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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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wenn die Regierung fahrlässig handelt. Oder sogar kriminell.«
    »Genau deshalb brauche ich Ihre Hilfe, Eph. Sie haben alles mit eigenen Augen gesehen, Ihre Erfahrungen sind von unschätzbarem Wert für …«
    »Aber es ist zu spät. Begreifen Sie das nicht?«
    Barnes trat einen Schritt zurück und sah sich nach Vasiliy um; der Kammerjäger machte ihn nach wie vor nervös. »Mit Ihrer Einschätzung bezüglich Bronxville lagen Sie richtig. Wir haben die Stadt abgeriegelt.«
    »Abgeriegelt?«, fragte Vasiliy. »Wie denn?«
    »Mit einem Drahtzaun.«
    Eph lachte bitter. »Ein Drahtzaun? Himmel, Everett! Davon rede ich doch die ganze Zeit. Sie reagieren auf das Bild , das die Öffentlichkeit von dem Virus hat, nicht auf die eigentliche Bedrohung. Wen wollen Sie denn mit einem Drahtzaun aufhalten? Das ist doch nur Augenwischerei.«
    »Dann klären Sie mich auf. Sagen Sie mir, welche Maßnahmen wir ergreifen sollen, welche Maßnahmen Sie ergreifen würden.«
    »Zuerst müssen Sie die Leichen vernichten. Das ist der erste Schritt.«
    »Die Leichen? Sie wissen, dass ich das nicht tun kann.«
    »Schritt zwei: Sie müssen das Militär einsetzen, um jeden
einzelnen Überträger zu eliminieren. Sie rücken von Süden in die Stadt vor, sichern Brooklyn und die Bronx …«
    »Sie reden hier von Massenmord. Denken Sie an die Medien.«
    »Denken Sie an die Realität , Everett. Ich bin Arzt, genau wie Sie. Aber das hier ist eine völlig neue Welt.«
    Langsam ging Vasiliy zur Tür und warf einen Blick auf die Straße.
    »Die wollen doch überhaupt nicht, dass ich helfe«, sagte Eph. »Deshalb haben sie Sie nicht hierher geschickt. Sie wollen mich unschädlich machen. Mich und alle, die mir nahestehen.« Er ging zu der Baseballtasche, öffnete sie und holte das Silberschwert heraus. »Das ist jetzt mein Skalpell, Everett. Die einzige Möglichkeit, diese Kreaturen zu heilen, ist, sie zu erlösen. Ja, es wird ein Blutbad geben. Massenmord. Mit Medizin hat das nichts zu tun. Wenn Sie helfen wollen, wirklich helfen, dann gehen Sie vor die Kameras und erzählen Sie das den Leuten. Sagen Sie ihnen die Wahrheit.«
    Barnes sah zu Vasiliy hinüber. »Wer ist dieser Mann? Ich hatte eigentlich Dr. Martinez erwartet.«
    Irgendwie kam es Eph seltsam vor, dass Barnes Nora erwähnte. Doch er hatte keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, denn Vasiliy lief in diesem Moment auf Barnes zu.
    »Sie kommen«, rief der Kammerjäger.
     
     
    Eph sah, wie Lieferwagen die Straße auf beiden Seiten mit quietschenden Reifen abriegelten. Vasiliy packte Barnes an der Schulter, zerrte ihn ins Hinterzimmer und setzte ihn dort auf einen Stuhl.
    »Bitte«, sagte Barnes. »Ich flehe Sie an, seien Sie doch vernünftig. Sie beide. Ich kann Sie beschützen.«
    Vasiliy blickte den CDC-Direktor mit funkelnden Augen an. »Hören Sie mir zu. Sie sind jetzt offiziell eine Geisel, also halten Sie verdammt noch mal die Schnauze.« Er wandte
sich an Eph. »Und jetzt? Wie sollen wir sie aufhalten? Dem FBI werden UV-Strahlen ziemlich egal sein.«
    Eph sah sich um. Suchte nach einem Ausweg. Bilder, Fotos und jede Menge anderer Dinge, die sich im Laufe von eineinhalb Jahrhunderten angesammelt hatten, bedeckten die Wände und füllten die Regale hinter dem Tresen. Porträts von Abraham Lincoln, James Abram Garfield, William McKinley und sogar eine Büste von John F. Kennedy - alles Präsidenten, die einem Attentat zum Opfer gefallen waren. Eine Muskete, eine Schale für Rasierschaum, gerahmte Todesanzeigen und ein kleiner, silberner Dolch. Unter dem Dolch ein Schild: WIR WAREN SCHON HIER, ALS IHR NOCH NICHT GEBOREN WART.
    Eph rannte hinter die Theke und schob mit dem Fuß die Sägespäne beiseite, die den im Boden eingelassenen Eisenring verdeckten. Vasiliy kam hinzu, um ihm beim Öffnen der Falltür zu helfen.
    Der Gestank, der von unten aufstieg, ließ keine Fragen offen.
    Frisches, stechendes Ammoniak.
    »Sie werden Ihnen da hinunterfolgen«, sagte Barnes, der immer noch auf seinem Stuhl in der Ecke saß.
    »Würde ich ihnen nicht empfehlen, so wie’s da riecht«, erwiderte Vasiliy und ging die Treppe hinunter.
    Eph schaltete seine Lumalampe an und wandte sich ein letztes Mal an den Direktor der CDC, jener Organisation, die einmal sein ganzes Leben gewesen war. »Sollten noch Zweifel daran bestehen, Everett: Ich kündige. Mit sofortiger Wirkung.« Dann folgte er Vasiliy.
    Ephs Lampe tauchte den niedrigen Lagerraum unten in schummriges Indigoblau. Vasiliy machte sich daran, die

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