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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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denjenigen, mit dem Sie geredet haben, und dann Sie. Haben Sie mich verstanden?«
    Barnes sah Eph an und nickte.
    »Dann los!«
    Entlang des Gebäudes waren zu beiden Seiten der Straße etliche Dienstfahrzeuge geparkt. Der Ziegelsteinbau erinnerte an eine moderne Grundschule, war jedoch nur zwei Stockwerke hoch und mit Stacheldraht gesichert. Vor dem Gebäude waren im Abstand von jeweils zehn Metern auf dem kurz geschnittenen Rasen Soldaten postiert.
    Hinter dem Gittertor, das zum Parkplatz führte, bemerkte Eph eine Wagenkolonne, die mit laufenden Motoren vor dem Zugang zum Gebäude wartete. Die Limousine in der Mitte war eines Präsidenten würdig und mit Sicherheit kugelsicher.

    Er musste ihn also abpassen, bevor er ins Auto steigen konnte.
    »Gehen Sie nicht so gebückt«, sagte Eph. Er hatte seine Hand um Barnes’ Ellbogen gelegt und steuerte an den Soldaten vorbei auf den Eingang zu.
    Eine kleine Gruppe Demonstranten rief ihnen von der gegenüberliegenden Straßenseite etwas zu. Sie hielten Schilder hoch, auf denen zu lesen war, Amerika spüre Gottes Zorn, weil es den Glauben an IHN verloren habe. Ein Priester in schäbigem Anzug stand auf einer Trittleiter und zitierte aus der Offenbarung. Die Menge um ihn herum hatte die Arme gehoben und streckte die offenen Handflächen zum Gebäude, als wollte sie diese städtische Behörde segnen und in ihre Gebete aufnehmen. Eines der Schilder zeigte das Bild eines gefallenen Christus mit blutiger Dornenkrone, Vampirzähnen und glühenden roten Augen. »Wer soll uns jetzt nur erlösen?«, rief der zerlumpte Priester.
    Eph spürte, wie ihm der Schweiß den Rücken hinunterlief. Und er spürte die mit Silberkugeln geladene Pistole in seinem Gürtel.
     
     
    Im Inneren des Gebäudes saß Eldritch Palmer an einem Tisch, auf dem ein Mikrofon und ein Wasserkrug standen. Ihm gegenüber ein großer Bildschirm, der das Siegel des Kongresses der Vereinigten Staaten zeigte.
    Bis auf seinen treuen Vasallen Mr. Fitzwilliam war Palmer völlig allein im Raum. Wie üblich trug er einen schwarzen Anzug, wirkte jedoch noch blasser als sonst und war tief in seinen Rollstuhl gesunken. Die faltigen Hände lagen ruhig auf dem Tisch vor ihm. Er wartete.
    In Kürze würde er über Satellitenschaltung zu einer eilig einberufenen Krisensitzung des US-Kongresses sprechen, und nach dieser beispiellosen Ansprache würde er die Fragen der Abgeordneten beantworten. Seine Worte würden per
Livestream über das Internet an alle Fernseh- und Radiosender übertragen werden, die noch in Betrieb waren. Und das weltweit.
    Fitzwilliam stand außerhalb der Reichweite der Kamera. Er hatte die Daumen in den Gürtel gehakt und starrte durch die Glasscheibe, die den Übertragungsraum von den Büros dahinter trennte. Die meisten davon waren belegt, doch kein Mensch kam auf die Idee, tatsächlich zu arbeiten. Alle Augen waren auf die von der Decke hängenden Bildschirme gerichtet.
    Dann ging es los. Den nur zur Hälfte besetzten Versammlungssaal des Abgeordnetenhauses fest im Blick, las Palmer nach einigen einleitenden Floskeln die vorbereitete Ansprache vor, die in großen Buchstaben über einen Teleprompter hinter der Kamera lief: »Meine Damen und Herren, ich wende mich in dieser schwierigen Stunde an Sie, weil ich der Meinung bin, dass meine Person und die von mir eingerichtete Stiftung in der Lage sind, der aktuellen Gefährdung der öffentlichen Ordnung zu begegnen, sie zu bekämpfen und zu beseitigen. Ich möchte Ihnen heute einen dreistufigen Aktionsplan für die Vereinigten Staaten von Amerika und die übrige Welt vorstellen. Zunächst stelle ich der Stadt New York einen Kredit in Höhe von drei Milliarden Dollar zur Verfügung. Mit diesen Mitteln kann die Aufrechterhaltung des öffentlichen Dienstes garantiert und eine stadtweite Quarantäne eingeleitet werden. Zweitens: Als Präsident und Geschäftsführer von Stoneheart Industries bürge ich persönlich für die ausreichende und sichere Nahrungsmittelversorgung dieser Nation durch unsere Transportgesellschaften und Fleischverarbeitungsbetriebe. Und drittens: Ich bitte Sie, die Bestimmungen der Strahlenschutzbehörde außer Kraft zu setzen und damit eine sofortige Inbetriebnahme des Locust-Valley-Atomkraftwerks zu ermöglichen. Es stellt die einzige Möglichkeit dar, New Yorks Stromversorgung, die sich gegenwärtig in einem katastrophalen Zustand befindet, aufrechtzuerhalten.«

    Als Leiter des Canary-Projekts war Eph oft in der Zentrale des

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