Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
Vom Netzwerk:
einige Sicherheitsleute in schwarzen Anzügen versammelt. Über der Tür stand: AB-HÖRSICHERER KONFERENZRAUM.
    In diesem Moment wurde Eph klar, dass er hier mit großer Wahrscheinlichkeit sterben würde. So oder so war sein Schicksal besiegelt, aber seine größte Sorge war, dass man ihn überwältigen oder umbringen würde, bevor es ihm gelang, Eldritch Palmer zu töten.
    Er wandte sich Barnes zu. »Tun Sie so, als wäre Ihnen schlecht.«
    »Wie bitte?«
    »Sie sollen so tun, als müssten Sie sich übergeben. Das sollte Ihnen ja wohl nicht schwer fallen.«
    Eph trieb den CDC-Direktor am Konferenzraum vorbei zu einer Tür, vor der ein weiterer Sicherheitsmann stand. Daneben wies ein beleuchtetes Schild zur Herrentoilette.
    »Hier wären wir, Sir«, sagte Eph und hielt Barnes die Tür auf. Der CDC-Direktor hielt sich den Bauch und hustete in
seine Handfläche. Eph rollte demonstrativ mit den Augen, doch der Sicherheitsmann sah ihn nur ausdruckslos an.
    Außer ihnen befand sich niemand in der Toilette. Auch hier wurde Palmers Diskussion mit den Abgegeordneten über Lautsprecher übertragen. Eph zog die Pistole, führte Barnes in die am weitesten von der Tür entfernte Kabine und setzte ihn auf den Toilettendeckel. »Machen Sie’s sich gemütlich.«
    »Man wird Sie umbringen, Ephraim.«
    »Ich weiß«, sagte Eph. »Deswegen bin ich ja hier.« Dann schlug er Barnes mit dem Griff der Pistole bewusstlos und schloss die Kabinentür.
     
     
    »Bereits vor dem Ausbruch dieser Krise«, sagte Abgeordneter Frone, »wurde in den Medien darüber spekuliert, dass Sie und Ihre Tochtergesellschaften versucht haben, den Weltmarkt für Silber unter Ihre Kontrolle zu bringen. Offen gesagt kursieren eine Menge Gerüchte über die Ursache dieser Epidemie. Manche dieser Gerüchte - ob sie nun der Wahrheit entsprechen oder nicht - haben einen gewissen Nerv in der Öffentlichkeit getroffen, und ein großer Prozentsatz der Bevölkerung scheint gewillt, ihnen Glauben zu schenken. Ist es nicht so, dass Sie absichtlich Aberglauben und Angst schüren? Oder handelt es sich hier lediglich - und ich muss sagen, für mich wäre es das kleinere von zwei Übeln - um pure Gier?«
    Palmers Augen waren unverwandt auf die Kamera gerichtet, die sein Bild nach Washington übertrug. »Nun, Abgeordneter Frone, ich glaube, dass genau diese Art von Kleingeist und moralischer Engstirnigkeit uns erst in diese schwierige Lage manövriert. Es ist ja kein Geheimnis, dass ich in jedem Ihrer bisherigen Wahlkämpfe Ihren Widersacher mit der höchsten gesetzlich erlaubten Spendensumme unterstützt habe. Daher ist es auch kein Wunder, dass Sie jetzt …«

    »Das ist eine ungeheuerliche Unterstellung, Mr. Palmer!«
    Palmer breitete die Arme aus. »Meine Herren, vor Ihnen sitzt ein alter Mann. Ein Mann, dem nicht mehr viel Zeit auf Erden bleibt. Ein Mann, der dieser großartigen Nation all das zurückgeben will, was sie für ihn getan hat. Jetzt befinde ich mich in der Lage, genau das zu tun. Daher habe ich mich dazu entschlossen, Ihnen heute in aller Offenheit Rede und Antwort zu stehen. Bitte erlauben Sie einem wahren Patrioten, seinem Land eine letzte Ehre zu erweisen. Mehr habe ich nicht hinzuzufügen. Ich danke Ihnen.«
    Fitzwilliam legte die Hände auf den Rollstuhlgriff und schob Palmer vom Tisch weg. Auf dem Wandmonitor vor ihnen sahen sie, wie im Abgeordnetenhaus ein Tohuwabohu ausbrach.
     
     
    Eph stand an der Toilettentür und lauschte konzentriert nach draußen, auf den Gang. Er hätte sie gerne einen Spalt geöffnet, doch da sie nach innen aufging, hätte man ihn wohl sofort bemerkt. Er überzeugte sich davon, dass die Pistole fest in seinem Gürtel steckte.
    »Fahren Sie den Wagen vor«, rief draußen ein Mann im Vorübergehen, der offensichtlich in ein Headset sprach.
    Das war Ephs Stichwort. Er holte tief Luft, öffnete die Tür und trat auf den Gang.
    Zwei Männer in dunklen Anzügen liefen auf die Außentür am anderen Ende des Korridors zu. Eph wandte sich um und sah zwei weitere, die um die Ecke bogen. Die Vorhut von Palmers Leibwächtertrupp.
    Das Timing war nicht gerade optimal. Eph trat zur Seite und tat so, als wollte er den Männern ausweichen; er versuchte dabei, so unbeteiligt wie möglich zu wirken.
    Dann sah er, wie ein Rollstuhl um die Ecke geschoben wurde. Und auf den Fußstützen zwei glänzende Schuhe.
    Eldritch Palmer wirkte außergewöhnlich klein und zerbrechlich.
Der Milliardär hatte die weißen Hände im Schoß gefaltet, starrte

Weitere Kostenlose Bücher