere Vampire von der Terrasse
eines Gebäudes am Ende der 72nd Street sprangen und ausschwärmten. Eph hoffte inständig, dass sie sich nicht in eine Sackgasse manövrierten, dass sie sich am Flussufer nicht mit einer Meute blutdurstiger Kreaturen konfrontiert sehen würden.
    Sie kletterten über einen niedrigen Maschendrahtzaun und erreichten den Kai. Es war zu dunkel, als dass Eph erkennen konnte, ob dort Boote lagen, doch Vasiliy schritt mit ungebrochener Zuversicht voran, also beschloss er, dem Kammerjäger einfach zu folgen. Offenbar hatten Vasiliy und der Professor das alles akribisch geplant.
    Am Ende des Kais angekommen, sahen sie einen kleinen Schleppkahn, an dessen Seiten große Gummireifen befestigt waren. Sie gingen an Bord und versammelten sich auf dem Hauptdeck, während Vasiliy auf die Brücke eilte und den Motor startete. Sie lösten

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