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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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getan, was Sie mir aufgetragen haben - und bisher keine Gegenleistung dafür erhalten. Jetzt hat man mir auch noch nach dem Leben getrachtet. Meine Geduld ist am Ende. Sie werden mir geben, was Sie mir versprochen haben, oder ich widerrufe meine Beteiligung an diesem Unternehmen unverzüglich.« Die Haut des Meisters warf rissige Falten, als sich sein gewaltiger Kopf vorbeugte. Schon die Größe dieses Ungeheuers war Ehrfurcht gebietend, doch Palmer war fest entschlossen, nicht
nachzugeben. »Sollte ich vorzeitig sterben, ist der ganze Plan zum Scheitern verurteilt. Dann können Sie sehen, wo Sie bleiben - an mein Geld werden Sie jedenfalls nicht kommen.«
    Offenbar vom Meister gerufen, kam Eichhorst herein und trat direkt hinter Palmer in den blauen Lichtschein. Sie täten besser daran, Ihre Zunge in Gegenwart des Meisters zu hüten.
    Mit einer wegwerfenden Geste brachte der Meister Eichhorst zum Schweigen. Im blauen Licht erschienen seine roten Augen, die er direkt auf Palmer gerichtet hatte, fast violett. Nun gut. Ich werde deinem Wunsch nach Unsterblichkeit nachkommen. In einem Tag ist es so weit.
    Palmer war wie vom Donner gerührt. Nach all den Jahren konnte er kaum fassen, dass der Meister so schnell nachgegeben hatte. Dass er, Eldritch Palmer, sich nun endlich an der Schwelle zu einer gewaltigen Veränderung befand. Der Veränderung. Er würde in den tiefen Abgrund des Todes eintauchen - und auf der anderen Seite wiederauferstehen.
    Der Geschäftsmann in ihm verlangte nach weiteren Garantien; der Intrigant in ihm riet jedoch, besser den Mund zu halten. Mit einer Kreatur wie dem Meister ging man keine normale Geschäftsbeziehung ein - man bat um seine Gunst und empfing seine Gnade in Dankbarkeit … Ein letzter Tag in der Welt der Sterblichen. Palmer fragte sich, ob er diese Zeit sogar genießen würde.
    Unser Plan entwickelt sich zur vollsten Zufriedenheit. Schon bald werden alle Länder, alle Städte des Erdballs befallen sein.
    Palmer versuchte, die freudige Erwartung für den Moment zurückzudrängen. »Ja, unser Einfluss wächst. Und gleichzeitig schließt sich der Kreis.« Er verschränkte die Finger und drückte die Handflächen aufeinander, als würde er jemanden erwürgen.
    In der Tat. Doch es bleibt noch eine letzte Pflicht zu erfüllen, bevor die Verheerung ihren Anfang nehmen kann. Das Buch.

    »Natürlich«, sagte Palmer. »Es wird bald Ihnen gehören. Aber ich frage mich, wenn Sie seinen Inhalt bereits kennen …«
    Es kommt nicht darauf an, dass ich im Besitz dieses Buches bin. Von Bedeutung ist nur, dass es nicht den anderen in die Hände fällt.
    »Gut, dann … sprengen wir das Auktionshaus doch einfach in die Luft. Von mir aus den ganzen Block, wenn es sein muss.«
    In der Vergangenheit wurden schon viele ähnliche grobschlächtige Methoden ausprobiert, und keine war erfolgreich. Dieses Buch hat viele Leben. Zu viele. Ich muss über seinen Verbleib absolute Gewissheit haben. Ich muss sehen, wie es brennt.
    Der Meister richtete sich zu seiner vollen Höhe auf. Und hielt plötzlich inne. Obwohl sich sein Körper hier in der unterirdischen Kammer befand, sah sein Geist durch andere Augen - durch die Augen eines seiner Jünger.
    Dann formten sich zwei Worte in Palmers Kopf: Der Junge.
    Der Milliardär wartete vergebens auf eine weitere Erklärung. Offenbar war der Meister wieder zurückgekehrt. Er wirkte zuversichtlich - als hätte er einen Blick in die Zukunft getan.
    Morgen wird die Welt brennen. Und der Junge und das Buch werden mir gehören.

Vasiliys Blog
    Ich habe getötet.
    Die Hände, die das hier schreiben, haben in Blut gebadet. Weißem Blut.
    Sie haben erstochen, aufgeschlitzt, erschlagen, zerschmettert, verstümmelt, geköpft.

    Und ich habe dabei Jubelschreie ausgestoßen.
    Klar, werdet ihr sagen, für einen Kammerjäger ist das ganz natürlich, und ihr liegt damit bestimmt nicht völlig falsch.
    Aber ganz so ist es nicht.
    Es ist eine Sache, wenn eine panische Ratte euren Arm hochkrabbelt.
    Und eine andere, eine menschliche Gestalt vor sich zu haben - und sie gnadenlos abzuschlachten.
    Sie sehen nämlich aus wie Menschen. Wie du und ich.
    Ich bin jetzt kein Kammerjäger mehr - ich bin jetzt ein Vampirjäger.
    Aber da ist noch was.
    Eigentlich trau ich mich nicht, es zuzugeben. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, was meine Freunde dann von mir denken. Und wie sie darauf reagieren. Und dass sie mir nicht mehr in die Augen sehen können.
    Aber was soll’s!
    Wisst ihr, dieses ganze

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