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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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Durchgang mit einem labyrinthischen Netz aus Kellern verbunden, in denen sich die Ammoniakspuren in alle Richtungen ausbreiteten. An einer Gabelung folgte Vasiliy einer besonders deutlichen Spur.
    »Das gefällt mir«, sagte der Kammerjäger und trat fest auf, um den Dreck von seinen Stiefeln zu kriegen. »Ist wie Rattenjagen. Man folgt einfach der Spur.«
    »Scheint, als ob du dich hier ganz gut auskennst.«
    »Ja, hab viel Zeit hier unten verbracht. Schon mal was von der Volstead-Route gehört?«
    »Volstead? Der Typ, der die Prohibition eingeführt hat?«
    »Damals waren alle möglichen Restaurants, Kneipen und illegalen Schänken gezwungen, in den Untergrund zu gehen. Die Keller wurden nach und nach mit den Tunneln, Wasserleitungen und Schächten verbunden, die darunter lagen. Es heißt, man kann jeden beliebigen Punkt in der Stadt erreichen, ohne einmal das Tageslicht zu sehen.«
    »Bolivars Haus«, sagte Eph, der sich plötzlich an den Rockstar erinnerte, einen der vier Überlebenden von Flug 753. Dessen opulentes Anwesen hatte einst einem Schnapsschmuggler gehört, und der Geheimkeller darunter war mit den U-Bahn-Tunneln verbunden.
    Nun betraten sie einen kleinen Seitengang. »Bist du sicher, dass du weißt, wo’s lang geht?«, fragte Eph.

    Vasiliy deutete auf ein Symbol an der Wand, einen Rotwelschzinken, der offensichtlich von scharfen Krallen in den Stein geritzt worden war. »Zumindest sind wir irgendetwas auf der Spur«, sagte er. »So viel ist sicher. Ich möchte wetten, dass die Ferry Loop Station nicht weit von hier ist.«

Nazareth, Pennsylvania
    Augustin …
    Augustin »Gus« Elizalde stand auf. Die Finsternis um ihn herum war beinahe mit Händen zu greifen. Nirgendwo auch nur der kleinste Lichtstrahl - wie im Weltall, nur ohne Sterne. Er musste blinzeln, um sich zu vergewissern, dass seine Augen tatsächlich geöffnet waren.
    War das der Tod? So dunkel konnte nur der Tod sein.
    Scheiße! Er hatte den Löffel abgegeben.
    Oder … sie hatten ihn verwandelt. War er jetzt ein Vampir? War der kümmerliche Rest seines Bewusstseins in seinem Hirn eingesperrt wie in einer Isolationszelle? Und waren die Kälte um ihn herum und der harte Boden unter seinen Füßen nur Illusionen, die ihm sein Verstand aufgrund der fehlenden Sinneseindrücke vorgaukelte?
    Vielleicht konnte er sich ja von seiner Existenz überzeugen, wenn er sich bewegte, wenn er durch den Tastsinn etwas von seiner Umwelt aufschnappte. Da er jedoch keinen visuellen Bezugspunkt hatte, wurde ihm schwindlig, und er musste sich breitbeinig hinstellen, um nicht umzufallen. Er streckte den Arm aus und sprang hoch, aber er konnte die Decke nicht erreichen.
    Hin und wieder spürte er einen leichten Luftzug. Die Luft roch nach Erde.
    Er war unter der Erde. Man hatte ihn lebendig begraben.
    Augustin …

    Da - wieder die Stimme seiner Mutter, die wie im Traum zu ihm rief.
    »Mama?«
    Seine Stimme hallte als Echo zurück. Erschreckte ihn. Er erinnerte sich daran, wie er seine madre zum letzten Mal gesehen hatte: auf dem Boden eines Kleiderschranks sitzend, unter einem Haufen Klamotten. Sie hatte ihn angestarrt - mit dem hungrigen Blick dieser Freaks.
    Vampire. Ja, es waren Vampire. Hatte zumindest der alte Knacker behauptet.
    Gus wandte sich um und versuchte herauszufinden, aus welcher Richtung die Stimme kam. Es war ja nicht so, dass er hier sonst viel zu tun hatte …
    Seine Hände berührten eine Steinwand, tasteten sich an der glatten, sanft gewölbten Oberfläche entlang. Die Handflächen schmerzten; er hatte sie sich an dem Glassplitter verletzt, mit dem er seinen zum Vampir gewordenen Bruder getötet - nein, erlöst - hatte. Er blieb stehen und betastete seine Handgelenke. Die Handschellen, die er seit seiner Flucht aus dem Gefängnistransporter ständig getragen hatte und deren Kette die Jäger durchtrennt hatten, waren verschwunden.
    Die Jäger … Ebenfalls Vampire, die plötzlich in Morningside Heights aufgetaucht waren und die anderen Blutsauger angegriffen hatten - wie eine rivalisierende Gang die andere. Sie waren bestens ausgerüstet gewesen, bis an die Zähne bewaffnet, und hatten genau gewusst, was sie taten. Himmelarsch, sie waren sogar mit einem Auto gekommen! Das waren nicht diese bescheuerten Zombies, die Gus angegriffen hatten, und von denen er nicht wenige kaltgemacht hatte.
    Das Letzte, an das er sich erinnerte, war, dass sie ihn auf die Rückbank ihres SUV geworfen hatten. Aber - wieso ihn?
    Ein Luftstoß, kalt wie der Atemhauch

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