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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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Gestalt Gabriel Bolivars auf Cray-Z zuschritt. Und wie dieser vor dem ehemaligen Sänger auf die Knie fiel. In dem durch Rauchschwaden getrübten Licht wirkte die Szenerie fast biblisch.
    Bolivar legte eine Hand auf Cray-Zs Kopf. Der verrückte Alte senkte die Stirn, dann küsste er Bolivars Hand und betete …
    Genug von diesem Irrsinn! Vasiliy wandte sich ab, legte die Bombe in eine kleine Nische und nahm die Hand von der Uhr.
    Eins … zwei … drei …
    Er zählte leise vor sich hin, während er den Seesack packte und die Röhre entlangkroch.
    … zweiundzwanzig … dreiundzwanzig … vierundzwanzig …
    Nun kam er etwas schneller vorwärts - er glitt buchstäblich auf seinem eigenen Blut durch das Rohr.
    … vierzig … einundvierzig … zweiundvierzig …
    Und dann hörte er sie. In der Röhre. Sie kamen ihm nach. Der Geruch seines Blutes hatte sie auf seine Spur geführt.
    Er robbte so schnell er konnte weiter, während er den Seesack aufriss und nach der Nagelpistole griff. Dann feuerte er auf die Vampire hinter sich und schrie dabei wie ein Soldat, der mit einem Maschinengewehr eine feindliche Stellung unter Beschuss nimmt.
    … fünfundsiebzig … sechsundsiebzig … siebenundsiebzig …

    Die Nägel bohrten sich tief in Wange und Stirn des ersten Vampirs. Vasiliy schoss erneut, und der Metallstift fuhr durch das Auge der Kreatur, die laut aufkreischte und sich zusammenkrümmte. Die nachkommenden Vampire krochen einfach über ihren verletzten Artgenossen hinweg, wanden sich schnell wie Schlangen durch das Rohr - und schon hatte einer von ihnen Vasiliy erreicht. Es war eine schlanke Frau im Jogginganzug. Sie hatte eine Wunde an der Schulter, die so tief war, dass das Schlüsselbein offen lag und gegen die Metallwand des Rohrs kratzte.
    … einhundertfünfzig … einhunderteinundfünfzig … einhundertzweiundfünfzig …
    Vasiliy schoss auf die Kreatur. Und schoss noch einmal. Aber selbst als ihr Gesicht von Silberbolzen so gut wie durchlöchert war, dachte das gottverdammte Ding nicht daran, aufzugeben. Der Vampirstachel zischte aus dem zerfetzten Gesicht und hätte Vasiliy um Haaresbreite erwischt. Verzweifelt versuchte er, schneller zu kriechen.
    … einhundertfünfundsechzig … einhundertsechsundsechzig … einhundertsiebenundsechzig …
    Wie weit war er inzwischen von der Bombe entfernt? Dreißig Meter? Vierzig?
    Drei Stangen Dynamit und ein weichgekochtes Ei später würde er es herausfinden.
    Während er um sich schoss und dabei wie ein Irrer brüllte, dachte er an die Fotos der Häuser. Die Häuser mit den hell erleuchteten Fenstern. Die Häuser, die wohl niemals einen Kammerjäger brauchen würden. Wenn er das hier überlebte, würde er nach Hause fahren, sämtliche Lichter in seiner Wohnung anschalten und dann nach draußen gehen, um den Anblick zu genießen. Ja, genau das würde er tun!
    … einhundertsechsundsiebzig … einhundertsiebenundsiebzig … einhundert …
    Die Hitzewelle der Explosion traf Vasiliy wie ein glühender Hammer. Ein brennender Vampirkörper wurde gegen
ihn geschleudert, und bevor er das Bewusstsein verlor, dröhnte statt des Countdowns ein Wort aus den Tiefen seines Gedächtnisses in seinem Kopf.
    CRO … CRO …
    CROATOAN

Arlington Park, Jersey City
    Es war halb zehn Uhr abends, und seit etwa einer Stunde durchstreifte Alfonso Creem auf der Suche nach einem strategisch günstigen Platz den Park.
    Eine ordentliche Vorbereitung war schließlich die halbe Miete.
    Das Einzige, was ihm an dieser Stelle hier nicht gefiel, war der orange leuchtende Schein der Straßenlampe. Also befahl er seinem Adjutanten Royal - nur Royal, kein Vorname -, den Sicherungskasten am Fuß des Laternenmastes zu öffnen und ein Montiereisen in die Elektronik zu rammen. Problem gelöst. Das Licht ging flackernd aus, und Creem nickte Royal zu.
    Dann legte er sich im Schatten auf die Lauer. Er ließ die Arme hängen, da sie viel zu muskelbepackt waren, als dass er sie vor der Brust hätte verschränken können. Sein Oberkörper war so breit wie ein Schrank und ungefähr quadratisch. Alfonso Creem, Sohn eines Briten und einer Kolumbianerin, war der Anführer der berüchtigten Jersey Sapphires, die alle Straßen im Umkreis des Arlington Park kontrollierten. Den Park selbst hätten sie auch haben können, aber er war der Mühe nicht wert - nachts verwandelte er sich in einen gewaltigen Drogenumschlagplatz, um den sich gerne die Cops und die braven Bürger kümmern konnten. Tatsächlich hatte dieser Flecken

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