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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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mit atemberaubender Geschwindigkeit in das Wäldchen.
    »Was zur Hölle …«, stammelte Creem.
    Quinlan war hinter den Bäumen verschwunden. Sie hörten das Knacken von Ästen.
    Gus schulterte den Seesack und nahm den Geldkoffer in die Hand. »Kommt mit. Das dürft ihr auf keinen Fall verpassen.«
    Sie konnten Quinlan mühelos folgen - er hatte eine Art Pfad für sie geschlagen, der direkt durch das Wäldchen führte. Schließlich sahen sie ihn. Er stand auf einer kleinen Lichtung und hielt das Gewehr vor der Brust.
    Seine Kapuze war vom Kopf gerutscht. Als Creem keuchend näher kam, sah er erst nur den glatten, kahlen Hinterkopf. Hatte der Typ keine Ohren, oder was? Creem ging langsam um Quinlan herum - und dann stockte ihm der Atem.
    Der Typ hatte tatsächlich keine Ohren. Und auch keine Nase. Dafür war die Kehle grotesk angeschwollen, und blutrote Augen - die strahlendsten Augen, die Creem je gesehen hatte - starrten ihn aus tiefen Höhlen an …
    In diesem Moment sprang eine Gestalt von einem Baum in der Nähe, landete auf dem Waldboden und rannte über die Lichtung. Und Quinlan sprintete ebenfalls los - wie ein Puma auf der Jagd nach einer Gazelle. Er schob die Schulter vor und rammte den Fliehenden mit voller Wucht.
    Der Mann ging kreischend zu Boden, rappelte sich aber sofort wieder auf, zischte, wedelte mit den Armen. Sein schmerzverzerrtes Gesicht war selbst aus der Entfernung gut zu erkennen, denn Quinlan hatte das UV-Licht des Gewehrs auf ihn gerichtet. Und dann drückte er ab. Der Silberschrot zerfetzte den Kopf des Mannes. Weiße Flüssigkeit schoss aus seinem Hals.

    Quinlan wirbelte herum. Aus den Schatten hatte sich eine weitere Kreatur gelöst. Eine Frau, die kreischend auf die Männer zulief. Für die Lumpen, die sie trug, hätte sich selbst die letzte Crackhure noch geschämt, aber dafür war sie unfassbar schnell. Mit rot funkelnden Augen stürmte sie auf Creed zu. Der Anführer der Jersey Sapphires starrte die Frau ungläubig an, sein muskelbepackter Körper war wie gelähmt. Sie kam immer näher, ihr Mund öffnete sich, irgendetwas bewegte sich darin … als Gus sie mit einem einzigen, sauberen Hieb des Krummsäbels enthauptete. Ihr Kopf fiel zur einen, ihr Körper zur anderen Seite. Eine zähe weiße Masse quoll aus den Wunden.
    »Feinstes Vampirblut«, sagte Gus.
    Creem sah den puto an. »Heilige Scheiße«, flüsterte er. Das Ganze war völlig verrückt - und trotzdem fühlte er sich wie ein kleines Kind am Weihnachtsabend. »Okay, Mann, wir sind im Geschäft.«

Die Flatlands
    Eph hatte sich aus den Beständen der Pfandleihe ein Rasiermesser genommen und sich etwa die Hälfte des Gesichts rasiert, als seine Gedanken abschweiften und er mit leerem Blick in den Spiegel über dem Waschbecken starrte.
    Er dachte an das mysteriöse Buch, Occido Lumen , und daran, dass scheinbar alles, was er anpackte, zum Scheitern verurteilt war. Was würde nur aus ihnen werden, wenn er versagte? Was würde aus Zack werden?
    Er setzte die Klinge wieder an - und schnitt sich. Eine feine, gerade Linie, die sich schnell mit Blut füllte. Er betrachtete das rote Rinnsal. Und dann …
    Eine Erinnerung.
    Etwas, das elf Jahre zuvor geschehen war.

    Nachdem Kelly ihr erstes Kind nach nur neunundzwanzig Wochen verloren hatte, musste sie, als sie mit Zack schwanger war, die letzten zwei Monate im Bett verbringen. Schließlich setzten die Wehen ein. Kelly hatte sich in den Kopf gesetzt, auf Betäubungsmittel, PDA und Kaiserschnitt zu verzichten. Als sich nach zehn Stunden immer noch nichts tat, schlug der Arzt Oxytocin vor, um die Angelegenheit zu beschleunigen, doch Kelly wollte nichts davon wissen. Erst weitere acht Stunden später gab sie nach und ließ sich eine Oxytocininfusion legen. Dann - nach fast vierundzwanzig Stunden schmerzhafter Wehen - willigte sie in eine Periduralanästhesie ein; dazu wurde der Oxytocinspiegel so weit erhöht, wie es das kleine Herz des Babys erlaubte.
    Nach siebenundzwanzig Stunden legte ihr der Arzt dringend einen Kaiserschnitt nahe. Kelly lehnte ab. Sie hatte ihre anderen Vorsätze gebrochen, doch unter keinen Umständen würde sie auf eine natürliche Geburt verzichten. Die Herzfrequenz des Kindes lag im Normalbereich, ihr Muttermund hatte sich auf acht Zentimeter geweitet, und sie war fest entschlossen, das Baby ohne weitere Hilfsmittel auf die Welt zu bringen.
    Fünf Stunden und eine beherzte Bauchmassage durch eine erfahrene Krankenschwester später weigerte sich das Baby immer

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