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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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und Setrakian fand wieder in den gleichmäßigen Rhythmus von Heben und Senken des Pappschildes zurück.
    Als die Dreißig-Millionen-Grenze überschritten wurde, machte sich unter den Zuschauern heftiges Gemurmel breit.

    Der Auktionator nahm ein Angebot von dreißigeinhalb Millionen an, worauf Setrakian mit einunddreißig Millionen konterte. Das Occido Lumen war nun offiziell das teuerste Buch der Welt - doch das hatte für den alten Mann keine große Bedeutung. Für die Rettung der Menschheit war es ein immer noch lächerlich geringer Preis.
    Eichhorst erhöhte auf einunddreißigeinhalb Millionen.
    Setrakian ging auf zweiunddreißig Millionen.
    Der Auktionator blickte wieder in Eichhorsts Richtung, doch bevor er Gelegenheit hatte, das nächste Gebot entgegenzunehmen, kam eine Sotheby’s-Angestellte nach vorne und unterbrach ihn. Leicht pikiert trat der Auktionator von seinem Pult zurück und ließ sich etwas ins Ohr flüstern. Seine Miene verfinsterte sich.
    Was ging hier vor sich?
    Nun wandte sich die Angestellte um, ging an dem verwirrten Setrakian vorbei den Mittelgang hinunter und blieb drei Reihen hinter ihm vor Thomas Eichhorst stehen. Sie ging vor dem Vampir in die Hocke und sagte etwas, das Setrakian nicht verstand.
    »Aber wir können uns genauso gut hier unterhalten«, erwiderte Eichhorst empört, wobei er mit den Lippen eine Pantomime menschlichen Sprechens aufführte.
    Die Angestellte redete weiter auf ihn ein; es war offensichtlich, dass sie darum bemüht war, die Angelegenheit möglichst diskret zu behandeln.
    »Aber das ist doch lächerlich. Das ist bestimmt ein Missverständnis.«
    Mit einem entschuldigenden Lächeln schüttelte die Angestellte den Kopf.
    Eichhorst erhob sich aus seinem Stuhl. »Das ist unmöglich. Ich verlange, dass die Versteigerung unterbrochen wird, bis diese Sache geklärt ist.«
    Die Angestellte warf dem Auktionator einen kurzen Blick zu und sah dann zu den Vertretern der Sotheby’s-Geschäftsleitung
hinauf, die die Auktion wie Chefärzte bei einem chirurgischen Eingriff von der mit Glas verkleideten Galerie aus verfolgten. Sie kniff die Augen zusammen und wandte sich wieder Eichhorst zu. »Es tut mir leid, Sir, aber das können wir nicht tun.«
    »Ich bestehe darauf.«
    »Sir …«
    Eichhorst deutete mit seinem Pappschild auf den Auktionator. »Sie werden keinen Zuschlag erteilen, bevor ich nicht mit meinem Auftraggeber gesprochen habe.«
    Der Auktionator ging an das Mikrofon zurück. »Tut mir leid, aber in diesem Punkt sind die Regeln eindeutig, Sir. Ohne einen hinreichend gesicherten Kreditrahmen …«
    »Mein Kreditrahmen ist hinreichend gesichert.«
    »Sir, unseren Informationen nach wurde diese Garantie soeben aufgehoben. Ich bedaure das zutiefst, aber darüber werden Sie wohl mit Ihrem Kreditinstitut …«
    »Mein Kreditinstitut! Was erlauben Sie sich? Wir beenden diese Auktion hier und jetzt. Alle Unregelmäßigkeiten werden sich später klären lassen.«
    »Nochmals, Sir: Die Versteigerungsregeln sind eindeutig und seit Jahrzehnten gültig. Sie werden nicht geändert, auch nicht wegen Ihnen.« Der Auktionator wandte sich wieder dem Publikum zu. »Das Gebot steht bei zweiunddreißig Millionen. Bietet jemand mehr?«
    Eichhorst hob sein Schild. »Fünfunddreißig Millionen.« »Bedaure, Sir, das geht nicht … Das Gebot steht bei zweiunddreißig Millionen. Höre ich zweiunddreißigeinhalb?«
    Setrakian liefen Schweißperlen die Schläfen hinunter.
    »Zweiunddreißigeinhalb?«
    Stille.
    »Zweiunddreißig Millionen zum Ersten.«
    »Vierzig Millionen«, rief Eichhorst, der inzwischen auf den Mittelgang hinausgetreten war.
    »Zweiunddreißig Millionen zum Zweiten.«

    »Ich protestiere! Diese Versteigerung ist ungültig. Ich brauche mehr Zeit, um…«
    »Und zweiunddreißig Millionen zum Dritten. Objekt Nr. 1007 geht für zweiunddreißig Millionen Dollar an den Bieter mit der Nummer dreiundzwanzig. Herzlichen Glückwunsch!«
    Ein Hammerschlag beendete die Auktion, das Publikum applaudierte, und etliche Leute kamen nach vorne, um Setrakian zu gratulieren, doch der alte Professor stand blitzschnell auf und ging zum Podium, wo er von einer weiteren Angestellten erwartet wurde. »Ich möchte das Objekt sofort mitnehmen«, sagte er zu ihr.
    »Aber Sir, da gibt es noch einige Formalitäten …«
    »Ziehen Sie einfach den Betrag ein und vergessen Sie dabei Ihre Provision nicht. Aber das Buch werde ich auf der Stelle mitnehmen.«
     
     
    Gus steuerte den ohnehin schon

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